Meine "Mum"

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Mit schnellen Schritten ging ich auf das kleine Caffè zu, indem ich mich mit ihr verabredet habe. Als ich es betrat, scannte ich kurz meine Umgebung ab. Es bestand alles hauptsächlich aus dunklem Holz, vielen großen Fenstern. Es sah sehr edel aus ,aber das was ich von meiner Mum ja gewöhnt. " Hallo Bärchen! Wie geht's? " wurde ich von meiner Mutter begrüßt " Mum ich bin 25, wann merkst du dir endlich dass du mich nicht so nennen sollst?" Sagte ich etwas pampig. Ich wusste wie diese seltenen Treffen mit meiner Mum abliefen. Viel Gerede um nichts und dann würde sie mich ausquetschen. Ob ich die neue Freundin meines Vaters schon gesehen habe und wie unmöglich er wäre. Immerhin könnte die Frau ja meine Schwester sein. Das übliche eben. Sie und mein Vater sind schon seit Jahren geschieden und nicht wirklich im Guten auseinander gegangen. Beide ziemlich temperamentvolle und sture Persönlichkeiten" Hey, hörst du mir denn überhaupt zu? " meinte meine Mutter und ich sah sie das erste mal richtig an. Die großen grünen Augen waren mit Kajal und Mascara vollgeklatscht und die Lippen waren voll mit knallroten Lippenstift. Bei ihren roten, gelockten Haaren erkannte man den Ansatz schon und die groß Halskette sah zu den ebenfalls sehr pompösen Ohrringen schrecklich aus. " Du solltest wieder zum Friseur " Sagte ich kalt und nahm einen Schluck von meinem Cappuccino ,denn sie mir jedes mal bestellte. Sie dachte es wäre mein Lieblingskaffee, ist aber nicht so. Eigentlich fand ich ihn zum kotzen. Ich konnte übrhaupt keinen Kaffee ausstehen und trozdem lud sie mich immer und immer wieder in eins dieser überteuerten Caffè's ein. Meine Mutter setzte ein falsches Lächeln auf und trank ebenfalls einen Schluck. " Erzähl mal. Wie geht das Studium? " fragte sie nun.' Ich hab morgen die letzte Prüfung, dann hab ich dieses Wintersemester hinter mir. Im großen und ganzen bin ich zufrieden. " " Du kannst dir ja gar nicht vorstellen wie stolz ich auf dich bin." Sagte sie und legte ihre Hände auf meine . " Mein kleines Mädchen studiert Astronomie!" Gab sie nun etwas lauter von sich sodass sich ein paar der Gäste genervt zu uns drehten. 'Mum, nicht so laut. Verstanden?' ' Oh tut mir leid. Ich bin nur so unendlich stolz auf dich.'Grinste sie und winkte den Kellner herbei. Meine Mutter war Pressesprecherin eines Krankenhauses, verstand zwar wenig von der Medizin aber gut bezahlt war der Job eben. Sie hat zwar auf der medizinischen Fakultät studiert und es auch abgeschlossen aber nie wirklich praktiziert. Wie sie an die Stelle gekommen ist ist mir bis heute ein Rätsel. Ich war in Gedanken als sie mit ihrer Hand übertrieben nah vor meinem Gesicht rum fummelte. ' Liebling du bist heute so unkonzentriert, was ist los? Hast du Liebeskummer? Oder brauchst du Geld? Du kannst mit mir über alles reden.' Das brachte das Fass jetzt zum überlaufen. Okey zum ehrlich zu sein suchte ich einen Grund dieses Treffen so früh wie möglich zu beenden.  Wütend sprang ich auf. ' Mum! Oder soll ich lieber Silvia sagen? Ich bin erwachsen und kann für mich allein Sorgen! Bis zum nächsten mal.'

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