Adoptiert IV - Dominion

Transportbox

Heeeey :-) Ja auch hier geht es langsam weiter. Habt ihr schon den Trailer zu Chaos Theory geschaut? Ich bin schon ganz neugierig und spiele mit dem Gedanken eines AU'S wo Evie noch in Jurassic World lebt und auf die Nublar Six trifft, vor dem ganzen Indy Vorfall. Mal schauen was daraus wird, oder ob es nur bei dieser Idee bleibt ^^?

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Das Rattern der Maschine in Verbindung mit den ruckartigen ungleichen Bewegungen waren im Moment das kleinste Problem von Evelyn Henson. Sie spürte und hörte wie das Rudel vergebens versuchte aus den kleinen Transportboxen zu kommen. Das Kratzen, schnappen und fauchen aus dem Inneren der Käfige wurde von dem Rattern des Flugzeugs übertönt. Evelyn selbst hatte auf einem der angebrachten Sitze im Frachtraum Platz genommen, hatte sich anschnallen müssen und den Atrociraptoren durch die Kommunikation, die ihr gegeben worden war und die sie erlernt hatte, vermitteln, dass kein Grund zur Sorge bestand.

Dass Soyona sie bei der Landung und den darauf folgenden Transport zum Markt....die Sicherheit geben würde, auch wenn die Frau nicht persönlich immer in der Nähe sein würde. Dazu war Evie verordert worden und einer der Gründe, warum sie mit reisen durfte. Soyona hatte ihr vor dem Abflug noch einmal glasklar die Verhaltensregeln eingeschärft und Evie vertraute der Frau. Und dennoch konnte das Raptorenmädchen nicht verhindern, eine gewisse Neugier zu verspüren. Diese Art der Fortbewegung kannte sie nicht....sie erinnerte sich nicht aktiv darin in einem Flugzeug geflogen zu sein und einen Zielort vor Augen zu haben, der so unfassbar weit entfernt war, dass die Reisedauer mehrere Stunde benötigt. Doch sie würde ihr Rudel beschützen.

Sie fühlte sich für Panthera, Ghost, Tiger und Red verantwortlich und hatte Soyona bei dem Training und dem Aufbau der Bindung geholfen, als die Dinosaurier noch sehr iung gewesen waren. Vielleicht war gerade dank Evies Unterstützung die Loyalität der Atrociraptoren ein wenig stärker. Evelyn fungierte als Dolmetscherin zwischen dem Menschen und den Tieren. Auch wenn es die Henson viel Überwindung gekostet hatte, Soyona Santos zu vertrauen. Die Rahmenbedingungen dafür waren chaotisch gewesen. Aber auch aus Chaos kann viel neues entstehen. Chaos musste nicht immer etwas schlechtes sein. Es konnte der Beginn von etwas wunderschönem werden.


Sie dachte an die ersten Versuchen von Santos, wo die Kriminelle ihr Vertrauen gewinnen wollte und Evie einfach nur wie hypnotisiert durch das große Gehege gelaufen ist und immer wieder gegen den Zaun gesprungen war, und alles angegriffen hat, was sich ihr in den Weg gestellt hat. Es gab so viele Rückschläge und als sie eines Tages zu einer Verlegung in ein anderes Gehege in die Transportbox sollte....einfach weil sie nichts anderes über sich ergehen lies und zu schnell war um einen gezielten Betäubungspfeil einzusetzten, hatte die Santos sich schließlich neben die Box gelegt und Evie ein Stück Fleisch zu geworfen....sie war verdutzt von dieser Geste....diesem geteilten Leid Versuch, dass sie in die Box gegangen war....doch Santos war die ganze Zeit an ihrer Seite geblieben und hatte die Lieder vorgesummt aus ihrem Heimatland....auch wenn Evie sie damals direkt versucht hatte anzugreifen....so war etwas geschehen mit diesem Transport Box Moment, dass etwas zwischen den beiden Frauen verändert hat. Evie hatte sich das Vertrauen der Santos erschleichen können....und die Kriminelle hatte durch viel Mühe und einen anderen Weg, den Owen Grady wohl nicht eingeschlagen hätte, das zarte Vertrauen der gebrochenen jungen Frau erlangen können....auch wenn erst soviel Chaos notwendig war um den Grundstein dafür legen zu können.

Das aufdringlich Kratzen von Panthera riss Evie aus dieser Erinnerung die nun schon viele Nächte und Monde in der Vergangenheit lag. Das loyale Männchen wollte wissen, wie lange sie noch in diesen kleinen Käfigen ausharren müssten.

"Transportboxen - Panthera. Soyona wartet Malta....Gruppe....Rudel", sprach Evelyn nun in menschlichen Worten - gefolgt von ein paar schnatternden beruhigende Lauten, die dem Zwitschern eines Vogels große Ähnlichkeit besaßen. Geduld war gewiss nicht ihre größte Stärke, doch so konnte sie das Unbehagen gegen diese Transportboxen voll und ganz verstehen. Man fühlte sich eingeengt, wollte sich bewegen und wenn man den Kopf zu schnell anhob, prallte man gegen die Decke oder Gitterstäbe der Box. Ihnen blieb aber nichts anderes übrig als warten.


Panthera gab ein Grummeln von sich und schlug nun so gut es ihm in dem engen Raum möglich war, mit dem Schwanz gegen das Metall der Transportbox.

Er würde nicht den Aufstand proben, dennoch freute das Männchen sich sehr darauf, bald wieder mehr Bewegungsfreiheit zu haben.

Tiger - in ihrer direkten Art gab aus ihrer Box nur den Kommentar ab, dass sie gerne auf Malta jagen würden, egal was und egal wo und ihre Hoffnungen nicht aufgeben würde, dass Soyona sie in den Freilauf schicken würden um für Chaos zu sorgen.....oder Menschen zu töten die auf den Befehl der Santos hin gejagt werden durften.

"Evie nicht Signal? Menschen Sprache?", kam es müde gurrend aus der Box von Red. Natürlich wollte das Weibchen diesen Unterschied wissen. War Evie auch auf das Signal trainiert mit dem Pointer und dem leisen Klicker oder führte sie diese Befehle aus, wenn Soyona in menschlicher Sprache mit ihr kommunizierte.

"Red....Evie ist.....", Evelyn kam nicht dazu diese menschlichen Worte zu beenden, noch Red und ihren Geschwistern die passende Antwort zu schenken - das Flugzeug geriet in ein Luftloch und rauschte einige Höhenmeter hinunter. Trotz der dicken Wände hörte Evelyn das Fluchen der Menschend deutlich, die fernab des Frachtraums saßen....und einen lauten Piepton. Sie schloss die Augen und krallte ihre Hände in den Sitz, während die Blondine von einer Erinnerung heimgesucht wurde, die wohl sehr gut auf diese Frage von Red passte.

Sie erinnerte sich an die grauenvollen Ereignisse auf Lockwood Manor. An diese Versteigerung der Dinosaurier in den Käfigen. An den widerlichen Mr. Eli Mills, der noch Geldgier getrieben nicht nur den furcht einflößenden Indoraptor auch als Waffe einsetzten wollte.....das Tier war darauf trainiert alles zu töten was zuerst mit einem Laser fixiert und anvisiert wurde und anschließend auf den Befehlston hin anzugreifen. Evie erinnerte sich an die große Angst sie vor dem Hybrid gespürt hatte....und auch an die Unsicherheit die aus tiefstem Inneren vom Indoraptor ausgegangen war. So....ferngesteuert zu handeln muss schlimm sein. Evie konnte und wollte sich nicht ausmalen, was sie ohne ihre Dino/Raptor Instinkte wäre.

Doch sie handelte nicht auf menschliche Befehle oder trainierte Töne und Signale. Sie hatte alles von ihre Raptor Familie erlernt. Damals auf Isla Sorna. Es war nicht einfach gewesen und hatte so lange dauert, bis sie sich ihren Platz erkämpft hatte. Das Training mit Owen und dem Raptor Squad war anders gewesen....sie hatte mitgemacht aber nie rein gepasst. Und dennoch war sie fasziniert gewesen von der Kommunikation zwischen den rein weiblichen Raptoren und ihrem 'Alpha'. Evelyn wusste, dass sie keine menschliche Kommunikation für einen Angriff brauchte, sie hielt sich an ein paar Regeln, Anweisungen und Handzeichen, die Santos gab ja....doch sie handelte so, wie man es ihr beigebracht hatte....wie ein Raptor.

Ein Ruck ging durch das Flugzeug und es gewann wieder an Höhe. Evelyn war immer noch schwummerig vor Augen und es dauerte einen Moment, bis ihre Sicht wieder klarer wurde. Der Druck auf den Ohren des Menschen und der Dinosaurier erhöhte sich für einen Moment, als das Flugzeug in den Landeanflug auf den Landeplatz ging. Evelyns Herz fing an schneller zu klopfen....die Landung schien genauso grauenvoll wie der Start zu sein. Es war wie auf einen Baum klettern und schnell über die Äste auf den nächsten Baum zu springen....nur hatte dieses Fliegen einen ekelhaften Beigeschmack. Es würde nicht zu Evies Favoriten der Fortbewegung zählen.

Erst als das Flugzeug wieder sicher auf der Landebahn aufgekommen war und zum Stillstand gekommen war, hörte Evelyn wie die Laderampe zum Frachtraum langsam hinunter gelassen wurde und sie löste den Sicherheitsgurt des Sitzes, kam es schwankend auf die Beine und stellte sich vor die neben einander hingestellte Transportboxen. Die Santos und ihre Bezugsperson würden hier nicht anwesend sein.....erst später würden sie auf dem Schwarz Markt erneut aufeinander treffen....was für Evie bedeutet sie musste ihr Rudel beschützen und sicher stellen, dass niemand einen Fehltritt begann. Vor allem nicht die Menschen, die mit ihr auskommen müssten. Evie hatte den Befehl nicht zu töten, wenn die Santos nicht in der Nähe war, aber von Verletzten und Beißen war nie die Rede. Sollte sie eine Gefahr für sich und die Atrociraptoren erkennen, würde die junge Frau nicht zögern und in die Beschützer Rolle übergehen und im Notfall auch direkt angreifen.

"Keine ruckartigen Bewegungen! Der Boss hat ihr eingeschärft keinen Scheiß zu bauen!" - die Stimme kannte Evie gut und als Momente später einige Menschen die Laderampe hoch kamen, fixierte sie einen Mann mit Bart und Army-Uniform ähnlichem Anzug, einer Schutzweste und blauen Augen. Er war einer der Männer die manchmal in der Nähe des Geheges waren und für die Sicherheit zuständig.

Evelyn sprang einen Schritt nach vorne und wollte diese Menschen testen. Von dem Mann wusste sie, dass er auf Santos hörte und nicht so naiv war, seine Angst zu zeigen. Doch die anderen....Evie konnte ihre Angst riechen. Sie ging in die Hocke, knurrte und ging in Angriffsstellung, fixierte einen Mann der nervös auf seine Unterlippe bis und lächerlich schwach nach einem Elektroschocker greifen wollte. Ein fast schon bellender Laut entfuhr ihr, welcher von einem Fauchen Seitens Red und Tiger untermalt wurde.

"Smith! Reißen Sie sich zusammen! Evelyn! Der Boss hat dir gesagt wie es abläuft, irgendein scheiß und du bekommst nen Maulkorb und ich nen Elektro Schock klar?! Wir transportieren die Boxen nun auf nen Truck und dann in eine der Hallen auf dem Markt", sprach der Mann, dessen Namen Evie nicht wusste doch das bisschen Einfluss, dass er zu haben schien....wirkte. Die Männer gingen wenn auch mit Angst auf die Boxen zu und hoben sie auf, trugen sie zu den umliegenden nahe am Flugzeug befindlichen Autos und Evelyn behielt den Mann, der das Sagen hatte ganz genau im Blick und leckte sich mit der Zunge einmal über die Zähne, ehe sie mit einem Satz auf die Transportbox von Ghost, um dem Raptoren Weibchen nahe zu sein und weiter in Kontakt mit ihr und somit den anderen Mitgliedern des Rudels stehen zu können. Sie blieb einfach auf der Box sitzen, als sie in einen Truck gebracht wurde und die Fahrt vom Flughafen hinüber zum Markt begann.

Aus der Ferne, als sie eine der Laderampen passierten und weiter geführt wurden auf dem Truck, durch enge schmale Gassen, nahm Evelyn die Wörter in fremder menschlicher Sprache war, die neuen Gerüche, das Essen, den Dreck und die Laute verschiedener Dinosaurier. Was immer auf sie dort warten würde, Evie war gespannt und neugierig. Und sie würde ihren Brüdern und Schwestern alles haarklein berichten. Eventuell würde sich die Möglichkeit ergeben einen Teil des Markts gemeinsam zu erkunden?

"Auf, auf! Ghost zu Evie!" - in einem geräumigen Lagerraum waren die vier Boxen abgestellt worden, Evelyn stand vor der Box von Ghost und war in einer Diskussion mit dem Mann mit Bart. Sie konnte sich strecken und bewegen. Ghost sollte es ebenfalls tun dürfen. Nur leider war Evie mit dieser Ansicht alleine.

"Vergiss es....keine Anweisungen vom Boss! Fass nichts an und....lauf nicht fort, ich gehe den Boss suchen!", zischte er ihr zu und riskierte einen Schnapper nach seiner Hand. Leider erwischte Evie nur Luft - doch alleine das Zischen nach Luft war Genugtuung für sie. Also setzte sie sich in die Mitte zwischen die vier Boxen und versuchte sich auf ein Geräusch zu konzentrieren.

Und das war lustiger weise das Schnarchen von Red. Da schien jemand aber müde zu sein. Aber es hatte niemand behauptet, ein Flug nach Malta würde einfach sein.

Wann war das Leben schon jemals einfach gewesen?

"....ich weis nicht wo genau....dieser Ort ist das reinste Labyrinth....ja....warte, bleib wo du bist, ich komme zu dir", ertönte eine Stimme in der Ferne, sie hallte dank der Architektur des Gebäudes so leise zu Evie hinüber, dass die Blondine sich neben dem Schnarchen von Red auf die menschlichen Worten konzentrieren konnte, die sie nicht verstand.....nicht gänzlich.

Und es war irgendwie beruhigend.

Sie erlaubte sich auszuatmen und den Stress der Reise und Unsicherheit für eine Moment entweichen zu lassen.

Das loyale Zwitschern von Ghost ließ Evie wissen, dass sie richtig gehandelt hatte.

Dieses eine mal zumindest.

Es war ein schönes Gefühl.

Auch wenn sie wusste, dass es Momente später wie ein Compy aufgefressen werden konnte und nie lange anhalten würde.

Sie hoffte, dass die Santos auch so eine Ansicht haben würde.

Evie wollte sich selbst stolz machen und die Santos auch.

Selbst wenn sie nicht genau sagen konnte, was der Grund dafür war.

Wurde sie menschlicher?

Oder sah sie nur eine Vertrauensperson in der einflussreichen Kriminellen?