Es war eine Halbmondnacht in der kalten Blattleere. Drei Katzen trippelten über einem schmalen Pfad geradewegs auf eine Höhle zu. Ihr Eingang leuchtete geheimnisvoll im glänzenden Mondlicht.
Dort angekommen, ließen sie ihre Blicke über die steinigen Wände schweifen. An nassen Stellen glitzerten diese mystisch. Dann wandten sie sich wieder einander zu.
Eine fast komplett weiße, zierliche Kätzin miaute leise: „Bei uns im FlammenClan läuft alles gut. Zwar ist Beute rar und unser Heilervorrat lässt zu Wünschen übrig, aber der FlammenClan wird die kalten Monde bis zum Blattwechsel überstehen."
Eine orangerot getigerte Kätzin neben ihr nickte kurz: „Ich habe nichts mehr dazu beizutragen, da Flüstersee Dir bereits alles berichtet hat. Wie läuft es bei euch, Rubinflamme? Kommt der SchneeClan gut klar? Schließlich ist das erst unsere fünfte Blattleere."
Eine junge, ebenfalls orangerote Kätzin blickte sie an. „Alles wie bei Euch, aber wir haben einige Fälle von Grünen Husten im Lager, Adlerfuß hat es besonders schwer erwischt, und ich habe nicht genügend Katzenminze. Ich habe schon beim Zweibeinerbau an der Grenze geschaut, nichts, auch nichts in meinem Beet, dort wächst noch keine. Wisst ihr, wo ich welche finde?", fragte sie in die Runde.
Flüstersee schüttelte den Kopf. „Leider Nein, Ich bedaure. Weißt du einen Ort, Flammenkräusel?", erkundigte sie sich bei ihrer Clangefährtin. Die nickte langsam, es schien, als würde sie nachdenken. Dann hob sie den Kopf. „Ich glaube, beim Zweibeinerort naher eurer Grenze könnte etwas Katzenminze wachsen. Ich meine, neulich auf Kräutersuche welche gesehen zu haben", bot sie zweifelnd an.
Auch wenn die Antwort nicht komplett ihrer Lösung entsprach, nickte Rubinflamme ihr dankbar zu.
„Hast du die Mineralkatzen wiedergesehen? Sie sind sicher besorgt", fiel Flüstersee da wieder ein. Rubinflamme zögerte kurz, wollte sich wohl nicht daran erinnern, doch dann antwortete sie ruhig: „Ja, sie waren da, haben aber gesehen, dass es mir gut geht und der SchneeClan mich nach Efeublütes Tod braucht."
Die Katzen des FlammenClans schaute verständnisvoll drein. Flüstersee legte tröstend ihren Schweif auf Rubinflammes Rücken. Es musste schwer für sie sein, ihre Familie zu verlieren. Sie waren so sehr mit der Situation beschäftigt, dass sie erschreckt aufschauten, als sich am Eingang etwas regte.
Laute Pfotenschritte waren zu vernehmen, dann sah man einen Schatten auf die Mondhöhle zu rennen. Die Katze schien es eilig zu haben. Die drei Heilerkatzen sahen sich einander an.
Da stürmte eine Kätzin mit weißem Fell und schwarzen Flecken in die Höhle. Sie schien es so eilig zu haben, dass sie die Heilerkatzen, die immer noch erschrocken in der Mitte der Höhle standen, nicht einmal wahrnahm. Blindlings raste sie genau auf die Katzengruppe zu, die im letzten Moment einen Satz zur Seite gemacht hatten, und blieb schlitternd eine Mauslänge vor der steinigen Wand stehen.
„Ach du heiliger HimmelClan", brachte Flammenkräusel ungläubig hervor. Auch die anderen Heiler schauten die Katze verstört an. Es kam nicht oft vor, dass eine Katze Hals über Kopf in die Mondhöhle stürmte.
Die Katze lief noch ein paar Kaninchenlängen zurück, dann blickte sie zur Höhlendecke hinauf. Ihr weißes Fell schien Funken zu sprühen, als das gleißende Mondlicht auf sie schien, als würde der HimmelClan sagen: „Sag, was du willst, und verschwinde von hier!"
Als die Kätzin ihren Mund öffnete, kam erst kein Ton heraus. Doch dann erklang ein ohrenbetäubender Schrei. „Oh, HimmelClan, wieso hast du uns verlassen? Das Meer hat die Steine noch immer nicht fortgespült. Ohne euch geht es zurück! So wird sich die Prophezeiung niemals erfüllen!" Es klang eher nach einer Bitte als nach einer Feststellung. Ihre Augen waren gefüllt mit Angst, Schrecken und Verzweiflung. Dann drehte sie ab und verschwand in den Tiefen der Nacht.
„Ach du heiliger HimmelClan", entfuhr es jetzt Rubinflamme. Die Katzen sahen sich ratlos an, keiner wusste, was dies zu bedeuten hatte.
„Lasst uns jetzt mit dem HimmelClan die Zungen geben", schlug Flüstersee leise aber bestimmt vor. Die anderen stimmten ihr zu. Also legten sie sich hin und leckten etwas Salz vom Höhlenboden oder der Höhlenwand auf. Dann erschien ein hellgrauer Katze mit benebeltem, glitzerndem Pelz und schritt langsam auf sie zu. Rubinflammes Augen weiteten sich überrascht und sie begrüßte den Kater freudig.
„Rabenstern, was ist mit der Kätzin, die den HimmelClan um Hilfe bittet? Ist sie von euch?", fragte Rubinflamme ihren ehemaligen Clangefährten. Rabenstern hob die Stimme: „Es ist die MeerClan-Heilerkatze Fleckenpelz, sie lebt weiter weg, aber das ist nicht so wichtig." Er machte eine bedeutungsvolle Pause, dann wurde seine Stimme geheimnisvoll, „Ich glaube, ihr solltet es auch wissen. Der Hauch des Verderbens fegt über das Land um das Böse zu bünden. Doch in jener Nacht der Retter erwacht, die Hoffnung zu zünden mit finsterer Macht."
„Sag uns mehr!", bat Flüstersee den weisen Kater, doch der erwiderte: „Ich muss gehen. Denkt über meine Worte nach."
Dann verblasste er und ließ die Katzen allein.
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--DERZEIT AUFGESCHOBEN-- Sternenfunke - eine Warrior Cats FanFiction
JugendliteraturFolgt nach der Geschichte, damit es logischer ist.