Rhùk stemmte die Arme in die Seiten und betrachtete stolz sein Werk. Er fand es war das Beste Lager, das man hätte machen können mit nichts als den paar Sachen, die sie dabei hatten. Er hatte sogar Kissen gemacht, mit Sand gefüllte Kissen, aber immerhin, man konnte bequem darauf liegen und dank dem Sand konnte man sie sich so machen, dass sie einfach perfekt zur Schlafposition passten. Ja, er war wirklich sehr zufrieden mit sich. Die Pferde waren versorgt, das Lager war fertig, er hatte sogar eine Kochstelle gebaut. Nun wollte er den vermaledeiten Sand los werden, der sich in jeder Ritze nieder gelassen hatte. Suchend überblickte er den Platz und ging aufs Geratewohl los einen geeigneten Ort zu finden. Die Oase hatte viele Teiche, die mal grösser mal kleiner waren. Und er brauchte definitiv einen grösseren Teich. Doch keiner der Teiche war für ihn zufrieden stellend und dann sah er sie. Wie sie in den Himmel blickte.
Unweigerlich musste Rhùk grinsen. Ihre Sachen waren fein säuberlich unter den Büschen zusammengelegt. Sie bemerkte nicht ein Mal, dass er am Rand des Teiches stand und begann sich langsam seiner Kleider zu entledigen. Das liess ihn nur noch breiter grinsen. Sand rieselte zu Boden als er seine Sachen ausschüttelte und bildete wie bei Megan zuvor einen kleinen Hügel. Dann pirschte er sich langsam heran. Vorsichtig setzte er einen Fuss in das von der Sonne erwärmte Wasser und versuchte möglichst keine grossen Wellen oder Laute zu machen, sonst wäre seine ganze Aktion dahin. Sie durfte nicht mitbekommen das er hier war. Erst wenn es zu spät war. Was dann anging war Rhùk immer noch ein kleiner Junge, der Spass daran hatte Mädchen zu erschrecken. Und genau das hatte er vor. Diesen Spass wollte er sich nicht nehmen lassen. Vorsichtig glitt er tiefer in das Wasser und näherte sich Megan, die in der Mitte vom Teich dasass und nur ihren Kopf aus dem Wasser sehen liess. Rhùk's Augen verdunkelten sich. Gleich war er bei ihr. Gleich würde er sie packen. Doch als es soweit war und er hinter Megan stand, konnte er nicht anders als sie kurz zu beobachten. Ihre Augen waren geschlossen und sie hatte einen geniesserischen Ausdruck auf ihrem Gesicht. Rhùk legte seinen Kopf schief und einige Haarsträhnen vielen ihm über seine Augen. Sie hatte diese magische Ausstrahlung. Er konnte es sich einfach nicht erklären.
Er sollte Angst haben vor Ihr. Jeder normale Mensch hatte Angst vor Ihr. Aber er… Nun er würde lügen wenn er sagen würde er hääte nicht eine gewisse Angst vor ihren Kräften. Immerhin konnte sie diese nicht steuern und zielgenau einsetzen. Aber andererseits war es keine Angst. Gesunder Respekt wohl eher. Wenn er ehrlich war faszinierte Megan ihn und sie war wirklich wunderschön. Ihm waren schon viele Frauen begegnet. Schöne Frauen. Aber keine hatte diese Schönheit, die Megan besass. Für ihn war sie die schönste Frau auf dieser Welt und er würde für kein Gold der Welt von ihrer Seite weichen. Langsam setzte er sich ab und glitt auf sie zu. Seine Arme schlangen sich um sie und ein lauter Schrei durchbrach die Stille der Oase. Rhùk konnte nicht anders als zu lachen. Er lachte selbst dann noch als sie begann auf ihn ein zuschlagen. „Du verfluchter Mistkerl. Lass mich los.“ Zeterte sie wie ein Waschweib und Rhùk lachte nur kehlig, hielt sie in seinen starken Armen und musste sich abwenden um von ihren kleinen Fäustchen nicht im Gesicht getroffen zu werden. Das Wasser spritzte nur so als sich Megan versuchte von ihm zu lösen. Sie schlug wild um sich und belegte ihn mit Schimpfwörtern, die wahrlich von keiner Lady stammen können. Rhùk war beeindruckt von ihrem Vokabular und musste sich einige dieser netten Formulierungen merken. Die waren nämlich gar nicht so schlecht. „Beruhig Dich, ich bin es doch nur“ lachte er als sie nicht aufhörte und weiter strampelte. Doch Megan würde einen Teufel tun. Wie konnte er es wagen. Dieser… Vollidiot.
Das Wasser trübte sich durch das Geplantsche und ihre Schreie würden wohl noch in Nardéz zu hören sein. So langsam machte es Rhùk keinen Spass mehr und er liess sie los: „Okay, beruhig Dich mal. Ich wollte mir nur einen kleinen Spass erlauben.“ Lenkte der Windreiter – Ausgestossene Windreiter – ein und hob ergebend die Hände. Megan verschränkte sofort ihre Arme vor ihrer Brust und drehte ihm den Rücken zu, während ihr Kopf jedoch in seine Richtung ruckte: „SPASS?“ keifte sie und ihr Blick hätte töten können. Ja, sie war definitiv sauer, bemerkte er. „Das nennst Du Spass?“ fragte sie in einem giftigen Tonfall. Rhùk lächelte unschuldig und zuckte mit den Schultern: „Ich fand es spassig.“ Meinte er nur kleinlaut und Megan's Augen formten sich zu Schlitzen. Ihr süsser Mund war ganz verbittert zusammengezogen, wie er nun bemerkte. Ohne das er es geplant hatte machte er einen Schritt auf sie zu.
„Wage es ja nicht. Verschwinde aus meinem Teich und such Dir einen eigenen.“ Giftete sie und ihre Arme verkrampften sich noch fester um ihren Körper. Rhùk riss überrascht die Augen auf. Das lief wirklich nicht ganz nach Plan ab. Er streckte vorsichtig den Arm nach ihr aus: „Ach komm schon Megan…“ doch weiter kam er nicht. Ein lauter Knall durchbrach die Luft und er spürte einen brennenden Schmerz auf seiner Wange. Ihre Hand zitterte in der Luft, während sie sich krampfhaft mit einem Arm ihre Blösse bedeckte. Megan schluckte schwer. Sie spürte wie ihre Handinnenfläche kribbelte und sah wie Rhùk sie verwirrt und ungläubig ansah. Ihr Blick blieb auf der langen Narbe hängen, sie quer über seinen Brustkorb verlief und ehe er bemerkte, dass sie ihn schon wieder anstarrte, drehte sie sich um. Sie zitterte, obwohl es warm war. „Geh.“ Zischte sie und spürte wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Das Wasser plätscherte, kleinen Wellen umspülten sie und dann hörte sie wie er das Wasser verliess. Sie schloss die Augen und atmete tief ein und wieder aus. Ihr Frieden, den sie für einen Augenblick gefunden hatte, hatte sich in Rauch aufgelöst. Sie biss sich auf die Lippe und liess sich langsam nieder. Das Wasser umschlang sie sofort in eine nasse Umarmung, die ihr keinerlei Trost spenden konnte. Rhùk war ein Idiot. Obwohl er älter war, verhielt er sich wie ein kleiner Junge und machte solche blöden Sachen. Was hatte ihn nur geritten? Nackt zu ihr in den Teich zu kommen? Megan riss die Augen auf. Er war nackt gewesen. Sie schluckte. Bei den Drein. Er war Nackt gewesen.
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Unter der glühend heißen Sonne
FanfictionFanFiction basierend auf den Büchern von S. A. Lee: >Die Chroniken der drei Kriege< eine wahrhaft atemberaubende Geschichte und ich kann die Bücher nur wärmstens weiterempfehlen. Ich erhebe keine Ansprüche auf Bilder oder Charaktere. Story: Diese...