Kapitel 1.

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Suguru Geto war genervt, er hatte absolut keine Lust hier zu sein, aber was tat man nicht alles, wenn die beste Freundin heiratete. Shoko hatte von ihm verlangt, in einen Tanzkurs zu gehen, damit er sich nicht völlig blamieren würde und ziemlich widerwillig hatte er dem zugestimmt. Er wusste, dass seine Tanzkünste nicht die besten waren, aber wochenlang in einen Kurs zu gehen, wo wahrscheinlich eh nur die üblichen Heteropaare anzutreffen waren und dann über ihn lästern würden, da hatte er keine Freude dran.

Umso überraschter war er, als er den Trainingsraum des Tanzstudio betrat, in welchen ihn die Empfangsdame geschickt hatte. Dort tanze ein großer Kerl, mit einer angesagten kurzhaarfrisur und beobachtete sich selbst in den vielen Spiegeln, durch die eng anliegende Kleidung sah man direkt das der Kerl ziemlich muskulös war, die grau weißen Haare trug er in einem angesagten kurzhaarschnitt, er tanzte weiter bis er Geto bemerkte.  Der Fremde stoppte und lief leichtfüßig zu ihm herüber.

,,Hallo, ich bin Satoru Gojo, der Tanzlehrer.” ,,Hallo, ich bin Suguru Geto.” ,,Freut mich dich kennenzulernen. Shoko hatte recht, du siehst gut aus.” sagte Gojo, als würde er das immer tun. ,,Ehm danke.” antwortete Geto verlegen. Der Typ flirtete anscheinend gerne und es wirkte auch so, als würde er ziemlich viel reden.  ,,Heute bringe ich dir erstmal die Grundschritte bei. Discofox ist am einfachsten zu lernen, erst danach wird es komplizierter.”

Dann fing der große Kerl an ihm die Schritte zu zeigen. ,,Eins, zwei Tap, eins, zwei Tap.” zählte der Grauhaarige dabei. ,,Immer diese Büroangestellten, du bewegst dich wie ein Sack Mehl. Hach das wird nicht leicht mit dir. Komm her.” sagte Gojo nach kurzer Zeit. ,,Deine Hand an meine Hüfte, nicht so zaghaft. Die andere Hand in meine und jetzt von vorne. Eins, zwei Tab, eins zwei Tab.” Was erwartet dieser Kerl bitte von mir? Hat Shoko ihm nicht gesagt, dass ich absolut keine Ahnung vom Tanzen habe? Dachte sich Geto, während er versuchte, seinem Gegenüber nicht auf die Füße zu treten. ,,Du musst mir dabei in die Augen schauen und die sind nicht da unten.” wieß der seinen Schüler an. Erst da fielen ihm diese extrem blau schimmernden Augen auf, so etwas hatte Geto noch nie gesehen, da er davon so fasziniert war, achtete er sich nicht auf das was er tat und sofort kommentierte sein Lehrer: ,,Wo bist du denn mit deinen Gedanken? So kann das nie was werden, konzentration bitte.”

Geto seufzte gedanklich, das würde noch sehr anstrengend werden und er ahnte jetzt schon, dass er nachher Muskelkater haben würde an Stellen, von denen er nicht mal wusste welche zu haben. ,,Und jetzt eine Drehung….nicht so steif, du musst lockerer werden…”
So in etwa ging es noch eine Stunde weiter, aber immerhin hatte Geto wenigstens die Grundschritte hinbekommen, das war zwar noch weit entfernt von dem, was er lernen wollte, aber etwas Stolz war er schon darauf.

,,Du solltest dringend Sport machen, schwimmen wäre gut mindestens zweimal die Woche und…” Den Rest hörte er nicht mehr. Wie konnte der Typ nur so übergriffig sein und sich über seine Fitness lustig machen? ,,Gut, wir sehen uns dann in zwei Tagen.” sagte Gojo und verließ leichtfüßig wie zu Anfang den Raum, um sich etwas zu trinken zu besorgen, während Geto ihm schwerfällig folgte, um sich zu seinem Auto zu begeben. Er war froh, dass der Tanzlehrer ihm nicht folgte, sonst dürfte er sich wahrscheinlich anhören, dass er auch nach Hause laufen könnte.

Shoko wollte sich mit ihm in der Stadt auf einen Kaffee treffen, sie war immer so neugierig und kaum, dass er angekommen war, bombardierte sie ihn mit Fragen.
,,Und wie war es?” fragte sie.
,,Shoko, dieser Kerl ist eine reine Foltermaschine, mein Körper schmerzt und er ist auch ziemlich übergriffig, sagte, ich sollte mehr Sport machen und ich weiß nicht was sonst noch.” 
,,Aber er ist sein Geld wert, ich weiß es ist anstrengend mit ihm…”
,,Anstrengend? Das ist noch nett gesagt.”
,,Hey er ist ein lieber Freund und ihr werdet schon noch miteinander klarkommen, das war gerade mal eine Stunde.”
,,Es hat sich eher wie ein ganzer Tag angefühlt.” schmollte Geto.
,,Kann es sein, dass du etwas übertreibst?”
,,Er hat mir unterschwellig gesagt, dass ich fett bin.” meinte Geto. Seine beste Freundin schwieg.
,,Jetzt sagt nicht du bist seiner Meinung?”
,,Ich hab dich lieb, das weißt du, aber unrecht hat er nicht. Du hockst ständig im Büro und etwas mehr Körperspannung würde dir sicher nicht schaden.”
Geto klappte die Kinnlade herunter.
,,Ich bin immer schonungslos ehrlich, das schätzt du doch so an unserer Freundschaft.”
,,Vielleicht sollte ich das nochmal überdenken.” meinte Geto schmollend und trank seinen Kaffee.

Als sie damit fertig waren, fuhr Geto nach Hause, ein Bad konnte er jetzt gut gebrauchen. Außerdem hatte Shoko ihm geraten Magnesium zu nehmen, da es gegen den Muskelkater helfen würde. Suguru genoss das heiße Wasser, welches seine verkrampften Muskeln entspannte. Er dachte nochmal dan den frechen Tanzlehrer, Shoko hatte schon irgendwie Recht er war gut in dem was er tat, aber diese aufgedrehte Art ob er damit auf die Dauer zurecht kam?
Er seufzte und griff nach dem Glas, in dem er die Magnesiumtablette aufgelöst hatte. Danach nahm er sein Smartphone in die Hand und gab Satoru Gojo in die online suchfunktion ein. Er hatte es sich schon gedacht, der Kerl war Fitnessinfluenzer, Profitänzer und Model.

Kein Wunder, dass er so sehr auf seine Figur achtete, wahrscheinlich war er so einer, der sich jeden Tag einen genauen Plan machte, was er essen würde und genauestens auf jede Kalorie achtete. Er fand dort zig Bilder, die den Grauhaarigen in Fitnessstudios oder beim Tanzen zeigten. Außerdem bewarb er verschiedene Produkte und hatte ein eigenes Merchandise. Das würde noch ziemlich nervig werden, aber Gojo hatte auch etwas an sich, das ihn faszinierte, allein diese blauen Augen waren ja schon unwiderstehlich.

Geto wollte das Handy gerade wieder beiseite legen, da ploppte eine Nachricht auf, es waren die nächsten Termine, die er bei Satoru Gojo haben würde und zusätzlich hatte dieser ihm eine Empfehlung für ein Fitnessstudio geschickt. Man dieser Kerl war so dreist, er wusste doch selbst, dass es nicht gut war, ständig essen zu gehen, obwohl er sich das locker leisten konnte. Aber abends war er einfach zu kaputt, um sich noch großartig in die Küche zu stellen, um dann selbst zu kochen. Nachdem er mit seinem Bad fertig war, legte er sich nur noch müde ins Bett. 

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Das war das erste Kapitel zu den beiden, ich hoffe es gefällt euch.
Liebe Grüße Eure Lady ❤️ ❤️

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