Es hatte angefangen zu Regnen, als sich Vincent zu Fuß aufmachte, um seine einzige Rettung zu ergattern.
Der Himmel ergoss sich gnadenlos über der Stadt. Die Gullis füllten sich ruckartig mit Wasser und bald waren die Straßen fast schon überschwemmt. Ein dünner Nebelstreifen lag über den Häusern.
Ein perfektes Wetter für Verbrecher.
Als Vincent um die nächste Ecke bog, fiel ihm sein Ziel direkt in die Augen. Ein kleiner Laden, nur ein paar Meter die Straße runter. Vincent beschleunigt seine Schritte, als er nur nach wenigen Augenblicken vor der Hauptstraße stand. Seine Nervosität stieg. Rasant setzte er ein Halstuch auf, dass er während dem rausgehen auf einer Komode einfach mitgenommen hatte.
Er atmete noch einmal tief durch, als er mit schnellem Fuße über die Straße huschte. Vincent schreitete durch die Tür. Eine Klingel kündigte seine Ankunft an. Kurz blieb der junge Mann stehen und schaute sich nach der Kasse um.
Da war sie. Der Kassierer, ungefähr in seinem Alter, war gerade in einer nicht sehr kinderfreundlichen Zeitschrift vertieft. Vincent schnappte sich eine Einkaufstüte und schreitet vorwärts, als plötzlich ein weiterer Mann vor der Kasse auftauchte. Hastig schaute dieser sich um, als er plötzlich eine Knarre gegen die Decke erhob. Ein Schuss bellte durch den Laden. Vincent's Herz machte einen Sprung. Der Kassierer schreckte auf, ließ die Zeitschrift fallen und hob die Hände in die Luft. Der Mann donnerte eine Tüte auf die Tressen und zielte mit dem Revolver direkt auf den Verkäufer. ,,Leg das Geld in die Tüte, aber zackig!", rief er ihm zu. Mit Todesangst öffnete der Verkäufer die Kasse und stopfte das Geld in die Tasche. Der Räuber verfolgte jede Bewegung, die er tat. Vincent erholte sich von dem Schock und bemerkte sogleich, dass der Mann ihn noch nicht erkannt hatte. Da rumpelte es kurz. Der Dieb schaute hinter sich. Eine ältere Dame war gestolpert und hatte ein paar Waren aus einem Regal mitgerissen.Vincent ergriff die Chance.
Er stürmte zur Kasse, packte die Tüte und rannte sogleich zum Ausgang. Das machte er so schnell, dass der Räuber fast den Kassierer erschossen hätte, bevor er merkte, dass Vincent seine Beute gestohlen hatte. Ruckzuck bellte der Revolver. Das Schaufenster vor Vincent zersprang in hunderte Einzelteile. Er sprang auf die Straße. Ein herankommendes Auto hubte und machte eine Vollbremsung. Gerade noch so schlitterte es an Vincent vorbei. Dieser schien es nicht mitbekommen zu haben und rannte einfach weiter.
Ein Schuss heulte auf.
Die Patrone verfehlte nur knapp das Ziel, ließ den jungen Mann zusammen zucken. Doch ohne einen Halt zu machen lief Vincent weiter. Der starke Regen prasselten nur so in sein Gesicht und er musste aufpassen, wo er hin trat. Da erkannte er einen niedrigen Zaun. Mit einem Satz warf er sich hinüber und landete unsanft auf hartem Beton. Keuchend rappelte sich Vincent auf und flüchtete auf ein riesiges Gebäude zu, dass vor ihm lag.
Fast fiel er nieder, als er vor einem Kellerfenster halt machte. Ohne groß Nachzudenken schlug er mit seinem Fuß das Fenster ein und warf sich zu Boden, um sich sogleich durch die kleine Öffnung zu zwängen. Erst dann bemerkte er, dass es einige Meter in die Tiefe ging. Vincent schnappte nach Luft, als er den Halt verlor und in die Tiefe stürzte. In den wenigen Sekunden, die ihm noch blieben, machte er sich auf einen schmerzvollen Aufschlag bereit. Plötzlich wurde er von Pappe umhüllt. Seine Angst wechselte sich mit Verwirrung ab, als Vincent bemerkte, dass er in einem Haufen Kartons gelandet war. Schnell befreite er sich und nahm das Halstuch ab, dass von seinem rapiden Ein- und Ausatmen total durchnässt war. Hastig schaute er sich um. Er war in einem kleinen Raum gelandet, dessen Wände von Regalen verdeckt wurde. Es war Stockdunkel, und sofort bekam Vincent das Gefühl, beobachtet zu werden. Er drehte sich um und schaute zum kleinen Fenster hinauf. Es war zu weit oben, um es ohne eine Leiter zu erreichen. Nachdenklich biss sich der junge Mann auf die Lippe, als er sich entschied, in den anliegenden Korridor zu gehen, der in einem noch größeren Raum endete. Dieser war mit weiteren Regalen bestückt, und plötzlich kam Vincent dieser Ort sehr vertraut vor.
Als er sich weiter umschaute, wusste er auf einmal, wo er war.
Dies hier war die Lagerhalle, in die er die Animatronics für die Lieferung nach New York gebracht hatte.
Erleichterung macht sich in Vincent breit, denn er wusste, wie man hier rauskam. Der Schlüssel für die Ein- und Ausgangstür lag nämlich in einer Schublade im Büro des Nachtwächters.Nun gut. Vincent musste weiter. Aber bevor er einen Schritt setzten konnte, fingen seine Ohren plötzlich ein Geräusch ein. Er bekam Gänsehaut, als sich das Geräusch allmählich in ein Stampfen verwandelte, dass viel zu schwer und laut war, um von einer anderen Person erzeugt zu werden. Instinktiv versteckte sich Vincent unter eines der Regale, nachdem er festgestellt hatte, dass die Schritte in seine Richtung kamen. Da warf ein Augenpaar eine scheinwerfergroße Lichtquelle auf den Boden. Das Stampfen wurde lauter und lauter. Das Regal fing zum vibrieren an. Vincent rührte keinen Muskel. Sein Herz schlug wie verrückt. Da krachte ein gewaltig großer Fuß direkt vor ihm auf den Boden. Fast hätte Vincent vor Schreck geschrien, jedoch konnte er es sich gerade noch so verkneifen. Ein zweiter Fuß folgte, und zusammen setzten sie ihren Weg fort. Nach einiger Zeit wurden die Schritte wieder leiser, bis sie ganz verstummten.
Langsam lugte Vincent mit seinem Kopf hervor. Er schaute nach links. Was dieses Ding auch war, scheinbar hatte es seine Landung mitbekommen und stand nun sehr wahrscheinlich in dem kleinen Raum.
Sogleich schaute er nach rechts. Dort zog sich der von Regalen markierte Korridor weiter nach hinten, bis er in einem weiteren Gang ankreuzte und somit endete. Schnell zog sich Vincent nach draußen und stellte sich auf. Er versuchte während dem Laufen möglichst leise zu bleiben, aber in diesem totenstillen Gebäude hörte man jedes noch so kleine Geräusch.
Als der junge Mann um die nächste Ecke bog, blieb er sogleich stehen. Ein Gebäude Plan hing neben ihm an der Wand. Kurz überflog Vincent die Karte, als er sie doch genauer studierte, nachdem er nicht fand, was er suchte. Doch lange dauerte es nicht mehr.
,,Büro des Nachtwächters", hauchte er leise.
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The Warehouse Incident | FNaF FF
HorrorEin Raubüberfall. Verfolgt. Angst. -+-+-+-+-+- Als der Vermieter vor ihm stand, wusste Vincent, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb, um seine Rechnungen zu begleichen. Er sieht sich gezwungen, einen Raubüberfall durchzuziehen, doch das Schicksal ist...