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A/N
Hey erst mal ganz kurz sorry, dass ich so lange nichts mehr geschrieben habe. Und dann muss ich mich bei euch auf jeden Fall für 100 reads bedanken. Als ich diese Geschichte begonnen habe, dachte ich nicht, dass es  so schnell gehen würde. Viel spaß mit dem Kapitel ❤️

Auf dem Gelände war es ruhig. Es war nichts weiter zu hören, als das leise Rauschen des Flusses und dem rascheln der Blätter. Ich saß an dem Platz, an dem ich am besten zur Ruhe kommen kann. Hoch oben in einem Baum mitten in der Natur. Ich kam schon seit dem ersten Jahr her. Immer wenn ich nicht schlafen konnte. Außer Jade weiß es niemand. Manchmal war sie dabei, aber ich bin auch gerne mal allein. Ich schloss die Augen und genoss die leichte Prise, die mir eine kleine Gänsehaut bereitete. Ich wurde von leisen Schritten wieder in die Gegenwart gerufen und ich riss meine Augen auf. Unter mir lief, ganz in Schwarz gehüllt, eine Person lang. Es schien, als würde sie nach etwas suchen. Sie lief weiter, bis sie an meinem Baum halt machte. Mir stockte der Atem, als ich einen kleinen Blick nach unten wagte. Die Person, welche gerade versuchte, mit einer Ausgekugelten Schulter den Baum hochzuklettern, war niemand anderes als Violet Sorrengail. Sie rutschte kurz von dem Ast ab, fing sich dann aber wieder. Schade. Sie kletterte weiter, bis sie nur noch ein paar Äste unter mir war und schien gefunden zu haben, wonach sie suchte. Sie begutachtete die Fonilee - Ranken, ehe sie ein kleines Fläschchen zog und es mit den Zähnen entkorkte. Sie füllte das Fläschchen mit den Beeren und wollte wieder hinunterklettern, als ihre und auch meine Aufmerksamkeit von einem Geräusch unter uns geweckt wurde. Ich hoffte auf ein Tier, doch ich wurde nicht erhört. Zwei Gestalten in Schwarzen Umhängen gesellten sich zu uns und ich wusste, ehe der zweite seine Kapuze abnahm, dass es sich um Riorson handelte. Er und Imogen, ein eigentlich ganz sympathisches Mädchen aus dem Zweiten Jahr lehnten sich an den Baum, indem immer noch Sorrengail und ich die Luft an hielten. Sorrengail unter mir bewegte sich. Es schien als würde sie versuchen aus dem Mondlicht zu kriechen. Xaden wendete sich vom Fluss ab und hielt nach etwas oder jemandem Ausschau. Tatsächlich. Weitere, in Schwarz gehüllte Gestalten kamen auf sie zu. Alle hatten ein Rebellionsmal. Ich weiß, dass eine Versammlung von so vielen Gezeichneten eigentlich verboten ist, aber ich war noch nie diejenige, die sich an Regeln hielt. Schon als kleines Kind war das so. Wenn meine Eltern mir sagten, ich solle nicht nach 19:00 Uhr aus dem Haus gehen, habe ich mich nachts trotzdem immer nach draußen geschlichen. Wenn meine Cousinen mir sagten, ich solle nicht immer so viele Streiche spielen, habe ich trotzdem nie aufgehört. Als mein Vater mir verbot, in den Reiterquadranten zu gehen, habe ich es trotzdem getan. Ich saß zu weit oben, um irgendetwas zu verstehen. So ging es anscheinend auch Sorrengail, denn sie kletterte ein paar Äste tiefer. Ziemlich riskant, wenn ihr mich fragt. Mir blieb nichts anderes Übrig, als da oben zu sitzen und zu hoffen, dass mich keiner erwischt. Xaden sagte irgendwas und die Gruppe löste sich auf und verschwand im Quadranten. Xaden ging als letztes. Zumindest schien es so. Ich spürte immer noch seine Anwesenheit, doch Sorrengail schien davon überzeugt, allein zu sein. Sie kletterte den Baum hinab und sprang den letzten halben Meter ins Gras. Ich merkte wie sich ihr ein Schatten näherte und ich wusste, wie immer bevor er sprach, dass es sich um Xaden handelte. „Schrei und du stirbst" hörte ich ihn sagen. Ich war ein paar Äste hinuntergeklettert um mit zu kriegen, was gesprochen wird. Er hatte sie mit einem Arm an seine Brust gedrückt und drückte nun einen Dolch an ihre Kehle. „Verfluchte Sorrengail." sagte er und riss ihr die Kapuze vom Kopf. Was? Wie kann er so ruhig sein? Warum versucht er nicht, sie zu töten? „Woher wusstest du es?" fragte sie nahezu entrüstet. „Lass mich raten, du hast mein Parfüm gerochen. Dadurch verrät sich auch immer die Heldin in den Büchern" Heldin? Wer es glaubt. „Ich kann über Schatten gebieten, aber klar, es war dein Parfüm, das dich verraten hat" erwiderte Xaden und trat von Sorrengail zurück. Langsam zog ich einen Dolch aus einer Scheide meines Körpers. „Deine Siegelkraft ist Schattenbeschwörung?" fragte Sorrengail verwundert. Ich schnaubte kurz. Ich ließ mich noch einen Ast heruntergleiten, blieb aber an einem anderen hängen und mein Dolch fiel mir aus der Hand. Direkt vor Xadens Füße. Violet zuckte zusammen und drehte sich zu dem Baum um. Xaden ließ seinen Blick starr auf den Dolch gerichtet. Hob ihn auf und schleuderte ihn genau in meine Richtung. Durch die Dunkelheit konnte ich nicht schnell genug ausweichen und der Dolch traf mich mitten zwischen zwei Rippen. Der Schmerz kam unerwartet, weswegen ich kurz aufschrie und ein „Fuck" ausstieß. Gehts dir gut? Hörte ich Rey fragen und ich antwortete mit einem Ja schon ok ich schaute runter zu meinem Bauch, wo mir das Blut aus der Wunde lief. Ich ließ mich den letzten Ast hinuntergleiten und kam unsanft auf dem Boden auf. „Verdammt Xaden! Was sollte das?" fragte ich und ließ meine Hände zu dem Dolch wandern, der immer noch bis zur Hälfte unter meiner Haut steckte. „Edevane?" fragte Xaden verblüfft und lief mit schnellen Schritten auf mich zu. „Bist du verletzt?" fragte er und ich blickte ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an „Wonach sieht's denn aus?" fragte ich als ich mich auf den Boden kniete. Er blickte zu dem Dolch, dann zu mir und dann zu Sorrengail. Ich kniff kurz die Augen zusammen, als Violet sich näherte und sich vor mich hin kniete. „Tut es arg weh?" wollte sie wissen und ich schnaubte. Dann wurde ich von einem Magielicht geblendet, welches von Xaden zu mir rüber schwebte. Durch das Licht konnte ich die Wunde besser sehen und solang der Dolch noch als Stöpsel diente, verlor ich nicht allzu viel Blut. Ich atmete tief ein, legte meine rechte Hand an den Dolch und zog ihn mit zusammengebissenen Zähnen aus meinem Bauch. Sofort drückte ich den  Stoff meines Mantels dagegen und hielt Violet den Dolch hin. „Mach ihn sauber!" Sie machte Anstalten ihn zu nehmen, doch ich zog meine Hand zurück. „Ich will den aber wieder haben!" fügte ich hinzu, ehe ich ihn ihr in die ausgestreckte Hand lag. Sie schaute mich kurz irritiert an, wischte ihn dann aber doch an dem feuchten Gras sauber. Sie gab ihn Xaden und stand auf. Auch ich versuchte aufzustehen, was garnicht so einfach ist, mit einer Hand fest auf den Bauch gedrückt. Ich stemmte mich erst auf ein Bein, dann auf das andere, bis ich stand. Ich atmete kurz tief durch, ehe ich fürchterlich zusammen fuhr, da mir Xaden und Violet unter die Arme griffen. Ich stand nun, durch den Größen Unterschied der beiden, etwas schief, doch das war schon Ok. „Sahst ihr beide in dem Baum?" fragte Xaden finster „Wie viel habt ihr mitbekommen?" „Nichts" antwortete ich während Violet „alles" sagte. Riorson nickte langsam „Wenn du irgendwem von diesem Treffen erzählst" begann er „bringe ich dich um?" Ich blickte kurz zu Xaden, dann zu Violet. Die Situation war absurd. Ich war umgeben von meinen Feinden, die mich beide stützten, sodass ich nicht umfiel. „Also, Violet Sorrengail, wirst du irgendwem, hiervon erzählen?" Ich hielt die Luft an, was, in Anbetracht meiner klaffenden Wunde wohl nicht ganz die beste Idee war. „Du hast ihnen geholfen. Ich wüsste nicht, warum das bestraft werden sollte." Ich nickte anerkennend. „Ich werde es nicht melden" fuhr sie fort, bevor sie sich an mich wandte. „Hast du gewusst, dass ich auch in dem Baum sitze" Ich lachte kurz auf, stoppte dann aber und drückte den Stoff noch enger an meine Wunde. „Natürlich, du warst nicht wirklich leise!" sagte ich trocken. „Wofür brauchst du eigentlich die Beeren?" fragte ich sie und Xaden zog eine Augenbraue hoch „Welche Beeren?" Skepsis machte sich in seinem Gesicht Breit und Sorrengail erstarrte kurz. „Ich brauche sie für ein paar Experimente. Nichts besonderes" antwortete sie dann aber. Langsam merkte ich, wie mir schwindlig wurde und ich sagte mit schwacher Stimme „Leute, ich würde es echt begrüßen, wenn wir jetzt gehen würden" ich deutete mit zitternden Fingern auf meinen, vom Blut getränkten Mantel „Oh shit" hörte ich Violet sagen, ehe mir Schwarz vor Augen wurde.

Kapitel 6 ☑️
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                                      1395 Wörter ❤️

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