"If you make this move..."

125 14 0
                                    





Das Narzissa Malfoy... oder fast Black lachen konnte... vor allem so offen, ließ mich immer neugieriger auf sie werden. Harry, Draco und ich ließen die Schwestern und den kleinen Jungen allein, und als ich am nächsten Morgen an der Bibliothek vorbei lief bemerkte ich, dass nicht mehr nur mein Bauer dort stand. Ich trat näher und grinste breit, als ich einen schwarzen Bauern sah, der gesetzt wurde.
Ich setzte noch einen Bauern und wurde neugierig, was sie wohl als nächstes tun würde... sie konnte Andromeda innerhalb von zwei Minuten schlagen, dass hieß... das sie verdammt gut war.

Gegen Mittag stand ein schwarzer Springer auf dem Brett und einer meiner Bauern stand daneben. Grübelnd stand ich über dem Brett und schlug ihren Springer mit einem Zug, bei dem ich hoffte, dass er überhaupt existierte.
Die Antwort auf den Zug ließ nicht lange auf sich warten, denn am Abend lag ein Buch über Schach auf meinem Bett und ein schwarzer Bauer stand auf dem Buch.

Schmunzelnd lief ich nur in einem Handtuch begleitet in die Bibliothek, sah das zurück gesetzte Brett, einen weissen Bauern und setzte den schwarzen.
Zurück in meinem Zimmer begann ich das Buch zu lesen, und natürlich... fand ich meinen Zug nirgends.
„Ich hab mich schon gefragt, für wennich das Buch kaufen sollte." ich zuckte erschrocken zusammen und sah zu Andromeda, die in der offenen Tür stand. Sie lächelte mich an und deutete auf das Brett: „Ihr spielt?"
„Irgendwie ja..." ich sah wieder zum Brett und zu ihr und gestand ihr, dass ich das Gespräch mit bekommen hatte.
Sie grinste und nickte: „Und da dachtest du, du fängst einfach mal an auf diese Weise mit ihr zu reden." sie kam näher und fuhr fort: „Du hättest es nicht besser machen können. Zissy liebt dieses Spiel. Sie liebte es schon immer." sie setzte sich.
„Wir waren noch jünger und ich begann mich zu dieser Zeit mit Ted zu treffen. Zissy enthielt sich... sie sagte nichts negatives, aber auch nichts positives."
„Ja, weil sie alle Schlammblüter über einen Kamm schert." sie nahm meine Hand und sah mich direkt an und sagte: „Hermine. Sie denkt nicht so..."
„Nenn mir einen Beweis dafür... außer, dass sie mir nicht helfen konnte, weil sie Draco... und nicht mich gesehen hat, aber..." ich seufzte und wusste, dass ich wieder dabei war, mich von meiner Wut leiten zu lassen, aber bevor ich etwas sagen konnte, ob sie eine der Figuren hoch.
„Würde sie dich für ein... du weißt schon was halten... würde sie nicht mit dir spielen." sie stellte die Figur zurück.
„Was ich sagen will... als wir jünger waren, hab ich ihr ein Schachspiel aus Kristall geschenkt."
„Kristall." sagte ich ungläubig und wiederholte es noch ein Mal, damit ich mir bewusst sicher sein konnte, dass sie Kristall und nicht Glas gesagt hatte. Sie lachte nickend: „Ja... Kristall. Unsere Mutter ist ausgerastet." sie seufzte und erzählte mir, dass ihre Mutter es zerstört hatte, weil es ihrer Meinung nach kein richtiges Schach sei.

„Deine Schwester ist kompliziert." sagte ich nach einem Moment, in dem ich auf die Figuren fixiert war.
„Gib ihr eine Chance, Hermine. Und gib dir selbst auch eine." sie stand auf, verließ die Bibliothek und ließ mich mit meinen Gedanken allein. Gedanken die sich um Narzissa kreisten... war das Schachspiel wirklich ein Anfang?

Während der nächsten Tage führten wir unser Spiel fort, bis ich während unserer dritten Runde, und nachdem sie zwei Mal gewonnen hatte, schließlich vor dem Brett stand und über meinen nächsten Zug nach dachte.

„Wenn du diesen Zug machst... besieg ich dich in drei Zügen." ich drehte mich zur Tür und spürte die Hitze in mir aufsteigen. Sie stand in einem Bademantel in der offenen Tür und hatte noch feuchte Haare. Sie trat näher und ich legte einen Finger an meinen verbliebenen Läufer.
„Ein Zug." kommentierte sie sanft und ich sah sie fragend an: „Kann ich überhaupt noch etwas machen?"
„Du könntest den ersten Zug machen, und dann versuchen aus meinem nächsten Zug zu entkommen. Aber im Großen und Ganzen... hatte ich dich bereits vor fünf Zügen."
„Was?! Wann?!" sie nahm einen meiner Springer und setzte ihn auf ein Feld: „Du standest hier und hast meinen Turm geschlagen. Hätte ich in dem Moment einen Zug gemacht, den ich im Hinterkopf hatte, hättest du verloren."
„Warum hast du es nicht?" sie stellte den Springer zurück und legte einen Finger auf ihren König und sagte: „Wenn ich Andromeda besiege... dann spielen wir aus Spaß. Aber das hier... das hat mir etwas anderes bedeutet, Hermine."
Ich verstand es nicht... vor allem nicht, warum ich eine angenehme Gänsehaut bekam, als als sie meinen Namen aussprach.
Unsere Blicke trafen sich, als ich von ihrem Finger zu ihrem Gesicht hinauf sah, und ich glaubte etwas zu verstehen. Sie schmunzelte und sagte: „Dromeda hatte recht... wenn ich etwas gegen dich hätte... wenn ich dich so sehr hassen würdest, wie du mich... dann hätte ich dich gnadenlos geschlagen, und mich nicht auf weitere Runden eingelassen." sie kippte den König um und fragte mich, ob ich wüsste, was diese Geste bedeutete. Ich nickte und als sie ohne ein weiteres Wort wieder zur Tür lief, sagte ich: „Ich hasse dich nicht."

Ich setzte mich seufzend und sah auf die Narbe auf meinem Arm.
„Ich hab euer Gespräch auch mit bekommen." gestand ich und sah im Augenwinkel ihre nackten Füße. Sie blieb vor mir stehen, zog einen Hocker näher heran und setzte sich.
Als sie meine Hände nahm spürte ich zum ersten Mal wie warm sie eigentlich waren. Vor allem wenn man bedachte, dass sie als Eiskönigin bezeichnet wurde. Sie feixte und mein Blick begegnete ihrem wieder.
„Die Leute gaben mir diesen Spitznamen, weil ich in ihren Augen ein kaltherziges Monster bin." sie schmunzelte: „Deine Gedanken sind sehr laut, entschuldige." mein Gesicht wurde so heiß, dass ich keinen Spiegel brauchte um zu wissen, dass ich gerade knallrot anlief.
„Ich weiß nicht, warum es erst ein Schachspiel brauchte, dass wir mit einander reden, aber... es tut mir leid, Hermine." ich sah sie wieder an und versuchte dabei nicht in ihren Ausschnitt zu sehen, der... und das bemerkte ich erst jetzt... recht gut sichtbar war.
„Was dir meine Schwester angetan hat... ist unverzeihlich, dass weiß ich selbst, aber ich hätte etwas tun sollen. Ich hätte dir helfen müssen."
„Du hast Draco gesehen." sie errötete und fragte, was ich nicht mit bekommen hatte und ich versicherte ihr, dass ich nur sieses eine Gespräch mit bekommen hatte.
Sie drückte meine Hände leicht und wir blieben einen Moment lang einfach nur so sitzen, bevor sie sanft über meine Narbe strich und sagte: „Hermine... ich würde gern etwas versuchen." ich wusste nicht was sie versuchen wollte, aber ich wollte ihr nach den letzten Wochen... oder besser gesagt, nach den letzten Runden Schach, die mir selbst wirklich sehr gefallen hatten, nicht mistrauen. Nach einem kurzen Blickkontakt atmete sie tief durch, umfasste mein Handgelenk und sprach das aus, was ich so lange nicht mehr gehört hatte... was ich immer von ihr erwartet hatte: „Schlammblut."
„Zissy!" hörte ich Andromeda entsetzt rufen, aber bevor ich selbst etwas entgegnen konnte, durchfuhr meinen Arm ein Schmerz, den ich nicht beschreiben konnte. Ich stöhnte auf, zog meinen Arm aus ihrem Griff und krümmte mich vor Schmerz. Ich verstand nicht, warum der Schmerz nicht verblasste, und während alles andere um mich herum verblasste, hörte ich nur noch ihre Stimme: „Scheiße... Dromeda! Ich brauch... und..." ich verstand nicht was sie sagte... jemand hob mich hoch... noch mehr Stimmen erreichten mich, aber ich verstand nicht was sie sprachen... schließlich... wurde ich fallen gelassen. Ich fiel immer tiefer bis alles schwarz wurde.

White moves firstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt