"Not bad"

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„Zissy?" ich hörte ihren Namen in weiter Ferne und spürte die Wärme eines Bettes... ich roch ein Parfum, dass ich nicht kannte und lauschte ihren Stimmen.
„Soll ich wirklich keinen Heiler holen?"
„Damit er sie nochmal fast tötet?! Nein. Ich kann keine Magie anwenden, aber ich hab meinen Meister nicht umsonst."
„Ich weiß... aber du hast seit zwei Tagen nichts gegessen und nicht geschlafen. Lass jemanden von uns aufpassen."
„Na gut. Aber keine Heiler." kurz darauf wurde meine Hand los gelassen und ich sank zurück in einen tiefen Schlaf...

Immer wieder hörte ich Wortfetzen, bis schließlich nach und nach meine Sinne zurück kehrten. Das benebelte Gefühl in meinem Kopf verblasste und ich spürte eine Hand um meine und etwas weiches an meinem Arm.
Ich rieb mir mit meiner freien Hand die Augen und sah als erstes, den Verband um meinen Unterarm. Ich sah mich im Zimmer um bis ich Narzissa entdeckte, die neben dem Bett saß, meine Hand hielt und tief und fest schlief.

„Sie ist fast die ganze Zeit bei dir geblieben." flüsterte Andromeda und ich sah zu ihr. Sie lächelte und stellte das Tablett in ihren Händen auf einen Tisch und kam zu mir.
„Wie geht's dir?"
„Besser... was ist passiert?" fragte ich genauso leise und Andromeda flüsterte: „Ich wusste erst nicht, warum Zissy dieses Wort in den Mund nimmt. Wir haben uns zwar sehr lange nicht gesehen, aber Zissy hatte schon immer eine gewisse Grenze und ich weiß, dass sie diese Grenze bei dir angekratzt hat, als ihr euch vor deinem sechsten Jahr begegnet seid. Sie war zu der Zeit sehr angespannt..."
„Ja ich weiß... Draco stand daneben."
„Nicht nur das... sie hatte damals das Gefühl, dass sie immer verfolgt ubd beobachtet wurden. Ich weiß, dass sie dich nie beleidigen wollte." nickend nahm ich das Sandwich, dass sie mir anbot und setzte mich vorsichtig auf, wobei ich meine rechte Hand langsam aus Narzissa's Griff nahm, um sie nicht zu wecken.

„Du hättest sagen sollen, dass es weh tut." sagte sie nach einer langen Pause, in der ich zwei Sandwiches gegessen hatte, doch bevor ich antworten konnte, bewegte sich Narzissa neben mir und sagte: „Konnte sie nicht." sie rieb sich die Augen und sah mich direkt an. Ich wich ihr dieses Mal nicht aus sondern bot ihr mein angebissenes Sandwich an, ohne sonderlich darüber nach zu denken, dass ich ihr auch ein neues hätte geben können, aber sie nahm es ohne zu zögern und biss ab.
„Was meinst du damit?" fragte Andromeda nach einem kurzen Augenblick, und da ich wusste, was Narzissa meinte, antwortete ich: „Weil es vorher nie weh getan hat. Es war nur eine Narbe."
„Dafür das es nur eine Narbe war, waren deine Schmerzen nicht gerade schwach. Und das Blut zu schwarz."
„Schwarz?" fragte ich entsetzt und dieses Mal war es Narzissa die sprach: „Ja." ich sah wieder zu ihr und ließ sie fortfahren: „Ich geh davon aus, dass Bella den Dolch verflucht hat. Eine vergiftete Klinge hätte schon früher mehr Schaden angerichtet. Ein Fluch hingegen, wird erst dann geweckt-"
„Wenn er berührt wird." sie nickte: „Richtig. In dem Fall war es das Wort, dass Bella in deinen Arm geritzt hat." ich sah auf den Verband und hielt ihr meinen Arm entgegen. Sie sah mich unsicher an und fragte, ob ich sicher sei.
„Ja. Ich... ich muss wissen, dass es funktioniert hat. Ich meine... du bist hier geblieben."
„Es war ja auch teilweise meine Schuld." erwiderte sie und löste den Verband langsam. Sie gab den Blick auf eine dünne Naht frei, die sich über meinen Unterarm zog, und erklärte mir, dass keine Narbe zurück bleiben würde, wenn wir es richtig behandeln würden.
Sie sah mich erneut an und als ich das Zögern in ihrem Blick sah, fragte ich ob Draco da sei. Andromeda feixte und stand auf. Sie ging zur Tür, öffnete sie und ich sah Draco und Harry davor stehen.

„Hey Granger."
„Hermine... wie geht's dir?" sie sahen mich tatsächlich beide besorgt an und ich versicherte den beiden, dass es mir besser ging, bevor ich Draco bat: „Beleidige mich."
„Was?! Nein. Granger, ich-..." er schüttelte den Kopf und als Harry seine Hand nahm und mich fragte, warum ich das verlangte, sagte ich: „Weil ich etwas wissen muss, und..." ich seufzte: „Ich will nicht, dass sie sich quält." sie sahen uns beide abwechselnd an und Draco trat schließlich vor. Narzissa ergriff erneut meine Hand und ich drückte zu.
„Schlammblut." das Wort kam zögernd, aber wie Gift aus seinem Mund. Ich wusste, er mochte es nicht, aber was wichtiger war... ich spürte nichts. Ich atmete erleichtert aus und drückte Narzissa's Hand stärker.

Die nächsten zwei Tage ruhte ich mich noch etwas aus, bevor ich das Bett schließlich verließ. Im Haus war es so still, dass ich erst dachte, es wären alle weg. Als ich dann allerdings an der Bibliothek vorbei lief, sah ich nicht nur Narzissa auf einem der Sofa's sitzen und ein Buch lesen. Ich sah auch, dass ein weisser Bauer gesetzt wurde. Grinsend betrat ich die Bibliothek, setzte den nächsten Bauern und fragte: „Soll ich wieder gehen, damit du setzen kannst?" sie kicherte etwas, schloss das Buch und kam zum Tisch und setzte sich auf die Seite der weissen Figuren.
„Ich denke wir könnten zur Abwechslung richtig spielen." sie machte den nächsten Zug, ich setzte mich und während wir begannen zu spielen, fragte sie mich wann ich Schach spielen gelernt hatte, und ich erzählte ihr von dem Spiel in unserem ersten Jahr, und das ich danach irgendwie besessen war. Ich erzählte ihr, dass ich alles wissen wollte, was es zu wissen gab, und auch das ich entsprechend viele Bücher gewälzt hatte.
„Meine Mutter hatte mir in den Sommerferien eins gekauft, und ich hab es auch oft mit ihr gespielt. Ich glaube, deswegen war ich mir so sicher, dass dieser eine Zug existierte." schmunzelnd setzte sie und erklärte mir: „Das was du vorhattest... gibt es. Allerdings machst du diesen Zug mit der Königin und nicht mit dem Springer."
„Ja... ich hab das Buch gelesen."
„Natürlich hast du das." sie zwinkerte mir zu und nahm die nächste Figur zwischen ihre Finger und sagte: „Nur so als Tip. Nach diesem Zug gewinn ich in vier Zügen." sie setzte und ich überlegte länger, bevor ich den nächsten Zug machte. Ich setzte meinen Läufer und sie nickte: „Nicht schlecht."

White moves firstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt