Pov Maira
Gestern stellte sich als ein ziemlich schöner Tag herraus und ich hatte sogar einen einigermaßen erholsamen Schlaf. Dennoch war es die Hölle so früh für die Schule aufzustehen. Es war grade mal 7:30 Uhr und eigentlich sollte ich mich nicht beschweren, weil es andere noch schlimmer traf. Ich schleifte mich ins Bad, um mich frisch zu machen. Im Spiegel erblickte ich eine verschlafende Abbildung meiner Selbst. Mein eigentlich rötliches rundes Gesicht war noch sehr blass, doch nach dem ich mein Gesicht gewaschen hatte, sah es schon viel menschlicher aus. Nach meiner Morgenroutine suchte ich mir was passendes zum anziehen, um schließlich runter in die Küche zu gehen, wo mich bereits meine Familie erwartete.
"Guten Morgen, Schatz!" Begrüßte meine Mutter mich fröhlich. Von mir kam nur ein Grummeln als Antwort. Es war noch viel zu früh für meine Stimme oder allgemein für mich. Stumm setzte mich an den Tisch zu meiner Familie. Mein Vater war ebenfalls ein Morgenmuffel und saß mürrisch neben mir, während meine Mutter fröhlich in der Kücher herum wuselte. Meine Schwester war bestimmt noch im Bett, zur Schule musste sie nämlich nicht mehr.
Mit einem Blick auf die Uhr stellte ich fest, dass es bereits 7:50 war und ich langsam mal zur Schule laufen sollte. "Ach, warte Schatz! Nimm das doch bitte für Liv mit." Sagte meine Mutter und drückte mir die Reste von Livs Pizza, die sie in eine Brotbox einpackte, in die Hände. Ich nickte und schloss die Tür hinter mir.
Ich setzte meine Kopfhörer auf und machte Musik an. Der Weg verlief unspektakulär. Es war noch ziemlich kalt am Morgen doch über den Tag wurde die Sonne immer wärmer. Ich mochte den Frühling, wenn es langsam anfing zu blühen und die Tiere sich wieder blicken ließen. Ich beobachte meine Umgebung bis ich mich schließlich am Schuleingang wieder fand.
Zuerst hatte ich Biologie, zusammen mit Mina, eine aus meiner Freundesgruppe. Sie war eine sehr beschützerische Person und ich war mir ziemlich sicher, dass sie einen Crush auf mich hatte. Schon früher stellte sie sich in den Weg, falls jemand in mein Leben trat, mit dem ich mich gut verstand.
Das störte mich aber nicht wirklich, da ich nicht so viel Interesse am daten gehabt hatte. Mina begrüßte mich wie gewohnt, doch auf ein Gespräch hatte ich immer noch keine Lust.Biologie war einer meiner Leistungskurse und als der Unterricht began merkte ich, dass mir die gestrige Lerneinheit gut getan hatte. Die Doppelstunde zog sich in die Länge und als die Klingel mich endlich erlöste packte ich meine Sachen zusammen. Gemeinsam mit Mina verließ ich den Biologiesaal und machte mich auf den Weg ins Atelier.
Das Atelier war eine Art Gemeinschftsraum, der von den Schülern des Kunst Leistungskurs benutzt wurde. Es war ein kleiner Saal mit einem Whitboard an der Rechten Wand. Daneben, in der Ecke standen Staffeleien und in der linken Ecke stand ein modrigen Sofa, welches meistens mit Schülern belegt war. Viele Bilder und Colagen beschmückten die Wände und durch die Fensterfront war der Raum immer mit Licht durchflutet. An der linken Wand waren Arbeitsflächen montiert auf denen Schüler ihre Kunstwerke fertigstellen konnten. Jedes Möbelstück entsprung einer Improvisation und war daher schon sehr abgenutzt. So auch die große, wild bekrizelte Holzplatte die wir auf ein Mettalgestell gelegt hatten, die uns jetzt als Tisch diente. Ich sebst war nicht im Kunst-LK, aber viele meiner Freunde und so waren auch wir immer willkommen. Wir schnappten uns jeweils einen von den kleinen Holzhocker, die überall im Raum verteilt waren und setzten uns an den Tisch.
Wegen der Kälte der bisherigen Monate verbrachten wir öfter die Pausen hier drin. Mit der Zeit füllte der Raum sich. Mina und ich waren in einer Unterhaltung über true crime Geschichten verwickelt bis ich im Augenwinkel sah, dass sich die Tür öffnete. Ein mir bekanntes Lachen ertönte. Mit aufkommender Freude blickte ich auf, nur um dann Liv mit dieser Melina zu sehen. Liv stand mit dem Rücken zu mir gewandt, ihre blonden Locken fiehlen über ihre schmalen Schulter runter. Im Türrahmen gelehnt stand dieses mir unbekanntes Mädchen, das eine Stufe über uns war. Sie schmunzelte Liv an und konnten sich kaum von ihrer Unterhaltung mit ihr lösen. Das ging ganz bestimmt nicht um irgendeine Nachhilfestunde, das war mir bewusst. Also war da doch mehr zwischen den beiden. Es schien nicht so, als wollte sie mit rein kommen, so wie sie zwichen Tür und Angel stand aber irgendwas war so fesselnd an ihrer Unterhaltung, dass sie sich nicht verabschieden wollten.
"-Maira?" wie durch ein schleier nahm ich leise Minas Stimme war, die sich immer mehr in den Vordergrund drang. "Erde an Maira? Ist alles gut?" Fragte sie mich besorgt. Meinem Blick war sie nicht gefolgt und hat so auch nicht gemerkt was mich so abgelenkt hatte. "Sorry, was hast du gesagt?" nur schwer konnte ich mich von dem Anblick lösen und versuchte mich auf das zu konzentrieren was Mina als nächstes sagte. Immer wieder huschte mein Blick zu den Beiden. "Hast du Morgen schon etwas vor?" Fragte meine Gesprächspartnerin mich und setzte ein unsicheres Lächeln auf. An sich hatte ich keine Pläne und vielleicht würde mir etwas Ablenkung auch nicht schaden. Leicht Geistes abwesend richtete ich meinen Blick wieder voll auf sie. Ich nickte, was Mina fragend gucken ließ. "Achso! Ja, nein, ich habe nichts vor." Oh Mann, dass mich das so mitnahm vertsand ich einfach nicht, es kam schon öfter vor, dass andere Mädchen Interesse an Liv zeigten, doch bei Melina störte es mich irgendwie mehr als sonst. Was mich wunderte war, dass Mina nicht weiter fragte. Ich war davon ausgegangen, dass sie etwas mit mir unternehmen wollte, aber um weiter darüber nachzudenken blieb keine Zeit, denn offenbar konnte sich Melina endlich von Liv trennen. Sie stand da, hatte heute ganz sanften Lippenstift drauf und ihr Eyeliner saß perfekt. Und endlich verließen die Wörter, auf die ich mich schon den ganzen Tag gefreut hatte ihren Mund. "Guten Mooorgen." Und vielleicht lag es nicht daran was sie sagte, sondern ganz einfach daran, dass sie es sagte. An ihr und ihrer positiven Art, die mich nicht nur aus meiner Müdigkeit brachte sondern mich auch meine Eifersucht auf dieses Mädchen vergessen ließ.
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Unser Weg- Eine komplizierte Liebesgeschichte
RomanceMaira ist ein 17 jähriges Mädchen, das mit ihren Gefühlen für ihre beste Freundin kämpft. Zwei Menschen die nicht unterschiedlicher seien könnten. Was wird ihr Weg wohl für sie bereit halten?