Prolog: S21L30P

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[Prolog: S21L30P]

Spielerisch wehten die zarten Schneeflocken durch die kahle Eiswüste – wirbelten empor,  durch den aufkommenden Wind und schimmerten wie Kristalle im Schein der untergehenden Sonne. Doch die malerische Idylle hielt nicht von langer Dauer – ein Schneesturm kam auf, das spürte die hagere Gestalt, die sich durch die dicken Schneemassen kämpfte. Ihre goldgelben Augen verformten sich zu Schlitzen. Der Wind wurde stärker, die weichen Schneeflocken verformten sich zu spitzen Eisprojektile und hagelten auf ihre geschundene Haut nieder. Sie musste schnell einen Weg zurückfinden, sonst würde dieses eisige Land ihr Grab werden.
„Setzt Experiment S21L30P im eisigen Lande aus – dann werden wir sehen, ob die Transformation gelungen ist. Shololololo…..“
„Meister.“ Warmer Lebenshauch vermischte sich mit dem eiskalten Wind, welcher bei jedem Atemzug in ihrer Kehle brannte. Sie musste überleben, zurück in das Labor finden, um ihren Schöpfer den Beweis zu liefern, dass seine Forschung gelungen war. Festentschlossen, dem einzigen Menschen, den sie seit ihrer Geburt kannte, stolz zu machen, kämpfte sie sich durch die kalten Schneemassen.
Einige Tage später:
„Wo befindet sich das Experiment, konntest du sie ausfindig machen, Monet?“ Rosafarbene Gaswolken tauchten den kahlen Raum in eine unangenehme Atmosphäre, die Luft wurde stickiger, ein beißender Geruch lag darin. Die Angesprochene war in den Raum der ehemaligen Forschungseinrichtung getreten und blickte auf die aufsteigenden Gaswolken, welche langsam menschliche Gestalt annahm. „Leo ist weit draußen im eisigen Laden, ihre Kräfte sind ausgelaugt.“ Wurde dem Wissenschaftler Bericht erstattet, welcher sich auf der ledernen Couch nieder ließ. Nachdenklich fasste sich der Forscher an Kinn und begutachtete die stählerne Decke über sich. „Hmmmm…..schade, ich hatte viel Hoffnung in sie gesetzt. Aber dafür sind Forschungen da, um daraus zu lernen und weiter zu forschen.“ Sein Blick glitt zu seiner Assistentin, die sich auf einen der Stühle setzte und der Zeitung in ihren Händen widmete. Die junge Frau mit den grünen Haaren, blickte kurz von ihrem Zeitungsartikel auf und schenkte dem Schwarzhaarigen ein Lächeln, welcher erneut das Wort ergriff: „Informiere unsere zwei Attentäter aus den Bergen, sie sollen sich um Leo kümmern.“ Kommentarlos faltete Monet die Zeitung zusammen, leckte sich einmal über die Lippen, ehe sie eine Teleschnecke zur Hand nahm.
Im eisigen Lande:
Großgewachsene Schatten streiften durch die Berge des eisigen Landes. Hielten Ausschau nach ihrem Ziel. Unsichtbar schritten sie durch die kahle Eiswüste hindurch, als einziger Indiz ihres Daseins, hinterließen die zwei Attentäter riesige Fußspuren im weißen Schnee, welche binnen weniger Minuten verschwanden, da der Schneesturm so sehr wütete. „Hey Scotch“ ertönte eine der tiefen Stimmen. Wohlwissend, dass sie ihr Ziel erreicht hatten, nickte der Angesprochene und beobachtete die hagere Gestallt, die sich schwankend auf den Beinen hielt und orientierungslos durch die Einöde streifte und kurz drauf erneut zu Boden ging.
Bölle, bölle.
„Warte. Ja?“ Scotch, einer der beiden Attentäter, ging an die Teleschnecke ran, welche beinahe die beiden verraten hätte. Professionell lauschte er den Worten von seinem Boss. „Neuer Auftrag vom Meister. Experiment S21L30P wird sicherlich von alleine sterben. Wir sollen uns um die Eindringlinge, die sich in den Ruinen im alten Forschungsgebäude befinden, kümmern.“ Das Telefonat endete. So lautlos wie sie gekommen waren, gingen die beiden Attentäter ihrer neuen Aufgabe nach.

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