I - wie alles begann - I

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𝙄 - 𝙬𝙞𝙚 𝙖𝙡𝙡𝙚𝙨 𝙗𝙚𝙜𝙖𝙣𝙣 - 𝙄

Harry weiß, dass er stirbt und er weiß auch, dass es das einzige ist, was er hätte tun können.

Wie sonst wäre es möglich, Lord Voldemort jemals zu besiegen? Harry musste sich opfern, sich stellen, um alles zu retten, was ihm lieb und teuer war. Es war nicht einmal schmerzhaft, erkannte er erleichtert und blinzelte sanft. Wo war er nur jetzt gelandet?

Er öffnete die Augen und hob die Hand gegen das grelle Licht. Langsam richtete er sich auf und sah sich um. Er spürte, dass er seine Brille nicht trug und trotzdem konnte er klarer sehen als jeden anderen Tag in seinem Leben. ,,Hey, war es das jetzt oder wie?", rief er laut und seufzte enttäuscht, als niemand antwortete. Immer noch seine Augen schirmend, wagte er sich geradeaus.

,,Halt! Kein Mensch hat Zutritt!", dröhnte auf einmal eine laute Stimme und Harry zuckte zusammen und griff unwillkürlich nach seinem Zauberstab. Stimmte ja, er war ja tot, sein Zauberstab lag vermutlich bei seiner Leiche. Harry schauderte bei dem Gedanken daran, dass er jetzt eine Leiche war. ,,Wer spricht da?", rief er und drehte sich um, nach dem Ursprung der Stimme suchend. ,,Ich bin das Nichts, das Ende allen, was dir auf Erden bestimmt war, ich bin Tod!", tönte die Stimme erneut und Harry blinzelte verwirrt.

,,Bin ich nicht der Gebieter des Todes?", fragte er sich laut und wusste genau, wäre er noch am Leben, würde Hermine ihn dafür hauen. Man diskutierte nicht mit dem Tod. ,,Wer glaubst du zu sein, Mensch, der es wagt, über den Tod zu gebieten?!", grollte die Stimme und Harry zuckte mit den Schultern, sein - durch das Sterben erlangte - Selbstbewusstsein flöste ihm Mut ein.

,,Mein Name ist Harry Potter! Ich habe in meinem Leben alle drei Heiligtümer des Todes besessen!", brüllte er zurück und grinste breit. Eine Weile blieb es ruhig und er begann schon zu glauben, Tod hätte ihn hier stehen gelassen, als das blendende Licht sich plötzlich verfinsterte und ein durchdringendes Dröhnen zu Hören war. Harry warf sich auf den Boden und hob schützend die Hände vors Gesicht, seinem Zauberstab beraubt blieb ihm keine andere Wahl.

,,Lieg da nicht so rum!", dröhnte die Stimme, die nun viel näher klang und Harry öffnete seine Augen und erstarrte. ,,Du bist Tod?", fragte er etwas skeptisch und schüttelte ungläubig den Kopf. Er richtete sich langsam wieder auf und klopfte sich den Staub von seiner Hose. Das kleine Mädchen vor ihm rümpfte empört die Nase. ,,Was fällt dir ein?!", grollte sie und stampfte mit dem Fuß. Harry hob beschwichtigend die Hände und murmelte:,,Schon gut, schon gut!"

Tod betrachtete ihn weiter skeptisch und Harry räusperte sich. ,,Also, dieses ganze ,Gebieter des Todes'-Ding, bringt mir das jetzt irgendetwas?", wollte er wissen und Tod seufzte tief und rieb sich die Hände. ,,Das ist auch das erste Mal, dass mir das passiert!", gab sie zu und schüttelte langsam den Kopf. ,,Aber ich denke, es wäre angemessen, dir eine Chance zu geben", fügte sie hinzu und dieser Satz schien sie sichtlich zu schmerzen. Harry runzelte die Stirn. ,,Und was für eine Chance soll das sein?", wollte er wissen, zurecht misstrauisch.

,,Nun, wie wäre es mit Wiederholung?", brummte Tod, aber ihre Miene verriet, wie aufgeregt sie war. ,,Wiederholung?", wiederholte Harry dümmlich und Tod stampfte erneut mit dem Fuß auf und schimpfte lautstark:,,Bin ich den mit einem tauben Gebieter gestraft?! Wiederholung! Zurück in die Vergangenheit, was auch immer ihr Menschen dazu sagt!" Harrys Kopf fing an, schnell zu arbeiten, als er langsam verstand, was Tod ihm gerade vorschlug. Und sobald er es verstand, so schnell schossen ihm auch die Tränen in die Augen.

Tod wich einen Schritt zurück, ihr Gesichtsausdruck verriet ihr Unbehagen. ,,Aber keine Reinkarnation, dafür bin ich nicht zuständig!", protestierte sie und hob abwehrend die Hände. ,,Ich werde nur deinen jetzigen Körper und Geist zurückbringen, aber nicht dein jüngeres Ich ersetzen!", spie sie aus, doch Harry nickte nur schluchzend und trat einen Schritt vor, woraufhin Tod einen weiteren zurückwich. Bevor sie reagieren konnte, drückte Harry sie schon an sich und sie ließ es - steif wie ein Brett - zu, während er ihre braunen Locken nässte.

,,Himmel und Tod, was ist denn nur mit den Menschen los?", brummte sie und mit einer Bewegung ihrer Hand saß Harry plötzlich auf dem Boden und blinzelte mit tränenverhangenen Augen zu ihr auf. ,,Ich kann wirklich zurück und alle retten?", flüsterte er heiser und Tod rollte mit den Augen. ,,Wenn es heißt, dass ich dich los bin, dann sicher.", antworte sie und schüttelte seufzend den Kopf.

Harry schniefte und rieb sich über seine Nase. ,,Kann ich dann auch meine Eltern retten?", fragte er hoffnungsvoll und Tod holte tief Luft. ,,Nein, ich mache nur sieben Jahre, nicht mehr, nicht weniger. Du kannst genau sieben Jahre zurück!" Die Tränen, die jetzt fielen, waren die der Traurigkeit und Enttäuschung. ,,Du kannst aber alle anderen retten!", ergänzte Tod und schüttelte nachgiebig den Kopf. ,,Ihr Menschen seid ja alle gleich, nichts reicht euch", murmelte sie und seufzte erneut. ,,Hätte ich das gewusst, wäre ich stattdessen zum Teufel-Bowling gegangen", grummelte sie enttäuscht.

,,Wann kann ich dann gehen?", fragte Harry, nachdem er sich wieder gefangen hatte und rappelte sich wieder auf. ,,Jetzt sofort, meinetwegen!", antwortete Tod, sichtlich erleichtert, dass Harry keine weiteren Gefühlsausbrüche hatte. ,,Wirklich? Dann würde ich gerne gehen.", wisperte Harry und Tod grinste breit und hob ihren Finger. ,,Dann wünsche ich eine gute Reise und bis in ein paar Jahren!", rief sie und schnipste mit dem Finger.

Harrys Welt fing an, sich zu drehen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 19 ⏰

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