Unvergessen- Liebe zu einem Monster

Die Trennung

"Misumi, hörst du mich?" ruft Hyunsu und nimmt meine Hand. Ich fange an mit lachen und spüre wie die Dunkelheit über mich bricht, die ganze Pein der letzten Jahre, die versuchten Vergewaltigungen, die Tritte, das Bespucken. Alles kommt hoch. "Ich will sie alle töten." lache ich und lege mein Kopf in den Nacken. "Wenn?" fragt Hyunsu. "Alle die Hurensöhne, die unser Kind auf dem Gewissen haben. Ich will sie abschlachten." "Misumi, dass bist nicht du. Dass ist der Virus. Atme ruhig weiter." Versucht er mich zu beruhigen und zieht mich in seine Arme. "Atme." flüstert er. "Ich bin bei dir. So wie die ganze Zeit. Erinnerst du dich an unser erstes Date? Wir waren im Park spazieren, am Fluss und auf einer Brücke, unter einer Trauerweiden hast du mich geküsst. Erinnerst du dich an denn Kuss?"

Mein Blick wird wieder heller und die Mordgedanken verblassen. "Du hast so schön nach Minze geschmeckt." flüstere ich in sein Ohr. "Und du nach Pfirsich. Es war ein schöner erster Kuss. Nur wir und das Wasserrauschen, der warme Wind um uns." flüstert er. "Da ist auch unser erstes Bild zusammen entstanden. Du hast so wunderschön ausgesehen." erzählt er weiter und wiegt uns hin und her. Als ich über Hyunsus Schulter blicke, sehe ich Chanyeoung, der uns mit traurigen Blick ansieht. Uns beiden ist gerade klar geworden, dass ich meine Entscheidung getroffen habe. "Warte bitte kurz." sage ich Hyunsu und stehe auf um zu Chanyeoung zu gehen. Eine Träne kullert ihm die Wange runter, weswegen ich sie mit meinem Finger weg wische. "Ich warte auf dich Misumi. Egal wie lange es dauert. Aber im Moment bist du bei ihm besser aufgehoben. Du weißt weißt wo du mich findest." Nochmal küsst er mich und geht zu Hyunsu. "Wenn du nicht gut auf unser Mädchen aufpasst, Bring ich dich um." droht er ihm. "Ich habe nichts anderes erwartet. Keine sorge, ich passe auf sie auf." Chanyeoung nickt ihm nur zu und wendet sich wieder mir zu.

"Ich liebe dich Misumi. Vom ganzen Herzen." Mit diesem Satz geht er und lässt mich und Hyunsu auf dem Dach zurück. In mir fühlt es sich plötzlich so leer an. So einsam. Doch dann zieht mich Hyunsu in seine Arme und küsst mich. Er küsst mich so, wie das erste Mal auf der Brücke und die leere wird mit einer wärme gefüllt. Hyunsu hebt mich hoch und setzt mich aufs Geländer, um sich zwischen meine Beine zu stellen. "Hyunsu. Noch nicht. Gib mir kurz." blocke ich ab, als wir kurz Luft holen. "Okay. Lass dir Zeit, nur reg dich nicht auf. Bleib ruhig." Er hebt mich vom Geländer und stellt mich wieder auf die Füße. Ohne ein Wort zu sagen, gehe ich nach unten und schließe mich in dem Zimmer ein. Sowie die Tür ins Schloss gefallen ist, fange ich an mir weinen, sinke an der Tür zu Boden und kann nicht glauben, dass Chanyeoung weg ist. Wenn auch nicht für immer, aber er ist weg. Ich kralle mich in meine Arme und lasse die ganze Angst und denn ganzen Stress der letzten Tage raus.

Nach einer Stunde habe ich mich wieder beruhigt, als es an der Tür klopft. "Misumi." höre ich Jisung durch die Tür sagen. "Geh weg." schniefe ich und lege erschöpft meinen Kopf gegen die Tür. "Hyunsu hat mir erzählt was passiert ist. Wie geht es dir?" Schwer atme ich aus und schließe die Tür auf um sie für ihn zu öffnen. "Scheiße und gut zugleich. Er hat so viel für mich getan und ich stoße ihn weg." Wieder steigen mir Tränen in die Augen, weswegen mich Jisung sofort in seine Arme zieht. "Du hast ihn nicht weggestoßen. Das könntest du nie. Er ist nur gegangen, weil das Band zwischen dir und Hyunsu so stark ist. Chanyeoun liebt dich. Sehr sogar. Darum ist er gegangen und er würde nicht wollen, dass du so leidest. Wenn ihr für einander bestimmt seid, findet ihr euch wieder. Du musst aber ruhig bleiben. Lass sein Opfer nicht für umsonst sein." Schwer atme ich aus, wische meine Tränen weg und nicke zustimmend. Ich weiß, dass er Recht hat und ich habe noch Hyunsu. Der Ruhepol denn ich gerade brauche.