Brandon
Heute war es so weit. Heute fand der Maskenball statt. Ich war gerade heimlich auf dem Weg zu Mira, um mich bei ihr für den Ball vorzubereiten. Ich musste mich bei ihr vorbereiten, da es sonst Zuhause viel zu auffällig gewesen wäre. Und damit es nicht aufflog hatte ich mein Zimmer von Innen abgeschlossen und bin aus dem Fenster geklettert, wie ich es schon einige Male getan hatte. Das ging ganz einfach, wenn man das Dach einer Garage am richtigen Platz und in der richtigen Höhe hatte.
Ich war schon ein wenig aufgeregt, als ich so durch die Straßen lief und an den Ball dachte, auch wenn ich es bei Mira nicht zugeben würde, da sie mich sonst ärgern würde.
Als ich bei meiner besten Freundin ankam, klingelte ich und nach ein paar Minuten wurde die Tür von einer grinsenden Mira auf gemacht.
,,Komm mit hoch! Deine Sachen hab ich schon mal rausgeholt", sagte sie hibbelig. Da schien wohl auch jemand ganz aufgeregt. Ich nickte grinsend und folgte ihr dann aufgeregt hoch in ihr Zimmer, wo schon der Anzug, das Kleid und die Masken auf ihrem Bett lagen.
,,Ähm, Mimi? Kann ich mich bei dir duschen?", fragte ich sie, da ich Zuhause nicht die Möglichkeit dazu hatte. Sie sah mich mit einem bösen Blick an, da sie diesen Spitznamen von mir hasste, aber ich fand ihn süß.
Doch dann seufzte sie, denn sie wusste, egal wie oft sie sagte, dass sie diesen Namen hasste, dass ich sie weiterhin so nennen würde. ,,Klar, ich benutze einfach das andere Bad und du kannst meins benutzen", sagte sie.
Ich nickte einfach, denn wenn ich sagen würde, dass ich das andere benutzen würde, dann würde sie darauf bestehen, dass ich ihres benutzte. Ich wusste auch nicht warum, aber so war sie nunmal, sie war viel zu stur. So stur, wie sie es war, war wirklich keiner!
Sie gab mir dann noch schnell ein Handtuch und ich ging ins Bad, zog mich aus und stieg unter die Dusche, tat nunmal das, was man unter einer Dusche tat.
Als ich fertig war mit duschen, trocknete ich mich ab, band mir das Handtuch um die Hüfte und ging wieder in ihr Zimmer. In ihrem Zimmer ging ich zu meiner Tasche, die ich mit gebracht hatte. Ich nahm mir eine Boxer und eine Jogginghose raus und zog sie mir an.
Plötzlich ging die Tür auf und eine frisch geduschte Mira kam, in Jogginghose und Top, rein. Als sie mich sah, guckte sie mich von oben bis unten an und blieb an meinem Sixpack hängen, wobei ich ein wenig grinsen musste, auch wenn sie mich erschreckt hatte.
Weiterhin starrte sie mich an und ich wedelte mit meiner Hand vor ihrem Gesicht und sie löste sich erschrocken aus ihrer Starre. Ihre Wangen wurden richtig rot, was mich breiter grinsen ließ.
,,Sorry, aber seit wann machst du Sport?", fragte sie sofort. ,,Fast zwei Jahre", gab ich überlegend zurück, da ich kurz nachdenken musste, wann ich damit angefangen hatte. Die Frage war auch verständlich, denn bisher hatten allen nur meinen Körper in diesen scheußlichen Klamotten gesehen. ,,Ich gehe immer in den Keller und benutze Jack's Sportraum, wenn die anderen nicht da sind."
,,Aber wieso wehrst du dich dann nicht?", fragte sie weiter, obwohl sie wusste, wie viel Angst ich hatte. ,,Wegen meiner Stiefmutter, das weißt du doch!", gab ich spitz, aber auch ein wenig traurig die Antwort. ,,Okay, lassen wir das lieber und gucken noch solange Fernsehen, bis wir uns umziehen müssen", wechselte sie das Thema, da sie wusste, wie ich bei diesem Thema immer reagierte. Sie wusste, dass ich es nicht mochte darüber zu reden.
Mir tat es leid, dass ich sie angemotzt hatte, was ich ihr auch sagte, doch sie winkte es nur ab und meinte, dass ich mir nicht so einen Kopf darum machen sollte. Sie hatte so viel Verständnis dafür, deswegen liebte ich sie auch so sehr. Ich liebte sie so, wie man seine Schwester liebte.
Bei ihr fühlte ich mich wohl und das ließ ich sie auch mit einer Umarmung spüren. ,,Danke", murmelte ich und löste mich von ihr. Sie zwinkerte mir nur zu und kniff mir dann in die Wange, was echt weh tat. Ich nehme alles nette, was ich über sie gesagt hatte, zurück! Sie war ein Monster, meine Wange tat total weh, weil sie so fest zugedrückt hatte! Ich hasste diese Geste, denn ich war kein kleines Kind mehr! (Ich liebe es meiner besten Freundin in die Wangen zu kneifen, sie hat so richtige Hamsterbacken und das macht bei ihr sooo Spaß! 😂)
Daraufhin machten wir es uns auf ihrem Bett gemütlich und guckten einen Film, da wir noch 3 Stunden Zeit hatten.
Als es so weit war, machten wir uns für den Ball fertig. Ich zog mir meinen Anzug an und stylte meine braunen Haare, damit sie nicht wie sonst immer platt auf meinen Kopf lagen. Dann zog ich mir noch meine rot-weißen Vans an, da ich keine Lust hatte diese komischen Schuhe, die man normalerweise zu den Anzügen anzieht, anzuziehen.
Mira machte sich noch schnell die Haare und schminkte sich dezent. Am Ende sah sie wirklich wunderschön aus, was ich ihr auch sagte. Daraufhin hatte sie sich für das Kompliment bedankt und wollte mir meine Haare verwuscheln, aber ich konnte sie noch rechtzeitig davon abhalten. Ich hatte mir schließlich echt Mühe gegeben, damit sie heute gut aussahen.
Wir nahmen unsere Masken, gingen runter und liefen dann raus zu ihrem Auto und fuhren dann zur Schule.
Dort angekommen, zogen wir uns unsere Masken an und stiegen dann aus. Wir sahen unserem Gegenüber noch mal in die Augen, ehe meine beste Freundin entschlossen nickte. Sie hakte sich bei mir ein, wir atmeten noch einmal tief ein und aus und gingen dann rein.
Der Ball konnte nun beginnen!
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Not a typical Cinderella Story
Teen FictionDies ist die Geschichte von Cinderella. Naja, nicht ganz. Cinderella heißt eigentlich in Wirklichkeit Brandon und ist ein Junge. Und so wirklich Cinderella-like ist diese Geschichte gar nicht. Denn diese Cinderella hat nämlich seine eigene, ganz per...