Vorwort :-)

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Huch. Ich habe noch nie ein Vorwort geschrieben.
Aber bei dieser Geschichte ist es mir tatsächlich sehr wichtig und es wäre mir wirklich lieb, wenn ihr euch bis zu Ende durch kämpfen könntet.

Zuerst einmal zum Begriff Konversionstherapie:
Die Konversionstherapie ist eine umstrittene Methode der Psychotherapie, welche die Abnahme homosexueller Neigungen und die Entwicklung von heterosexuellem Verhalten zum Ziel hat.
Homosexualität wird als psychische Störung betrachtet und gilt somit als behandlungsbedürftige Krankheit.

Klingt total bescheuert?

Klingt absolut schwachsinnig und rückständig?

Absolut.

Rückständig... Wie man es nimmt. Tatsächlich trat in Deutschland erst am 12. Juni 2020 das Gesetz zum Schutz von Konversionsverhandlungen in Kraft.

Das Gesetz verbietet die Werbung und die "Behandlung" von Minderjährigen unter 18 Jahren und Erwachsenen in dem Fall, dass sie nur zugestimmt haben, weil sie ihren eigenen Willen nicht mehr voll vertreten können.

Mir wurde schlecht, als ich mir vorgestellt habe, dass noch vor 1,5 Jahren Eltern  ihre Kinder in solche Behandlungen schicken konnten - auch gegen deren Willen.

So, der Hintergrund ist also verdammt ernst, erschütternd und traurig und absolut... Ich finde keine Worte dafür... Wie kann so etwas noch bis vor Kurzem vollkommen legal gewesen sein?!
Ich habe ehrlich gesagt lange überlegt, ob ich eine Fanfiction in diesem Kontext schreiben soll.

Die Entscheidung fiel und ich dachte mir: Ja, aber mit Vorwort.

Diese Story wird sich nicht an echten, so genannten "Therapien" orientieren. Sie wird keine "expliziten Behandlungsmethoden" wiedergeben, diese in irgendeiner Weise behandeln oder bewerten. Das würde für mich im Unterhaltungskontext einfach nicht funktionieren. Ich nutze das Wort in dem Sinne also nur um eben den Aufenthalt meiner Protagonisten in eine Klinik zu erklären.
Eine korrekte Darstellung des Kontextes wird also nicht stattfinden. Die Story soll keine Horrormäßigen Züge oder Folter beinhalten.

Viel mehr möchte ich, dass die dargestellte Klinik komplett umgekrempelt wird. Es kommt hier also niemand, wie das in der Realität bei solchen Konzepten natürlich passierte, zu Schaden.
Ich fand die Idee spannend, dass sich gerade in diesem homophoben Umfeld  ein kleiner Mikrokosmos für homosexuelle Jugendliche und Erwachsene, die teils nur noch Beschäftigungsangebote wahrnehmen, entwickelt.

Ich weise deswegen so explizit daraufhin, da die in der Realität stattgefundenen Konversionsbehandlungen absolut anders ablaufen, als die Ausschnitte aus dem Alltag der dargestellten frei erfunden Klinik. Es wird nur wenige Hinweise auf "echte Konversionsbehandlungen" geben

Seht das bitte als meine künstlerische Freiheit an. Ebenso der Umgang der fiktiven Patienten und Angestellten mit der Klinik, die diese teils nicht richtig ernst nehmen werden.

Daher: Der Inhalt dieser Geschichte ist frei erfunden, orientiert sich nicht an dererlei "Ansätzen zur Therapie" und dient als unterhaltendes Werk, welches hoffentlich schon in sich zeigt, wie bunt die Welt ist.
Was es für ein Gewinn für alle ist, wenn sich Menschen frei entfalten können. Wenn, egal wie wir uns definieren, hinsichtlich des Geschlechts, der Sexualität und generell Rollenbildern, Vorstellungen und Erwartungen, jeder einzelne einfach er selbst sein kann. Ohne Wertung. Ohne eine Herausstellung, sondern eben jeder einfach er selbst ist, ohne Label drauf zu kleben.

Seht diese Geschichte und ihren Kontext also bitte genau so. Als Einsatz für genau solche weltoffenen und tolleranten Werte. Aus diesem Grund soll die Geschichte hoffentlich extra smuttig und hoffentlich auch öfter mal zum Schmunzeln sein.

So, jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit der Geschichte.
Viele Grüße ^_^

Kleine Anmerkung: Für diese Geschichte eine Leseprobe zu machen, die Wattpadschen Richtlinien genügt, ist echt nicht leicht. Ich hoffe, euch gefällt meine gewählte Variante 😉

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