21.

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POV Taehyung 

Ich bin mitten  in der Nacht aufgewacht weil ich tierischen Durst hatte. Gleichzeitig dröhnte mein Kopf und deswegen wanke ich, mehr oder weniger, in die Küche auf der Suche nach einer Kopfschmerztablette und Wasser. Ich weiß das Jin welche mitgebracht hat. Er hat die Apotheke irgendwo in der Küche gelassen... Da ich niemanden wecken will bewege ich mich so leise wie möglich. Was aber leider nicht allzu gut klappt. Beim Versuch, die Notfallapotheke, aus dem Regal zu ziehen fällt mir eine Tasse auf den Fuß. Den kleinen, unmännlichen, Schmerzensschrei kann ich leider nicht verhindern. Scheiße tut das weh... Ich hüpfe also auf einem Bein durch die Gegend als die Küche, plötzlich, taghell erleuchtet wird. Ich kneife meine Augen zusammen und versuche denjenigen zu erkennen der dafür verantwortlich ist... 

Und natürlich muss es Jungkook sein. Er schaut mich mit geröteten Augen an, er sieht müde aus. Hat er geweint? Er versucht sein Gesicht vor mir zu verbergen, ich jedoch nehme sein Kinn zwischen meine Finger und hebe es an. "Kookie hast du geweint? Es tut mir leid ich wollte dich nicht zum weinen bringen." Jetzt laufen wieder Tränen über seine Wangen und er fängt an zu schluchzen. Ich nehme ihn in den Arm und streiche sanft über seinen Rücken. Er vergräbt seinen Kopf in meiner Halsbeuge und fängt an sich zu beruhigen. "Ich wollte nicht das du mich so siehst, Tae. Schwach und in Selbstmitleid badend." 

Er entfernt sich etwas von mir und nun kann ich ihm wieder ins Gesicht schauen. "Kookie du bist nicht schwach, das warst du nie... Ich bewundere dich immer dafür das du zu deinen Emotionen stehst. Ich wünschte ich könnte das auch. Dann hätte ich schon viel früher den Mut gefunden um dir von meinen Gefühlen zu erzählen." Kaum habe ich diesen Satz ausgesprochen komme genau diese Gefühle mit einem Hammerschlag zurück. Die Wirkung des Alkohols lässt nach und jetzt muss auch ich mich meinen Gefühlen stellen. Kookie empfindet nichts für mich, nicht mehr. Ich werde lernen müssen mit diesem Gefühl zu leben. Es wird schwer werden das weiß ich vor allem wenn er tatsächlich mit Nuri zusammen kommen sollte. 

"Taehyung was willst du eigentlich hier in der Küche?" fragt mich Kookie. Er holt mich aus meinen Gedanken zurück und sofort fängt mein Kopf wieder an zu dröhnen. "Ich bin auf der Suche nach Jin's Reiseapotheke, ich habe Kopfschmerzen. Und scheinbar jetzt auch einen dicken Fuß." Ich schaue runter und sehe wie mein Fuß langsam einen blauen Fleck bekommt. Kookie kniet sich hin und schaut ihn sich aus der Nähe an. Als er auf den Fleck drückt folgt der nächste Schrei nur dieses Mal halte ich mir den Mund zu um nicht noch jemand anderen zu wecken. "Lass das Kookie, das tut weh." Er schaut zu mir hoch und grinst mich kurz an. "Tae, so schlimm ist es nicht. Du bist halt ein kleines Weichei." Womit er Recht hat. Ich lasse mich gern bemuttern wenn es mir mal nicht gut geht. 

Ich nehme mir eine Tablette und ein Glas Wasser und will zurück in mein Zimmer aber Kookie hält mich auf. "Es tut mir leid Taehyung, ich will dir nicht weh tun und ich hoffe das wir trotzdem noch Freunde sind. Ich will nur das du weißt das ich immer für dich da bin." Dann drückt er mir einen kleinen Kuss auf die Wange und verlässt die Küche. Und ich? Ich bleibe wie angewurzelt stehen, unfähig mich zu bewegen und höre meinem Blut dabei zu wie es in meinen Ohren rauscht. Ich fasse mir an die Wange und versuche den Kuss zu erfühlen, jedoch ist da nur noch Kälte. Eine Kälte die meinen Körper und mein Herz erfasst. Ich gehe zurück in mein Zimmer und kuschle mich in mein Bett. Doch nicht einmal die dickste Decke der Welt wäre jetzt dick genug um mich zu wärmen. 

Ich liege also im Bett und schlottere vor Kälte. Vielleicht werde ich ja krank. Ich drehe mich von einer Seite auf die andere. Das mit dem schlafen will einfach nicht klappen. Also nehme ich mein Handy zur Hand und scrolle durch Instagram. Ich schaue meine Beiträge durch und bleibe bei meinem Lieblingsbild hängen.

 Ich schaue meine Beiträge durch und bleibe bei meinem Lieblingsbild hängen

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Kookie sah so verdammt gut aus, na ja eigentlich tut er das ja immer. Ich frage mich ob wir wirklich eine Zukunft gehabt hätten. Ob wir gegen alle Widrigkeiten angekommen wären. Wir hätten ein Vorbild für alle Homosexuellen in Korea sein können. Oder wären wir an dem äußeren Druck zerbrochen... Fragen über Fragen die nur dazu führen das mein Herz noch schwerer wird. Ich lege mein Handy wieder beiseite und überlege ob ich einfach weiter trinken soll. Ein neuer Rausch und vielleicht die Möglichkeit zu schlafen... Ich will gerade aufstehen um nochmal in die Küche zu laufen als ich Geräusche aus Kookie's Zimmer höre. Er scheint immer noch zu weinen, zumindest hört es sich so an. 

Ich gehe also nicht in die Küche sondern zu seinem Zimmer. Ich öffne die Tür und schleiche mich leise hinein. Ich schlüpfe unter seine Decke und umarme ihn von hinten. Er erschreckt sich und dreht sich in meiner Umarmung um. "Tae was machst du?" fragt er mich mit großen Augen. "Shhht Kookie, mach die Augen zu und nimm es einfach an. Dafür sind Freunde doch da." antworte ich ihm. Er kuschelt sich enger an mich und flüstert noch ein danke bevor er einschläft. Auch ich falle in einen unruhigen Schlaf. Mit vielen Fragen in meinem Kopf und der Angst was die Zukunft bringen wird... 






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