Twisting in the water
You're just like a dream
Die Stimmung zwischen Peter und Bob war angespannt, als sie nebeneinander über den, nur noch von Straßenlaternen beleuchteten, Fußgängerweg liefen. Sie hatten sich dazu entschieden, die heutige Aktion abzublasen und einfach darauf zu hoffen, dass Justus ihnen morgen aussagekräftigere Ergebnisse präsentieren konnte.
Erst, als die Beiden den Club verließen und etwas ratlos auf dem Parkplatz des Planet Evil standen, fiel ihnen ein, dass Justus ja nun mit Peters MG unterwegs war, während Bobs Käfer immer noch bei Kiara vor dem Haus stand. Peter schlug vor, dass sie sich ein Taxi holen sollten, doch Bob winkte ab und meinte, er würde die anderthalb Stunden auch zu Fuß schaffen. Er brauchte Bewegung und frische Luft, um seinen Kopf frei zu kriegen. Bestimmt zehn Minuten benötigte er, um den zweiten Detektiv davon zu überzeugen kein Taxi zu rufen. Peters Kompromiss hieß schlussendlich: Wenn du läufst, dann laufe ich auch.
Normalerweise würde Bob sich darüber freuen, dass Peter ihn unbedingt begleiten wollte und ihn nicht in der Nacht irgendwo alleine rumlaufen ließ. Doch jetzt gerade war Peter genau der Mensch, den Bob am wenigsten an seiner Seite haben wollte.
"Bist du sauer auf mich?", unterbrach Peter die Stille, er traute sich nicht, Bob in die Augen zu sehen. Stattdessen verfolgte er, fast schon etwas zu interessiert, wie sich der Asphalt wie von selber unter seinen Schuhen bewegte.
"Nein", murmelte Bob, doch es war nur die halbe Wahrheit. Er war nicht nur sauer auf Peter, sondern auf sich selbst, dass er sich so in etwas reingesteigert hatte und nun Peter da auch noch mit rein zog.
"Weißt du, du hast jedes Recht darauf, sauer auf mich zu sein", antwortete Peter, "Aber es beruhigt mich trotzdem, dass du es nicht bist"
"Hm", Bob gab einen wenig überzeugenden, aber zustimmenden Laut von sich.
"Willst du vielleicht wieder mit zu mir kommen?", fragte Peter nun vorsichtig.
"Tut mir leid Peter, aber ich brauche jetzt gerade einfach ein bisschen Zeit für mich, nicht böse gemeint", antwortete Bob so gefasst wie möglich.
Peter nickte verstehend. "Klar"
Sie verfielen erneut in eine unangenehme Stille, bis sich ihre Wege kurz vor Bobs Elternhaus trennten. Bob konnte an Peters Gesicht erkennen, wie er mit sich rang, dem Blonden zum Abschied eine Umarmung zu geben oder nicht. Er hob sogar für den Bruchteil einer Sekunde die Arme, senkte sie dann jedoch wieder.
"Schlaf gut", murmelte er nur.
"Du auch", antwortete Bob.
Kaum hatte Bob sich umgedreht, geriet er ins Stocken. Schon Wieder hatte er vergessen, wie er eigentlich aussah. Was mussten seine Eltern wohl denken, wenn er um diese Uhrzeit mit falschen Brüsten, Frauenklamotten, langen Haaren und Schminke im Gesicht nach Hause kam.
Er machte auf dem Absatz kehrt und rief "Peter!" Dieser war nun fast zehn Meter weiter zum Halt gekommen und sah Bob fragend an. "Darf ich vielleicht doch bei dir Pennen?", fragte Bob beschämt darüber, dass er genau dieses Angebot vor etwa zehn Minuten noch etwas forsch abgelehnt hatte.
Als Antwort erhielt er ein schräges Grinsen und eine einladende Handbewegung. Mit einem Seufzen und einem leichten aber ungezwungenem Lächeln joggte Bob auf Peter zu und sie setzten ihren Weg fort. Bis zu Peters Haus schwiegen sie erneut, doch diesmal war es eher ein friedliches Schweigen und für Beide war klar, dass das nun ihre Art von 'Versöhnung' war. Sie konnten sowieso nicht lange sauer aufeinander sein.
In nur wenigen Sekunden war Bobs Wut verflogen und ohne es richtig durchdacht, noch realisiert zu haben, hatte er sich schon bei seinem besten Freund eingehakt und nun liefen sie wie ein altes Pärchen durch die schwach beleuchteten Straßen.
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Take My Breath Away (Shandrews)
FanfictionBob ist unsterblich in Peter verliebt, Justus muss andauernd als Kummerkasten hinhalten und Peter hat eine Beziehungspause mit Kelly. Da Justus nicht möchte, dass einer seiner beiden Freunde verletzt wird, rät er Bob sich nicht zu viel auf Peters k...