A Song For You || Minsung OS

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"And then there are songs
that I can't listen to
without hearing you."
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Minho Pov

Als ich die Mensa betrat, war diese bereits fast komplett voll. Der ganze Raum, in dem sonst Stühle und Tische standen, an denen gegessen wurde, war nun gefüllt mit Stühlen, auf denen Leute saßen und immer wieder in Richtung der Bühne sahen, auf deren Rückseite in großen Buchstaben die Worte "Schul-Sommerkonzert" mit einem Beamer angeworfen wurde. Noch war viel Gerede zu hören, doch auch dieses würde bald verstummen, da das Konzert in nur wenigen Minuten begann.

Ein wenig überfordert durchsuchte ich mit meinem Blick die Reihen. In der hintersten Reihe, die, wie ich feststellte, aus Tischen bestand und nicht aus Stühlen, entdeckte ich Jeongin, einen meiner Freunde, der später auch mit dem Chor auftreten würde. Er war zwar nicht derjenige, den ich gesucht hatte, aber da ich nicht mehr viel Zeit hatte, um mir einen anderen Platz zu suchen, eilte ich zu ihm und setzte mich neben ihn. Durch die Tische, die ein ganzes Stück höher waren als die Stühle, hatte man einen relativ guten Überblick über die Leute vor einem und auch einen guten Blick auf die Bühne.

"Hey, du hier?", begrüßte mich Jeongin ein wenig überrascht. Normalerweise zog ich mich aus solchen Veranstaltungen immer zurück und ging nicht hin, weil es mich nicht interessierte, aber heute war das etwas anderes.
Heute würde ich ihn zum ersten Mal spielen sehen.

"Ja, Felix hatte mich vorhin gefragt, ob ich auch zum Konzert komme und ich hatte keinen guten Grund, um nicht zu kommen, also bin ich hier.", erklärte ich, doch gab Jeongin zugegebenermaßen kaum etwas von meiner Aufmerksamkeit, sondern scannte weiter erfolglos die Reihen vor mir ab.

"Cool. Hätte gedacht, du redest dich wieder raus, so wie die letzten Jahre.", erwiderte Jeongin.

"Die letzten Jahre hatte ich auch wirklich keine Zeit. Aber dieses Jahr passt es halt.", sagte ich und auch wenn das nicht wirklich der Hauptgrund war, warum ich nie bei den Konzerten gewesen war und meine Antwort auf die Frage von Felix, ob ich kommen würde, auch mehr ein vorgeschobener Grund war, warum ich hier war, war das nicht gelogen. Heute hätte ich zwar eigentlich auch nicht wirklich Zeit gehabt, da ich noch einiges für die Schule zu tun hatte, aber das war mir dieses Mal relativ egal. Es waren eh bald Ferien. Da waren die Lehrer auch Mal ein bisschen nachsichtiger, was Hausaufgaben anging. Viel wichtiger war für mich gerade, wo er war: Han Jisung. Der Junge, der mir bereits vor Monaten den Kopf verdreht hatte.

Ich sah zu den Leuten, die am Rand der Mensa vor der mit Vorhängen abgedunkelten Fensterfront standen, wo ich ihn endlich entdeckte. Er sah sich ebenfalls um, doch schien mich nicht zu sehen. Bevor ich aufstehen konnte, um zu ihm zu gehen und ihn zu begrüßen, ging jedoch das Licht aus und das Konzert begann. Da ich auch keine Ahnung hatte, wann er spielen würde und es irgendwie unhöflich fand, während des Konzertes durch die Gegend zu laufen, nur um mit jemandem zu reden, beschloss ich einfach, dass ich nach dem Konzert mit ihm reden würde.

Gleich zu Beginn des Konzertes waren die Kinder aus der Musikklasse, in der man an unserer Schule für zwei Jahre ein Musikinstrument lernen konnte. Danach konnte man sich einer der Bands oder dem Orchester anschließen und weiter spielen, wenn man wollte. Jisung war zwar meines Wissens nach nie in so einer Klasse gewesen, aber hatte vor Jahren angefangen Bass zu spielen und zu rappen und war deshalb trotzdem in der Band gelandet. Auch wenn sie eigentlich nie Rapsongs spielten, sodass er leider nie wirklich Gelegenheit bekam, vor der Schule zu rappen.

Ich war nie in einer dieser Klassen gelandet und auch wenn ich gerne sang, sah ich mich wirklich nicht im Chor oder einer der Bands. Mein Interesse für Musik hatte sich immer darauf begrenzt, dass ich mir in meiner Freizeit Musik anhörte und auch gerne anderen beim Spielen zusah. Jisung hatte ich noch nie spielen sehen, was dieses Konzert zu einer kleinen Prämiere für mich machte. Wenn wir uns getroffen hatten, waren wir immer nur bei mir gewesen und hatten irgendwas draußen unternommen, also hatte er nie die Möglichkeit gehabt, mir irgendetwas vorzuspielen.