Kapitel 2

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Sie hieß Bredica, wenn ich sie richtig verstanden hatte. Die Kommunikation zwischen uns war schwierig, doch mit Händen und Füßen konnten wir uns über das Notwendigste verständigen. Ich fand sie irgendwie sympathisch und konnte gar nicht so genau sagen, warum, denn ich wusste eigentlich nichts über sie. Ich hatte auch noch immer keine Antworten auf meine Fragen erhalten. Meine Kopfschmerzen waren zwischenzeitlich verschwunden und über den Ort, an dem ich nun schon seit Tagen ohne Erinnerung festhing, hatte ich mittlerweile herausgefunden, dass er fernab jeglicher Zivilisation auf einem Hochplateau in irgendeinem Gebirge vermutlich in Osteuropa lag. Hier standen ein paar einfache Holzhütten, doch Bredica schien die einzige Bewohnerin dieser Einöde zu sein. Wie war ich hierhergekommen? Vermisste mich denn gar niemand? Was hatte mich in diese abgelegene Gegend geführt? Wer war ich?

Bredica hatte mir aus einer alten Holztruhe eine einfache Hose mit Hosenträgern und ein Hemd gegeben. Ich half ihr, die Schafe und Ziegen zu versorgen, die um die Hütte weideten. Hühner pikten fleißig Würmer aus der Erde und versorgten uns regelmäßig mit Eiern, aus denen Bredica einfache, aber schmackhafte Gerichte auf einem Holzofen zauberte. Es war angenehm sommerlich warm. Nachts kühlte es ab. Ab und zu streiften wir durch die Wälder auf der Suche nach Pilzen. Ich hatte keine Ahnung von Pilzen und vertraute ihrem Wissen darüber. Was blieb mir auch anderes übrig. Obwohl es hier keinen Luxus gab, fehlte es mir an nichts. Ich hatte diesen Ort bereits in mein Herz geschlossen, wenngleich ich mir immer noch nicht erklären konnte, wie ich hierhergekommen war.

Wir waren gerade mitten im Wald, als recht überraschend ein Sommergewitter über uns hereinbrach. Die Hütte war noch zu weit weg, um uns dort in Sicherheit bringen zu können. Der Regen prasselte auf uns nieder und Bredica redete unaufhörlich auf mich ein und ich verstand weiterhin kein Wort. Als ich ihr in ihre weit geöffneten Augen sah, spürte ich, dass sie, die eigentlich immer einen recht unerschrockenen Eindruck auf mich gemacht hatte, Angst hatte.

„Du brauchst dich nicht zu fürchten", redete ich auf sie ein und umfasste sie an den Schultern.

Ich wusste, dass sie mich nicht verstand, aber meine Worte wirkten trotzdem beruhigend auf sie. Ihre Stimme wurde immer leiser. Plötzlich flirrte ein lautes Donnergrollen durch das Hochtal, welches durch den Widerhall der Berge noch verstärkt wurde. Ohne Vorwarnung drückte sie sich ganz nah an meine Brust und ich umschlag sie reflexartig mit meinen Armen. Vorsichtig blickte sie mir in die Augen und ehe ich es so richtig begriff, berührten sich zart unsere Lippen.

Als sich das Wetter endlich beruhigt hatte, rannten wir wie zwei Teenager über die Wiese zurück. Ich nahm sie an der Hand und sie lachte glücklich darüber, obwohl wir beide patschnass waren. Kaum hatten wir die Hütte betreten, begannen wir erneut uns leidenschaftlich zu küssen, dabei löste ich behutsam das Tuch von ihrem Kopf und schob ihr das nasse Kleid ganz langsam nach oben, während sie mich von meiner Hose und meinem Hemd befreite und meinen Körper mit ihren Händen erkundete. Ich schloss meine Augen und genoss ihre Berührungen, dabei streichelte ich ihr sanft über den Rücken, bevor ich mich daran machte, die Spitzen ihrer Brüste zu ertasten. Sie keuchte leise, was meine Lust ebenfalls weiter befeuerte. Während sie mich ins Schlafzimmer bugsierte, hörte sie nicht auf, mich zu küssen. Wenig später lagen wir rhythmisch vereint auf dem Bett und jegliche Gedanken über die Zukunft und wie das hier alles weitergehen würde, waren wie weggeblasen. Ich genoss den Augenblick, bis wir schließlich angenehm erschöpft und aneinander gekuschelt in den Schlaf gefunden hatten.

BredicaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt