Kontrolle

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Der Morgen bricht an, und Emma erwacht mit einem flauen Gefühl im Magen, während die Erwartung des bevorstehenden Tages sie zugleich mit Vorfreude und Nervosität erfüllt. Die Aussicht darauf, von Gilgamesh zu lernen, wie sie ihren Manafluss besser kontrollieren kann, und die Vorstellung, Klavier spielen zu müssen, wirbeln ihre Gedanken durcheinander.
Sie seufzt und überredet sich geistig erstmal in den Tag zu starten, angefangen beim Aufstehen, gefolgt von einer erfrischenden Dusche. Doch das Unbehagen in ihrem Magen lässt sich nicht so leicht vertreiben.

Entschlossen verlässt sie ihr Schlafzimmer und betritt den Flur, der sie zum Wohnbereich führt. Auf dem Weg passiert sie die moderne Küche, die nahtlos in den offenen Wohnraum übergeht. Die klaren Linien und dezente Farbgestaltung verleihen auch der Küche eine zeitgemäße Atmosphäre.
Sie fängt an ihr Frühstück vorzubereiten. Edelstahlgeräte glänzen im aufkommenden Morgenlicht, und der Marmorboden unterstreicht die Eleganz des Raumes. Obwohl Gilgamesh nicht in Sicht ist, stört das Emma nicht. Sie kennt den eigenwilligen Charakter des Königs der Helden und setzt ihre Vorbereitungen fort, während sie darüber nachdenkt, was der Tag für sie bereithält. Doch bevor sie überhaupt die Gelegenheit hat, ihr Frühstück zu essen, taucht Gilgamesh überraschend neben ihr auf. Seine Anwesenheit, so plötzlich und ungeplant, lässt ihr Herz für einen Moment aussetzen. Sie benötigt einige Sekunden, um die Überraschung zu überwinden und zu realisieren, dass der König der Helden nun direkt neben ihr steht.

"Das brauchst du nicht", sagt er ungerührt und geht entschlossen zur Tür, die zum Garten führt. Ein schmales Lächeln umspielt seine Lippen, während er sich leicht umdreht und darauf wartet, dass Emma ihm folgt.

Die Atmosphäre zwischen ihnen ist geladen, und Emmas Gedanken wirbeln in einem Wirbelsturm von Unsicherheit und Aufregung. Ihr Herz, das einen Schlag ausgesetzt hatte, erholt sich langsam, als sie sich darauf einlässt, dem eigensinnigen Mann zu folgen. Sie nimmt einen tiefen Atemzug, sammelt ihre Gedanken und begibt sich auf Schritt und Tritt in den Garten, wo Gilgamesh bereits auf sie wartet.

Der Garten ist von einer morgendlichen Ruhe erfüllt, als Gilgamesh einen Schritt auf Emma zugeht und sie durchdringend betrachtet. Seine Stimme schneidet durch die Stille, als er beginnt zu erklären: "Mana ist mehr als nur eine einfache Ressource. Es ist die Lebenskraft selbst, die Essenz, die einen Magier antreibt. Es ist der Fluss, der dir die Macht gibt, deine Fähigkeiten zu entfesseln und einen Servant zu beschwören."

Ein leichter Windstreif durchzieht den Garten, als Gilgamesh seine Lehren über die Kunst der Mana-Kontrolle weitergibt. Seine Worte sind wie sanfte Melodien, die sich mit dem Flüstern des Windes vermischen. "Du besitzt eine beträchtliche Menge Lebensenergie, aber das Problem bei dir ist, dass du es einfach aus deinem Körper fließen lässt. Du verschwendest sie unnötig."

In dem ruhigen Garten hallen Gilgameshs Worte wider, während ein nachdenklicher Ausdruck sein Gesicht ziert. "Ich zweifle zwar daran, dass ich mehr Energie brauche, als du mir eh schon gibst, aber ich werde nicht das Risiko eingehen, dass ich doch wieder in der Geisterwelt lande." Die Selbstsicherheit wird von einer Spur echter Besorgnis durchzogen, die ungewöhnlich in seinen Augen glänzt.

"Wie ist es eigentlich in der Geisterwelt?",fragt Emma mit vorsichtiger Neugier. Sie weiß ja nicht ob sie ihm damit auf dem Fuß tritt, aber ihr sorge scheint unbegründet zu sein. Der Heldengeist, scheinbar bereit, sich auf dieses Thema einzulassen, antwortet: "Die Geisterwelt ist ein Ort zwischen Leben und Tod, gefüllt mit den Überresten vergangener Helden und Magier. Ein Ort, den du besser meidest." Sein Ton ist ernst, bevor er wieder zum Hauptthema übergeht.

"Versuche dein Mana nun auf einen Punkt in deinem Körper zu konzentrieren, egal welchen.", fordert er Emma auf. Seine Stimme ist nun sanfter, lehrhaft. "Es ist wie ein Fluss, den du lenken musst. Kontrolle ist der Schlüssel." In seinen Augen spiegelt sich die Überzeugung, dass dies der richtige Weg für Emma ist, ihre magischen Fähigkeiten zu beherrschen.
Die Sonne steigt höher am Himmel, als Emma durch eine intensive Stunde Training mit Gilgamesh geschafft ist. Erschöpfung legt sich wie ein Schleier über sie, und sie staunt darüber, wie herausfordernd es ist, ihre Lebensenergie auf diese Weise zu kontrollieren. Gilgamesh bleibt beharrlich an ihrer Seite, ein geduldiger Lehrer, der jedoch auch strenge Maßstäbe setzt. Die Erwartung liegt nicht in sofortigen Ergebnissen, sondern darin, dass sie ihr Bestes gibt. Während die Zeit verstreicht, bleibt Gilgamesh beständig präsent, ohne sich ein einziges Mal zurückzuziehen.

Ihre Atmung ringt nach Normalisierung, und ihr Körper zittert leicht vor Anstrengung. Die Neugier überwältigt sie, und sie wagt die Frage, die sie schon länger beschäftigt: "Wie warst du als Mensch?"

Nachdem er ihr erlaubt hat, das anstrengende Training zu unterbrechen, setzt sich Emma ins Gras. Gilgamesh bleibt stehen, und sein Blick trifft auf sie. Ein Augenblick der Stille, in dem sie seine Antwort zu erahnen glaubt. Doch dann durchbricht seine Stimme die Atmosphäre.
"Ich war König über das großartige Reich Uruk. Mein Geburtsdatum ist in den Nebeln der Geschichte verborgen, aber ich regierte für viele, viele Jahre."Während er spricht, betrachtet Emma Gilgamesh genauer. Die goldenen Sonnenstrahlen setzen seine majestätische Erscheinung in ein warmes Licht. Sein Blick, von unendlicher Weisheit und einer Spur Melancholie durchzogen, entführt sie tiefer in die Vergangenheit. Die Nuancen in seiner Stimme spiegeln die Facetten eines reichen Lebens wider, und Emma wird gefangen in der Erzählung eines Königs, der einst die Welt regierte.
Emma, von Erschöpfung gezeichnet, bringt den Mut auf, tiefer in Gilgameshs Vergangenheit einzutauchen. "Wie warst du als König und warum wurdest du ein Heldengeist?" Die Frage schwebt in der Luft, und ihr Blick trifft auf den König der Helden, der für einen Moment innehalten lässt.Gilgamesh, beeindruckt von ihrem Mut, ihm so persönliche Fragen zu stellen, gewährt ihr einen Blick in seine Geschichte. Seine Stimme trägt die Gewichtung vergangener Zeiten, als er König über das majestätische Reich Uruk war. "Als König war ich mächtig, fordernd und regierte mit eiserner Hand. Meine Herrschaft erstreckte sich über viele Jahre, geprägt von großen Taten und monumentalen Bauwerken."Die warmen Sonnenstrahlen umrahmen sein Gesicht, als er fortfährt, sein Blick, durchdringend und stolz, lässt die Vergangenheit in all ihrer Pracht aufleben. "Ich habe Wissen und Schätze gesammelt, die die Menschheit bis heute bewundern würde. Mein Reich war das Bild von Überfluss und Macht."
Der Glanz vergangener Zeiten spiegelt sich in Gilgameshs Augen wider, als er fortfährt, die Gründe für seine Verwandlung zum Heldengeist zu enthüllen. "Mein Wunsch nach Unsterblichkeit, nach der Möglichkeit, für immer zu regieren, führte zu meiner Verbindung mit dem Gral. Doch die Götter hatten andere Pläne, und mein Sterben markierte den Anfang meiner Existenz als Heldengeist. Der Titel 'König der Helden' wird mir nicht ohne Grund zuteil. Ich bin der erste Held, der je in dieser Welt existierte. Meine Taten und Errungenschaften sind wie Sterne am Himmel, zahlreich und strahlend. Uruk, die Stadt, die ich regierte, war ein Zentrum der Zivilisation und Fortschritts."

Die Atmosphäre wird von einem Hauch von Nostalgie durchzogen, als Gilgamesh fortfährt, die Gründe für seinen ehrwürdigen Titel zu erklären. "Ich bin der Ursprung aller Legenden, der Held der Helden. Mein Erbe erstreckt sich über die Grenzen der Zeit hinaus, und mein Name wird ewig in den Annalen der Geschichte verweilen."
Seine Worte tragen eine Mischung aus Selbstbewusstsein und historischer Bedeutung, während die letzten Strahlen der Morgensonne den König der Helden in ein goldenes Licht tauchen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 17 ⏰

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