"YoYo und Willkomm' zu"

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(F-Fiona; R-Rewi)
*Telefongespräch*

F: "ja?"
R: "Fio?"
F: "Was ist los? Wieso weinst du?'
R: "Er hat Schluss gemacht!"
F: "Hey, hör erstmal auf zu weinen, das macht dich hässlich. Shhh ich bin da! Einatmen ausatmen! Wieso hat er Schluss gemacht?"
R: "Er. Er meinte ihm wäre das zu viel und er würde mich nicht mehr lieben! Er meinte auch er könnte mir nicht mehr vertrauen! Was soll ich jetzt machen? Ich liebe ihn so sehr! Hilf mir"
F: "Shhh ich bin da! Vielleicht sollte es auch einfach nicht sein! Aber rede doch erst mal mit ihm. Das wird vielleicht wieder! Aber alles ist gut."
R: "O Okey. Wenn du meinst. Ich habe Angst, dass er mich nicht mehr will. Ich habe so viel falsch gemacht!"
F: "Du hast nichts falsch gemacht! Sag das nicht Okey!"
R: "Okey."
F: "Gut. Melde dich wenn ihr geredet habt!"
R: "mach ich. Danke!"
F: "Ich liebe dich, Bruder. Tschüss!"
R: "Ich dich auch."

Ich habe mich seit einem Jahr nicht mehr gemeldet.

Hattest du schon einmal das Gefühl zu ersticken, aber dennoch Luft zu bekommen? Tausende Nadeln in deinem Herzen? Oder das Gefühl, dass der eigene Kopf explodiert? Die Hände zittern. Du allein in deinem Zimmer sitzt, in dem tausende Erinnerungen schweben.

Als ihr zusammen kuschelnd auf der Couch gelegen seit und von eurem Tag erzählt habt. Der andere aufmerksam zugehört hatte. Oder als du früh um 2 Uhr aufgewacht bist und er am Fenster stand und sich den Sternschnuppenregen angesehen hat. Du dich zu ihm gestellt hast und seinen kalten Oberkörper mit deinem warmen Körper gewärmt hast, weil er gezittert hatte. Du deine Brust an seine gedrückt hast. Das erste "Ich liebe dich!", das von ihm kam, als du versucht hattest die Tür zu öffnen, weil deine beste Freundin euch eingesperrt hatte. Ihr müsstet etwas besprechen, meinte sie. Der erste Kuss den er dir aufgedrückt hatte. An dem letzten Schultag vor den Sommerferien. Du die Sommertage und Sommernächte allein verbracht hattest, weil er sich nicht gemeldet hatte. Oder als er dich zu einem Picknick abgeholt hatte, du nichts davon wusstest und ihm in Jogginghose, XXL Pulli und fettigen Haaren die Tür geöffnet hattest. Er meinte es sei egal wie du aussehen würdest, selbst in diesen Klamotten so wunderschön wärst. Er dich aus der Tür gezogen hat und du ihm ohne Schuhe auf einen Hügel gefolgt bist. Auf der Wiese lag eine Decke und man konnte das ganze Dorf sehen. Einzelne Lichter brannten und gab diesem trostlosen Dorf einen Touch Leben. Ihr zusammen lachend den Hügel hinunter gekullert seid. Oder als ihr in einem Maisfeld vor dem Bauern geflüchtet seid, weil ihr seine Kühe auf die Wiese getrieben hattet. Euch dann zusammen in den Dreck geschmissen habt und den Bauern fluchen hören konntet.

Bis er in die Stadt gezogen ist. Er hatte ein Mädchen kennen gelernt. Als du ihn besuchen gekommen bist, hatte dieses Mädchen dir die Tür geöffnet. Dann tauchte hinter ihr ein Junge auf. Dein Junge. Er hatte braune verstrubelte Haare und sein Shirt war leicht nach oben geschoben, so wie er frühs immer vor dir stand, wenn du aufgewacht bist. Du auf seinem Schreibtischstuhl gesessen bist und seine schwarz-weiße Katze beschäftigt hast, während er sich voll und ganz auf das Mädchen konzentrierte. Er nahm sie in den Arm. Eifersucht. Du bist eifersüchtig geworden und abgehauen. Hast dich nach langem laufen auf eine Bank an einem See gesetzt und hast nachgedacht. Und kannst du dich noch an den einen Tag erinnern, als er dich angerufen hatte und meinte, das Mädchen hätte ihn geküsst. Du wusstest du könntest nicht ohne ihn. Deine beste Freundin meinte, er seie es nicht wert, dass du jeden anderen haben könntest, doch du nur diesen einen wolltest. Du sollst ihm nicht verzeihen. Ihn in den Wind schießen. Du solltest deinen eigenen Weg gehen. Er seinen. Mit oder ohne dich. Du hattest ihm verziehen. Er versprach dir so etwas nie wieder zu tun. Fiona, deine beste Freundin war skeptisch. Ein halbes Jahr später hattest du sie in seinem Bett erwischt. Er meinte es wäre ein 'Ausrutscher' und er meinte 'es würde nie wieder passieren'. Deine beste Freundin hatte dir geraten ihn gehen zu lassen. Du Tage lang weinend in deinem Bett gelegen bist, auf ihn gewartet hattest. Jedes Mal. Jedes Mal hast du ihn mit diesem Mädchen erwischt oder er hatte dir erzählt, wie sehr sie ihn dazu zwingen würde. Du hattest alles geglaubt. Hast dich Nächte lang in den Schlaf geweint und dich von deiner besten Freundin trösten lassen. Er kam immer an und hat dich um Verzeihung gebeten. Du hast ihm verziehen. Bis er ankam und meinte, dass er es nicht mehr aushalten würde, dass ihr nur streiten würdet. Er könne dir nicht mehr vertrauen. Er würde dich nicht mehr lieben, hatte er gesagt. Nach sieben Jahren Beziehung. Nach drei Jahren in denen du ihm alles verziehen hättest. Drei Jahre hatte er dich betrogen und du gabst ihm immer eine zweite Chance. Jetzt war alles vorbei. All diese Erinnerungen waren nur noch Erinnerungen, du könntest sie nie wieder mit dieser Person erleben. Mit Felix. Deinem Felix. Nein. Er war dein Felix. Ihr hattet eine Beziehung. Ihr wart ein Paar. Niemand wird mehr sagen:"Felix und Sebastian". Ein 'ihr' wird es nie wieder geben.

Doch jetzt hättest du es verstanden. Verstanden, dass er dich nur immer wieder verletzen würde. Aber du liebtest diesen Jungen. Doch er dich nicht. Er würde dich weiter ausnutzen.

Mein Blick war auf den schwarzen Bildschirm gerichtet. Gerade als ich das Video starten wollte rief meine Mutter: "Da ist jemand an der Tür für dich!"
Völlig verwirrt erhob ich mich langsam und trat die Treppen nach unten. Der Blick auf den Boden gerichtet. Unten angekommen räusperte sich jemand. Mein Blick schnellte nach oben und ich sah in die wunderschönsten braunen Augen mit denen ich mein halbes Leben verbracht hatte. Nervös fuhr er sich durch seine perfekt gestylten braunen Haare und kaute auf seiner Unterlippe herum. "F-Felix?" Stotterte ich und mein Gegenüber nickte leicht eingeschüchtert. "Sebi? Ich ähm... Also es... Es tut mir leid!"
"Nein." Erschrocken sah er auf doch ich redete weiter. "Nein. Mir tut es leid, dass ich dir jahrelang all deine Fehler verziehen hab!"
"Aber Basti. Ich liebe dich!"
Ich trat ein paar Schritte nach vorne um direkt vor ihm zu stehen. Er blickte mich an und ich konnte einen Hauch Hoffnung in seinen Augen sehen. Ich packte ihn an der Schulter und schubste ihn aus dem Türrahmen. Mit einem Ruck knallst du die Türe zu und hoffst ihm seine Nase gebrochen zu haben.
Oben wieder angekommen ließ ich mich wieder auf den Stuhl fallen. Kopfhörer rein. Play. "YoYo und willkomm' zu" ertönte es in meinen Ohren.

"Manchmal muss man auch loslassen können, auch wenn es schwer ist. Danach geht es dir besser!"

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Die Idee kam ganz einfach. Realife nennt man das glaub ich!:D da geht der Dank an meine Freunde. Ist auf jeden Fall interessant:D *schmoll* und ich witme den OS der Nudel
KLEINEmissesX und ja. Danke einfach, dass du für mich da bist!❤

"Nein. Du liebst mich nicht!"Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt