TW, CN: Gewalt an Tieren. Tiermisshandlung.
-> Natürlich hab ich die Bilder soweit es geht dabei weggelassen, aber an einer Stelle ist trotzdem ein Bild vom Tathergang, deswegen nehmt bitte diese Trigger-Warnungen ernst.
Wirklich, das Kapitel ist nicht ohne.
Lest es nur, wenn ihr dazu bereit seid.Hi Leudies,
it's me again. Seid gegrüßt.Ich hab heut wieder ein sehr brisantes Thema für euch. Und ich war mir erst unsicher, wie ich das Kapitel nennen soll- deswegen hab ich es jetzt einfach auf das eine Wort begrenzt, das im Moment alles hier aussagt.
Ortolan.
Eigentlich ist ja Mittwoch Mittag unser "Märchen sind verstörend"-Tag, aber der nächste Schreiberling ist noch nicht so weit und dann dachte ich, biete ich euch hier die andere Seite der Verstörung. Also wirklich, es wird wild heute.Gemeint ist mit dem Titel die kleine Singvogelart Ortolan, die verwandt ist mit unserer deutschen Gartenammer. In Bayern ist sie als "bedroht" und in Deutschland als "gefärdet" eingestuft. [1] In der Schweiz galt der Vogel sogar kurzzeitig als ausgestorben und steht jetzt auf der roten Liste der Tiere die vom aussterben bedroht sind. [2]
*reibt sich die Hände*
Lasst uns heute kein Beispiel an den Ammern nehmen und überfliegen, sondern tief eintauchen und uns mit der perfiden Geschichte der Ortolanen beschäftigen, ich bin da nämlich auf eine sehr interessante Studie gestoßen und die damit verbundene Geschichte hat mich echt vom Hocker gehauen.
Also cool, dass ihr mit am Start seid.Der Ortolan begann sich in Europa erst im 17. Jahrhundert auszubreiten. Heute bewohnt er fast den ganzen Kontinent, kommt jedoch über weite Strecken nur zerstreut vor und erleidet seit den Sechzigerjahren starke Bestandseinbrüche (zu denen kommen wir gleich nochmal). [2]
Wichtig hierbei ist auch zu sagen, dass der Ortolan ein Zugsingvogel ist. Er kommt also von Spanien bis zur Mongolei und vom Iran bis Nordfinnland brütet und zieht dann in die Winterquartiere Afrikas südlich der Sahara. [3]Ich pack euch hier mal das sehr passende Bild aus der Studie rein, die die Wege dokumentiert haben. [3]
Ihr seht schon, die Hauptstrecke geht hier über Spanien, Frankreich etc.
Was ist jetzt, wenn ich euch sage, dass diese bedrohte Art seit 1980 einen Rückgang von mehr als 88% hatte und jährlich über 30.000 Exemplare während der Herbstwanderung über Frankreich abgefischt und getötet werden, aus "traditionellen Gründen"? [3]Genau das ist der Fall.
Seit 1979 befindet sich der Vogel schon im Anhang I der EU-Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 1979/409/EWG) und ist dort aufgeführt. Naturschutzorganisationen haben das bewusste Töten der Vögel schon längst angeprangert, aber nur in Frankreich stehen sie damit allein gegen Jägerverbände, Politiker, Michelin-Sternköche, die das alles unter "kulturellem Erbe" und "gastronomischer Tradition" verteidigen. [3]
Aber warum? - Fragt ihr euch jetzt bestimmt. Was ist an dem keinen Vogel denn so besonders? Was für eine Tradition soll das sein, die das rechtfertigt?
Ich sag's euch.
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Menschen sind verstörend!
Non-FictionKurz: hier findet ihr in einer passiv-aggressiven Kurzfassung was das Internet zu bieten hat. In dem Buch rede ich über all das, was echt schief läuft. Im Fokus sind da dumme Trends, naive Menschlein die Scheiße bauen und die Politik und die Gesell...