Gedankensplitter

feuillemort (a shortstory)

TW:
Diese Geschichte handelt von einem Amokläufer in einer Schule, Mobbing und Suizid.

Es ist der 13 September 9:30 als die ersten Schüler die Aula betreten, Gelächter, Getuschel und Heiterkeit tränkt den Raum in eine wohlige Atmosphäre.

Es ist 9:50 als die meisten Schüler sich auf die 1000 namenlosen Stühle niederlassen, es wird gekippelt, gelacht und geflüstert.

Es ist 10:00 als alle Schüler sitzen und die Ruhe den Raum in eine einschläfernde Atmosphäre wiegt.

Es ist 10:11 als der Schuldirektor seine Blätter sortiert und anfängt zu reden, sein monotones Gebrumme Schläfert die Kinder ein. Sie schalten ab.

,,Fick dich du hässliche Missgeburt" ein Tritt in die Magengrube

Ich atme tief ein und wieder aus, umklammere es fester, es ist kühl. Meine Augen heften sich an die Uhr. Ich atme zitternd aus.

,,Geh sterben du verdammter loser! Los bring dich um" Tritte und Schläge.

10:30.
Ich stehe auf, blitzschnell und halte sie hoch, die Schusswaffe,

,,Friss scheiße" ich werde in das Toilettenwasser getunkt, ich ertrinke.

Plötzlich herrscht Stille, selbst der Schuldirektor hat das Reden verlernt.

Stille die fast greifbar ist. Stille die erdrückt. Zitternd halte ich die Pistole hoch,

Es ist 10:40 als die ersten Schüsse in der Aula wiederhallen,

Schreie.

Die Aula ist erfüllt von Panik, von Nackter Angst die sich wie ein Parasit an alles und jeden heftet,

Ich atme schneller, Angst, Wut und Schuld schnüren mir die kehle zu,

Hitze, Feuer, mein Rucksack der in flammen steht...

Ich ziele wahrlos auf irgendwelche schreienden Schatten, ich bin taub gegen die Welt,

,,Fick dich!"

Ein Eimer mit Essensresten der über mir ausgeschüttet wird.

,,Geh sterben verdammte scheiße niemand braucht dich!"

Es ist 11: 20 ein letzter Schuss durchbohrt die stickig Luft der Aula, die Schusswaffe knallt auf den Boden, es ist das lautesten Geräusch der Welt.

Erneut kehrt Stille ein.

Blut, der Geruch nach Pistolenkugeln und schweiß, Rauch, Angst. Tote.

Plötzlich ertönen schreie, Schreie von Traumatisierten,
Schreie von Menschen die durch die Hölle gegangen sind.

Die Sirenen die plötzlich die Luft zerreißen werden lauter und verschwinden wieder.

Tränen fließen, Erstickte schreie und Schluchzlaute erfüllen die Aula wie ein schrecklich trauriges Lied.

Es ist 11: 40 als die Polizei und die Rettungssanitäter die Aula, den Ort des Grauens betreten, Kinder nicht älter als 16 liegen dort mit Schusswaffe am Leib und in mitten all des horrors ein kleiner zierlicher Junge, neben ihm eine Schusswaffe.

Es ist 12:00 als die Bestätigung kommt,
20 Schüler sind leicht verletzt 7 schwer, 5 Tod.

Mitunter der kleine Junge. Der Attentäter.

Es ist 13:00 als die Journalisten die Aula betreten,

Es ist der 15 September als alles ans Licht kommt.

Der Junge war erst 14,

Er wurde gemobbt,

Sie haben ihn gezwungen zu Mastrubieren, sie haben ihn geschlagen und getreten, sie haben ihn angebrüllt das er sich umbringen soll weil ihn niemand vermissen wird. Sie haben versucht ihn Mithilfe von Benzin anzuzünden.

Die 5 Toten.

Es ist der 16 September als die ärtzte an dem Jungen schwere Verletzungen finden und selbstverletzungsnarben.

Es ist der 17 September als die Mutter des Jungen an seinem Computer ,,ideen" zum Selbstmord findet,

Es ist der 18 September als der Junge beerdigt wird.

Und der 19 September in dem der Schuldirektor eine Rede über Mobbing, Depressionen und dessen Folgen hält.

Es war der 13 September in dem die Zeit stehen blieb und die Schüler der Batmore high verlernten zu atmen.