Under the same roof

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„Wo gehst du hin?" hörte ich Harry fragen, und seufzte. Ich hatte gehofft, dass ich mich unbemerkt aus dem Fuchsbau schleichen könnte, aber als ich mich umdrehte und seinen gepackten Rucksack sah, legte ich den Kopf schief und sagte: „Ich könnte dich das selbe fragen." seufzend trat er näher und flüsterte: „Ich bin dankbar für Molly's Gastfreundschaft, aber... es gibt einen Ort an dem ich sein möchte. An dem ich lieber sein möchte als hier."
„Du meinst... es gibt jemanden, bei dem du lieber sein möchtest?" er nickte und ich wusste, dass er nun auch eine Erklärung von mir haben wollte. Ich atmete durch bevor ich sagte: „Du merkst selbst wie er ist. Er bedrängt mich und sieht es nicht, dass ich nicht will."
„Ja, euer letzter Streit war nicht zu überhören." ich wollte gerade etwas dazu sagen, als wir ein Geräusch hörten, und ohne ein weiteres Wort zu sagen, nahm Harry meine Hand und wir verließen den Fuchsbau so schnell und leise wie möglich und er zog mich in den bekannten Strudel der Apparation. Auch wenn ich es inzwischen gewohnt war, war es hin und wieder noch unangenehm. Besonders so kurz nach dem Krieg.

Ich wusste nicht genau wo er mich hinbrachte, aber als wir vor einem riesigen Herrenhaus landeten, wollte ich ihn schon fragen, ob er den Verstand verloren hatte, doch er unterbrach mich schnell indem er sagte: „Sieh genauer hin, Hermine." und das tat ich, aber ich wusste erst nicht was wer meinte.
„Malfoy Manor hatte ein großes schwarzes Tor und einen Kiesweg zwischen zwei großen Hecken." Jetzt da er es erwähnte, bemerkte ich es... das Herrenhaus sah Malfoy Manor nur zum Verwechseln ähnlich aber bei einem zweiten Blick, sah ich kein schwarzes Tor. Der Weg zum Haus war mit weißen, flachen Steinen geebnet, begleitet von zwei Beeten, die sich zu beiden Seiten erstreckten.
„Wo sind wir?" fragte ich schließlich und Harry nahm erneut meine Hand und bat mich ihn nicht zu töten. Ich war jedoch viel zu müde nach all dem Streit mit Ron und den letzten Wochen, dass er mich wahrscheinlich direkt ins Malfoy Manor hätte bringen können, ohne mich das Haus vorher sehen zu lassen. Ich gab ihm also das Versrechen, dass ich ihn nicht töten würde, was ich... nur wenige Sekunden später bereute, als er mir erklärte: „Draco lebt hier... mit Andromeda und... ihr. Das ist Black Manor."
Streit. Krieg. Streit.
Ich ging die Worte in meinem Kopf durch wie ein Mantra, bis ich mich beruhigt hatte... oder zumindest, bis ich mir erneut eingestehen musste, dass ich wirklich einfach zu müde war.

Er führte mich zur Haustür und erklärte mir, dass er Andromeda vor ein paar Tagen geschrieben hatte, dass er kommen und mich wahrscheinlich mitbringen würde, wenn sich der Streit zwischen Ron und mir nicht legen würde, und das sie den beiden jeweils ein Zimmer herrichten würde.
„Zumindest hat sie mir das geschrieben. Ich weiß nicht ob Draco..." er brach im Satz ab und als ich ihn direkt ansah, sah ich wie ihm die Röte ins Gesicht stieg.
„Warte... du und... Malfoy?!" ich wusste nicht wirklich wie ich reagieren sollte, denn ein Teil von mir war nach dieser Information schlagartig hellwach und ich wollte ihm alles mögliche an den Kopf werfen. Ich wollte ihm vorwerfen, ob er sich nicht daran erinnerte, wie Draco zu mir war. Wie Draco zu ihm war, aber dann erinnerte ich mich selbst an ein paar kleine Dinge... Dinge wie... Zeiten in denen keiner so recht wusste, wo Harry war. Aber jetzt als er mir nur diesen kleinen Hinweis gab... machte alles Sinn.

„Du bist wütend oder?" fragte er mich, aber ich wusste nicht so recht, was genau ich gerade fühlte und das sagte ich ihm auch: „Ich bin nur müde." nickend klopfte er an die Tür und obwohl ich mir immer wieder einredete, wer uns die Tür öffnen würde, zuckte ich zusammen, als Andromeda vor uns stand.
Sie gab mir ein entschuldigendes Lächeln und versicherte mir, dass sie niemals ihre Haare lockig haben würde, was mir ein kleines Lachen entlockte. Sie schmunzelte und bat uns beide rein.

Im haus roch es nach frischem tee, Zimt, Schokolade und etwas, dass Hermine nicht so recht einordnen konnte.
„Hat jemand gebacken?" Andromeda nickte und schloss die Tür hinter uns: „Ich hab Schokoladenkuchen für uns alle gebacken."
Sie musterte mich einen Moment lang und wollte gerade etwas sagen, als neben mir ein Rucksack zu Boden fiel. Harry lief auf Draco zu, der hinter Andromeda aufgetaucht war, und ich sah wie die beiden sich umarmten und fest hielten. Es war... seltsam die beiden so zu sehen, aber irgendwie... nein, ehrlich gesagt wusste ich nicht so recht, was ich denken sollte.
Draco löste sich von Harry und unsere Blicke trafen sich für einen Moment, in dem ich wusste, dass keiner von uns wusste, ob etwas gesagt werden sollte. Ich schüttelte schließlich den Kopf und er nahm nickend Harry's Hand und führte ihn nach oben.

„Die beiden haben den Ostflügel vom Haus und du den Westflügel." Andromeda fragte mich, ob ich noch etwas brauchte, aber ich wollte einfach nur einschlafen, ohne das sich jemand mit einem Ständer an mich schmiegen wollte.
Sie nahm Harry's Rucksack und führte mich die Treppe hinauf, wo sie den Rucksack abstellte und mich einen Gang entlangführte, der durch Kerzen erhellt wurde. Der Boden war mit einem weichen Teppich bedeckt, und an den Wänden hingen keine Portraits, sondern Bilder. Bilder von Hogwarts, Frankreich und anderen Ländern, in denen ich noch nicht war.
Schließlich blieb ich doch stehen, und sah auf das einzige Portrait, dass in diesem gang hing. Es zeigte drei kleine Mädchen mit einer Katze, einer Eule und einer Fledermaus.
„Das war in meinem dritten Jahr. Bella war in ihrem vierten und Zissy in ihrem zweiten Jahr." ich sah überrascht zu ihr und sie deutete auf das Mädchen mit der Fledermaus: „Unsere Mutter hat dieses Tier gehasst, aber Zissy hat sie so gut wie nie alleine gelassen."
„Sie hatte eine Fledermaus?!" fragte ich völlig ungläubig. Ich konnte mir Narzissa Malfoy einfach nicht mit einer Fledermaus vorstellen, die sie... so wie es Andromeda beschrieb... geliebt hat.
„Für etwa ein Jahr, ja."
„Was ist passiert?" fragte ich und Andromeda deutete nur auf das Mädchen mit der Katze, und ich musste nicht mehr wissen.

Trotz meiner Wut auf diese Frau... tat mir das kleine Mädchen auf dem Bild in diesem Augenblick leid. Sie sah so... unschuldig aus.
Andromeda musste meinen Blick bemerkt haben, denn sie strich erneut über ihre Schwester und sagte mit gesenkter Stimme: „Sie war nicht immer so. Weder sie noch Zissy... ich weiß du hasst sie. Wahrscheinlich beide, aber... Zissy ist anders."
Ich wollte ihr glauben...

Sie führte mich weiter und als wir an einem Zimmer vorbeikamen, unter dem ich Licht brennen sah, sah ich nur kurz zu Andromeda, die nickend flüsterte: „Du musst nicht mit ihr reden."
„Was macht sie hier?! Ich meine... Harry hat es vorhin erwähnt, aber..."
„Sie und Draco stehen unter Hausarrest. Es ist nicht ideal... jetzt mit dir und ihr unter einem Dach, aber... sie ist meine Schwester, weißt du? Und es ist besser als Askaban."
Ein anderer Teil von mir hatte Verständnis dafür, und um nichts falsches zu sagen, schweig ich bis wir drei Türen weiter in meinem Zimmer ankamen. Andromeda versicherte mir, dass ich trotz allem, so lange bleiben konnte, wie ich wollte.

White moves firstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt