KAPITEL 2

42 7 1
                                    

Er hatte Angst. Wie würde sie reagieren? Würde sie ihn anschreien ihn schlagen oder es einfach hinnehmen? Jack schwirrte der Kopf. Er streckte seine müden Glieder und ging unter die Dusche. Das heiße Wasser tat ihm gut. Das gestrige Training hatte total fertig gemacht, aber es war notwendig. Ilona hatte ihn bis zum äußersten getrieben, aber es lohnte sich. Jack hatte sich das Kampftraining äußerlich sehr verändert und das war auch etwas, was Anne noch nicht wusste. Durch den Schleierzauber , der ihr am Tag ihrer Geburt auferlegt wurde, konnte sie Jacks wahre Gestalt nicht sehen. Erst heute Abend, wenn sie 18 wurde, würde der Zauber verfliegen.  

Jack stieg aus der Dusche und ohne sich abzutrocknen, schlüpfte er in seine Kleider, bestehen aus einer leichten Lederhose, ein Lederwams und braune Lederstiefel. Zum Schluss legte er seinen versilberten Gürtel mit dem schmalen silbernen Dolch an. Der Griff des Dolches zierte eine eingravierte Rose, dass Symbol des Hauses Kartos, welches Jack diente. 

Als er das Bad verlies, spürte er ein kribbeln im Nacken, ein Warnsignal, dass ihm sagte jemand oder etwas nährte sich ihm. Blitzschnell zog er seinen Dolch und wirbelte herum Eine schmale Gestalt ragte hinter ihm auf. Jack machte einen Satz nach vorne doch die Gestalt wich ihm geschickt aus. Die Gestalt versuchte, nach ihm zum treten, doch Jack ließ seinen Dolch fallen, packte den Fuß des Angreifers und riss ihn zu Boden. Im selben Augenblick hielt er ihm den Dolch an die Kehle des Angreifers. Mit einem Ruck landete der Angreifer auf dem Boden. Jack drückte sie mit seinem Körper zu Boden , als sie versuchte sich wieder aufzurichten. Er packte den Hals des Täters, doch da spürte er die kälte des Stahls an seinem eigenen Hals. "Du bist sehr schnell.", sagte eine sanfte Frauenstimme. "Aber immer noch nicht schnell genug:". "Ach nein?" Er beugte den Kopf nach unten und blickte in zwei dunkle Augen. "Du weist, dass ich erkennen kann, wer da ist oder?". Die Frau lächelte und Jack gab ihr einen flüchtigen Kuss. Dann war er mit einem eleganten Sprung auf den Beinen, genauso wie die Frau. Sie klopfte sich die Kleidung zurecht und im Licht der aufgehenden Sonne erkannte man ihre Elbischen Züge.  Sie war überirdisch schön. Groß, schlank, eine sehr schmale Taille , eine schmale Nase, ein sinnlicher Mund und weißblonde elegant geflochtene Haare.  Das Gesicht hatte die typischen Elbischen Züge. Ihre leicht schräg stehende schwarzen Augen blickten wachsam umher. Unter ihrem Haar lugten spitze mit silbernen Ohrringen geschmückte Ohren hervor. Sie war eine Elbin und eine Kriegerin. 

Nun seufzte sie und sagte: "Jack du musst hier echt mal Aufräumen. Unordentlich wie alle Menschen." Mit diesen Worten fing Ilona an,  Jacks Sachen auf zu sammeln, was dieser mit einem lachen quittierte.  Lässig an der Wand gelehnt, beobachtete er die Fließenden und gleichzeitig anmutigen Bewegungen der Elbin. Seit er damals bei der Häscha Ilona zum ersten mal gesehen hatte, war er von ihr fasziniert gewesen. Als er damals Ilonas Kampfkünste gesehen hatte, wollte er auch so kämpfen können, doch wenn Jack gewusst hätte, dass die Kriegerrose ihn erwählen würde, so hätte er sich bestimmt etwas anderes gewünscht. Denn der Preis den er zahlen musste, um Annes Blutskrieger zu sein, war hoch. Manchmal wünschte er sich, er hätte sich von dem  fest fern gehalten, denn dann wäre bestimmt alles anders gekommen. Aber was geschehen war, war geschehen und er konnte sich zum Trost mit Ilona etwas die Zeit vertreiben, auch wenn sein Herz ihn gehörte. Jack seufzte um seine Gedanken zu ordnen und ging zu dem kleinen Kästchen auf seiner Kommode. Aus dem Kästchen holte er den Anhänger hervor, der Anne von ihrer leiblichen Mutter geerbt hatte. Der Anhänger war ein rosé Farbener Stein um dem sich eine zarte silberne Rose rankte.  Der Blutskrieger steckte die Kette in seine Hosentasche und wandte sich Ilona zu. Sie lächelte ihm aufmunternd zu und gemeinsam gingen sie nach draußen. 

++++++++++++++

Gerade als sie die ersten Stufen hinunter gegangen waren, kam Iv aufgeregt angeflattert. "Jack...Jack... Ilona...das Gewitter....Anne...die Katze...das Tor...es ist offen und und Anne...sie...hat eine Katze wieder ins Leben zurück geholt...das bedeutet ihre Macht ist erwacht und sie weis nichts...oh ." Erschöpft landetet sie auf dem Boden und vergrub ihr kleines Gesicht in ihren Händen. Ilona hob sie sanft hoch und fragte:" Iv was genau ist denn passiert?". Iv erzählte ihnen was sich am Morgen zugetragen hatte und Jack spürte, wie sich blanke Panik in ihm ausbreitet. Anne war noch nicht soweit. Sie wusste nicht wer sie war geschweige denn von ihrer Macht. Anne wusste nicht, dass sie ein Halbblut war, die Tochter eines Elbenkönigs und somit die zukünftige Königin Agras. Das schlecht sehr schlecht. Ilona unterbrach seine Gedanken in dem sie sagte:" Das bedeutet also, dass sie das Tor geöffnet haben. Das bedeutet auch Äons Spione sind hier. Jack wir müssen Anne finden bevor sie es tun." Mit einem wilden funkeln in den Augen sah er die Elbin an. "Glaub mir das werden sie nicht.", knurrte er. "Zuerst finden wir sie!"

Jack wollte in  Richtung seine Autos laufen doch Ilona hielt ihn zurück:" Warte!" Verwirrt sah er sie an. "Warum?" "Überleg mal. Ich weiß dein Kriegerinstinkt meldet sich gerade aber ...glaub mir es ist besser wenn wir zuerst in den Wald gehen. Wir müssen die Spione finden und töten. Und das Tor muss geschlossen werden." Ilonas Stimme klang sanft ihre Worte logisch. Und obwohl Kack ein ungutes Gefühl hatte willigte er ein. " OK. Ich töte die Spione und du schließt das Tor. Nur jemand  des Elbischen Blutes kann das." "RICHTIG!".  Jack rannte in Richtung des Waldes dicht gefolgt von Ilona und Iv.

Elbenblut der Ruf Agras (Band 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt