Prolog

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Meine Beine zittern und mein Kopf fühlt sich an, als würde er explodieren. Ich höre seine Gedanken nicht mehr. Der Wind pfeift um meine Ohren und mir fällt es schwer gerade stehen zu bleiben. Als ich mit meinen Händen über meine nackten Oberarme streiche, spüre ich die Gänsehaut unter meinen Fingern mehr als deutlich. Fühlt es sich so an, seinen Gott zu verlieren? Langsam schlich sich der Gedanke in meinen Kopf, dass ich sein Getränk nicht hätte annehmen dürfen.

Eine erdrückende Kälte macht sich auf meinem Körper breit und ich konnte nichts mehr um mich herum wahrnehmen. Elodie's Stimme hallte in meinem Kopf und ich nahm mit meinen Augen war, dass sie etwas sagte, aber mein Gehirn nahm sich einen Moment Pause. Einen Moment der sehr kostbar war, damit ich einen Plan entwickeln kann, der uns aus der Sache rausholt.
Kein vernünftiger, halbwegs verständiger Satz entstand in meinem Kopf und ich hatte das Gefühl, gleich in Ohnmacht zu fallen.
Es war, als hätte sich mein Verstand von meinen Körper getrennt.
Ich raufe mir hysterisch durch die Haare und kann nicht mehr feststellen, wo sich oben und unten befindet.
"Beruhige dich Jace", war das Erste, was ich wieder einigermaßen verstehen konnte und meine Augen trafen auf die aquamarinblauen Augen Laurie's, die mich besorgt ansah, als wüsste sie nicht, was ich als nächstes vorhabe.
"Wie soll ich mich denn bitte beruhigen...", stammelte ich und war von mir selbst überrascht, dass keine Tränen in meiner Stimme mitschwangen, als ich anfing zu reden.
Meine Kehle fühlte sich staubtrocken an und das Donnern des Himmels umspielte meinen ganzen Zorn, meine Enttäuschung und die Verwirrung, die sich in meinem Körper immer mehr bemerkbar machte. "Jace, du musst dich konzentrieren. Du darfst jetzt nicht die Kontrolle verlieren, ansonsten verlieren-", kam es von Yasmin, bis ich sie wütend unterbrach: "VERDAMMTE SCHEIßE. ICH HABE DAS NIE GEWOLLT, NICHTS VON ALLDEM. NUR WEIL IRGENDWELCHE MÖCHTEGERN GÖTTER SICH NICHT IN DEN GRIFF BEKOMMEN-".

"Jace!", schnitt Elodie mir das Wort ab und ihre Augen loderten vor Wut, als ich sie von der Seite betrachtete. Ihre Haare wehten im Wind und sie strich sich rasch eine Strähne hinter's Ohr. Meine Freunde verschwammen vor meinen Augen und ein wässrigen Schimmer legte sich auf meine Augen. "Du hast das nicht alleine beschlossen. Wir alle haben freiwillig zugestimmt dir zu helfen, verstanden? Wir hängen da alle mit drin, und helfen dir auch daraus!".
"Wenn es dafür nicht vielleicht schon zu spät ist", ertönte eine Stimme hinter Elodie, welche sich direkt in Angriffsstellung begab. Die Stimme triefte nur so vor Sarkasmus. Das alles nahm also hier sein Ende. Mit ihm, mit uns.
Ich war wie gelähmt, und hatte das Gefühl, dass mein Herz meiner Brust entsprang.
Kurz hatte ich verlernt, wie ich die Luft einatme, bis mein Atem mir kurz komplett wegblieb.
Mein Körper verkrümmte sich, als ich in einem grellen Blitzschlag, Augenkontakt mit zwei hellblauen Augen aufnahm, die Geister vieler Götter in sich vereint haben.
Er war hier.
Noch nie war er so konzentriert und siegessicher gewesen.
Noch nie war ich so planlos und voller Angst.
Das Blatt hat sich gewendet.

BRIGHT FATEWo Geschichten leben. Entdecke jetzt