Erster Tag

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Ich saß auf einem Tisch in einem unauffälligen Büro. Meine Beine schwangen in der Luft während ich wartete. Nach ein paar Minuten warten schwang die Bürotür auf und eine Frau mit schwarzen, lockigen Haaren lief durch die Tür. Auf ihrer Nase saß eine runde Brille mit goldenem Gestell. Sie sah mich mit grünen Augen an und sofort umspielte ihre Lippen ein Lächeln. "Du bist wach , das freut mich. Wie geht es dir ?" fragte sie. Ich blinzelte sie verwirrt an. Sie kam auf mich zu und setzte sich auf den Bürostuhl hinter ihrem Schreibtisch. Keine Zwei Sekunden Später kam die Frau von vorhin in den Raum. Sie setzte sich direkt neben mich auf den Tisch. Sie hatte mich hier abgesetzte und gemeint sie, sie sofort wieder zurück. Daraus wurden Fünfzehn quälende Minuten. Ich sah die Frau an die sich neben mich gesetzt hatte. Ich war ein wenig nervös. "Sie kann sich an nichts erinnern Cam" sagte sie. Ich sah zu Dr.Cam. Ihr Lächeln verschwand. "An nichts ?" fragte sie und sah mich an. Naja sie sah eher durch mich durch. "Hat sie irgendwelche Beschwerden?" fragte Dr.Cam die Frau. "Sie fühlt sich etwas komisch" antwortete sie. "Ich  werde kurz einmal über sie gucken und dann sollte sie zu Mirabelle" sagte De.Cam. Mich störte es das sie über mich sprachen als sei ich nicht anwesend, denn das war ich. Ich kreuzte meine Arme vor der Brust was der Frau ein Schmunzeln entlockte. Dr.Cam stand auf und lief zu einem Schrank in der Nähe der Tür. Sie öffnete einige Schubladen und kramte ein paar Werkzeuge heraus. Sie kam auf mich  zu und ich rückte ein wenig näher zu der der Frau. Ärzte machten mir anscheinend Angst, denn ich fühlte mich sofort unwohl. "Keine Sorge, wenn Cam dir wehtun sollte werde ich ihr Augenblicklich beide Hände brechen" sagte die Frau. Ich fühlte mich seltsamerweise ein wenig sicherer. Dr.Cam sah mir zuerst in die Ohren und dann in meinen Rachen, danach hörte sie meine Atmung ab und mein Herzschlag. Als letztes kontrollierte sie meine Reflexe indem sie mit einem kleinen Hammer auf meine Kniescheibe tippte. Als sie fertig war hüpfte ich von dem Tisch. Mein Magen knurrte laut und ich lächelte peinlich berührt. "Das war das Zeichen, ab zu Mirabelle" sagte Dr.Cam und öffnete uns die Tür. 
Ich lief raus auf den Flur und wartete auf die Frau. Sie führte mich durch mehrere Flure und eine Treppe hinauf bis  wir im Eingang des Hauses standen. Der Boden war aus einem Dunklen Holz und die Wände waren in einem Cremefarbenden Ton gestrichen. Auf dem Boden lag ein weißer Teppich und an den Wänden hingen Bilder mit goldenen Rahmen. Auf diesen Bildern waren verschiedene Menschen abgebildet. Ich erkannte die Frau die mich schon den ganzen Tag begleitete und auf einigen dieser Bilder war auch ich abgebildet. Eine große Treppe führte in das nächste Stockwerk und in der Mitte an der Wand hing ein großes Portrait. als wir die Treppe nach Oben liefen sah ich mir das Bild genauer an. In der Mitte des Bildes saßen Zwei Frauen auf Sesseln. Die Rechte sah aus wie die Frau neben mir, die andere war das komplette Gegenteil von ihr. Die linke Frau hatte dunkel braunes Haar und ausgeprägte Wangenknochen, ihre vollen Lippen umspielte kein Lächeln und ihre leuchtend Grünen Augen schienen mich zu durchbohren. Zwischen den beiden stand ein Junger Mann mit blonden Haaren und blauen Augen. Er hatte stark ausgeprägte Wangenknochen und auf seinem Kinn war ein Muttermal zu erkennen. Er trug eine Uniform und hatte einen strengen Blick. "Das ist Gabriel" sagte die Frau neben mir.  Sie zeigte auf einen anderen jungen Mann mit dunkelbraunen Haaren und blauen Augen, er sah mir erstaunlich ähnlich. "Aldric" murmelte ich zu mir selbst. "Du erinnerst dich?" fragte sie mich. Ich schüttelte den Kopf. "Mir war der Name nur eingefallen" sagte ich. "Er ist dein Zwillingsbruder. Hier haben wir Astoria, deine Schwester. Gabriel und Astoria sind deine älteren Geschwister" Sie zeigte auf eine junge Frau hinter an der linken Seite. Sie hatte langes blondes Haar , grüne Augen und ein strahlendes Lächeln. "Ein Familienportrait" murmelte ich. Die Frau neben mir grinste. "Richtig. Keine Sorge du wirst hier bald alle kennenlernen" sagte sie und zog mich weiter die Stufen hinauf. Sie zog mich bis zum Ende eines langen Ganges und öffnete schwungvoll eine Tür. Die Türklinke knallte geräuschvoll gegen die Wand dahinter und ich zuckte zusammen.  Ich wurde in den Raum geschoben und sah sofort einen riesigen Schreibtisch. Hinter welchem eine Frau in einem riesigen Bürostuhl saß. Sie sah mit einer gehobenen Augenbraue von ihrem Stapelpapiere auf. "Was veranlasst dich meine Bürotür so aufzuschlagen?" fragte sie mit scharfer Stimmer. "Unsere Tochter" schoss die andere zurück und lief hinter den Schreibtisch um der Frau einen Kuss auf die Lippen zu drücken. Ich stand wie versteinert da wo ich stehen gelassen wurde. "Wie geht es dir kleines ?"fragte die Frau in dem Bürostuhl. "Ich denke gut " murmelte ich. "Sie kann sich an nichts erinnern, außer an Aldric" sagte die blonde Frau. Die  brünette Frau hob wieder eine Augenbraue in die Höhe. "Du erinnerst dich an Aldric?" fragte sie mich. "Nein, an seinen Namen " sagte ich. "Ich denke du hast einige Fragen und ich werde sie dir gerne beantworten aber wir sollten dir die anderen vorstellen" sagte sie. "Ich möchte wissen was los ist und was mit mir passiert ist. Ich fühle mich komplett verloren. Können wir den Teil nicht einfach überspringen ?" fragte ich und setzte mich vor den Schreibtisch in einen Sessel. "Bist du dir da sicher?. Das ist einiges was auf dich zu kommt und es wird dich überfordern" warnte sie mich. Ich nickte. Ich war mir selber nicht sicher. Ich wollte gerne wissen was mit mir passiert ist aber ich weiß nicht ob ich das was ich erfahren werde wirklich verarbeiten könnte. Sie machten ein Geheimnis daraus und hoben sich das nötigste für den Schluss auf. "Wir hatten nur gehofft das einige deiner Erinnerungen wiederkommen würden, wenn wir ein wenig länger warten" sagte die brünette Frau. Ich sah sie verwundert an. Für einen Moment dachte ich sie hätte meine Gedanken gelesen. Was natürlich völlig unmöglich ist. "Ich möchte wissen was los ist. Vielleicht fühle ich mich dann weniger Fremd. Mir wurde schon gesagt ,dass das hier mein Zuhause ist" sagte ich. "Gut dann fangen wir mal an" sagte die blonde Frau und warf mir ein schiefes Lächeln zu. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 13 ⏰

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Die rote FrauWo Geschichten leben. Entdecke jetzt