ᯓ★ high all the time

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Höhenangst. Eigentlich gar nicht so selten und doch arschpeinlich. Besonders dann, wenn man mal auf den dreizehnten Geburtstag eines Schulfreundes im Kletterpark eingeladen gewesen war und dann Hilfe gebraucht hatte, vom Parcours für Kinder ab sechs wieder herunterzukommen. Also nicht so: »Ich halt dir die wackelnden Stellen fest«, das wäre ja okay, sondern eher so: »Keine Sorge, ich lass deine Hand nicht los, während ich dich Schritt für Schritt zurück zum Anfang führe.«

Und nein, das war kein Szenario, das Minho sich mal aus Spaß ausgedacht hatte – Wer würde sich so 'ne erniedrigende Scheiße überhaupt als »Spaß« ausdenken?!–, das war ihm echt mal passiert. Außerdem hörte es da nicht mal auf: Geheult hatte er nämlich auch fast. Bei knapp hundertzwanzig Zentimetern überm Boden ... Echt arschpeinlich.

Heute hatte er immer noch Höhenangst, doch so eine Blöße hatte er sich nicht mehr gegeben. Wenn irgendwer nur ansatzweise »Klettern«, »Bouldern«, »Seilbahn« oder – falls es irgendwelche Gottheiten gab, sollten sie doch bitte Gnade haben – »Bungee-Jumping« erwähnte, war Minho raus.

Letztes Jahr war er bei seiner Holland-Reise mit einem Kumpel, um Heleen zu besuchen, mit der er sich während ihres Auslandssemesters in Korea angefreundet hatte, mal in Amsterdam auf dem A'DAM Lookout gewesen und das war schon Oberkante. Für die meisten waren die Fenster in der Plattform, durch die man zum Erdboden schauen konnte, wohl das absolute Highlight, Minho hatte einen riesigen Bogen um sie gemacht. Wenigstens war Heleen genauso ein Angsthase wie er und hatte auch nur mal kurz hindurchgespitzt, bevor sie nervös – sehr nervös – kichernd zurückgeschnellt war.

Ganz anders waren da Jeongin, der Kumpel, den Minho aus Korea mitgebracht hatte, und Femke, Heleens beste Sandkastenfreundin. Die waren beide hellauf begeistert gewesen und hatten sich kaum von den Gucklöchern herunterzerren lassen – viel gefehlt, dass sie auf dem durchsichtigen Boden Händchen haltend im Kreis gehüpft wären, hatte da auch nicht mehr. Und Heleen und Minho hatten sich – ganz, ganz weit weg vom Rand bei der Reling, wo man dann doch was gesehen hätte – darüber unterhalten, wie hoch der Turm doch gewesen wäre und wie lebensmüde ihre beiden Freunde sich doch verhalten hätten.

Also war dieses Erlebnis nicht ganz so arschpeinlich gewesen wie damals auf dem dreizehnten Geburtstag eines Freundes, denn Minho hatte ja Heleen. Und heute wäre es vielleicht allgemein nicht mehr ganz so schlimm, denn heute hatte er Hyunjin.

Hyunjin, der in der Höhe nicht ganz so lebensmüde war wie Jeongin oder Femke, aber auch nicht so ängstlich wie Heleen, half Minho schon seit Wochen dabei, seine Höhenangst zu überwinden.

Na gut. »Wochen« war ein Understatement, das ging nämlich schon seit fünf Monaten so, seit genau fünf Monaten. Immer gegen zwei Uhr nachts schlich Minho sich nach oben auf die Dachterrasse des Studierendenwohnheims – was sich von seiner Wohnung im ersten Stock aus gar nicht so einfach gestaltete – und traf dort Hyunjin. Hyunjin wohnte auch hier, aber im sechsten Stock, deswegen war der Weg für ihn mehr als optimal. Und das »Arrangement«, wie sie es meistens aus Spaß nannten, war wohl noch etwas optimaler ... Für Minho war das zumindest so.

❀ you get me so high || hyunho [oneshot]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt