Designer Baby

Das ist erst der Anfang

Fee:

Es ist erschütternt. Fast gruselig. Erst gestern habe ich mit Kyle darüber gesprochen. Heute morgen kam der Brief, von der Regierung geschickt.
Getrennte Schulen, getrennte Arbeitsplätze. Kontakt nur wenn nötig.
Kurze, klare Anweisungen. Mir bleibt ein Klos im Hals stecken. Als ich aus dem Haus trete wartet jemand an der Einfahrt.

Kyle:
Nachdem ich den Brief gefunden habe bin ich sofort zu Fee, um mit ihr zu reden. Aber darf ich das überhaupt? Als sie endlich aus der Wohnung tritt, sieht sie mich sofort. Sie starrt mich kurz an, dann rennt sie auf mich zu und ehe ich mich versehe liegt sie in meinen Armen. Sie zittert und fühlt sich ganz kalt an.
Beruhigend streiche ich ihr über den Rücken.
"Ich schätze du hast den Brief auch gesehen."
"Warum Kyle?" Sagt sie nur und eine Träne läuft ihr über die Wange. Ich wische sie weg und halte ihr Gesicht zwischen meinen Händen.
"Das war erst der Anfang. Stimmts? " sagt sie leise.
Ich nicke leider. Sie schluchzt und es zerreißt mir fast das Herz.
"Kyle, ich weiß ich kenn dich erst seid 2 Tagen, aber es kommt mir vor als würde ich dich ewig kennen. Du bist der Erste der mir davor schon geglaubt hat, das die Revolution kommen wird. Zumindest hattest du die selben Ansichten wie ich. Ich bin dir dankbar dafür. Aber du weißt das wir keinen Kontakt mehr haben dürfen."
Sie klingt traurig.
"Wir werden Kontakt haben hörst du? Wenn interessiert es ob wir uns treffen. Wer kontrolliert das denn? Muss ja niemand wissen." Ich schaue in ihre grünen Augen.
"Ich glaube wir, die Normalen, wir leben gefährlicher als wir denken. Kyle, ich habe Angst!" Wieder eine Träne.
"Ich bin bei dir, oke? "
ich drücke sie nochmal an mich.

Fee:
Der getrennte Schultag war wenig spektakulär. Wir Normalen bilden eine große Klasse in einem extra Container. Die Designers haben uns eh immer gemieden, also wo ist der Unterschied zu vorher?
"Ziemlich krass findest du nicht?" Frage ich Alice.
"Wenn du jetzt wieder mit deiner Theorie kommst." Sagt sie und lacht. Es klingt sehr gekünstelt. Ich Presse nur die Lippen aufeinander und wechsle zwanghaft das Thema.
Als ich nach Hause komme, wartet meine Mutter mal zur Abwechslung auf mich.
"Felice!" Hab ich was schlimmes gemacht? Sonst nennt sie mich nie bei meinem richtigen Namen. "Wer war der Junge heut morgen." Sie hat alles gesehn? "Er geht auf meine Schule." Erkläre ich und hoffe dass sie nicht nachbohrt.
"Er ist einer von ihnen. Oder? Aber warum hatte er dunkle Haare? "
"Mum. Ja, ist er, aber er will es nicht sein. Verstehst du? Nachdem er den Brief bekommen hat ist er nur hierher um mit mir zu reden." Erkläre ich.
"Du triffst dich nich mehr mit ihm!" Sagt meine Mutter energisch.
"Warum nicht? "
"Er bringt uns alle in Gefahr."
Sie brüllt fast.
"Aber Ma er ist do..."
"NEIN. Du wirst diesen Jungen nie wieder sehn hörst du? "
Was ist nur in sie gefahren? Wütend renne ich in mein Zimmer und ziehe laut die Tür zu. Dann sehe ich nur noch wie jemand auf meinem Bett sitzt und sich erhebt, ehe ich zusammen breche.

Ich wache auf als ich eine saftige Ohrfeige bekomme. Ich öffne die Augen und blicke in Kyles blaue Ozeane.
"Was ist los?"
"Ich habe in deinem Zimmer gewartet und als du hoch bist und mich gesehn hast, bist du bei meinem Anblick in Ohnmacht gefallen."
Er grinst mal wieder.
"Träum weiter." Sage ich und stöhne auf.
"Okay. Du bist einfach zusammengeklappt aus einem unbekannten Grund." Verbessert er brav.
"Du solltest besser gehn. Ehe meine Mutter dich hier sieht."
"Warum? hat sie was gegen mich. Seien wie ehrlich. Keiner kann meinem Charme widerstehen."
"Mal wieder richtig witzig heut was? Nein, ich weiß nicht ich hab grad mir ihr wegen dir gestritten."
Erkläre ich.
"Ach, etwa wegen dem Brief? "
"Kein Plan. Auf jeden Fall hat sie mir Verboten dich zu sehen."
Er nickt stumm.
"Meine Ma hat so ziemlich dasselbe gemeint als mir raus gerutscht ist, das ich mich mit einer Nicht-Designer treffe."
Ich setze mich auf.
"Warum machen die nur so was?"
Kyle legt seine Stirn auf meine.
"Keine Sorge, mich kriegst du nicht so schnell los."
"Darf ich dich mal was fragen? " Kyle zieht die Augenbrauen hoch.
"Klar. Was? "
"Wie kommst du eigentlich immer in mein Zimmer? "