Kapitel 1

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Begehe ich einen Fehler? Mache ich alles richtig? Wo führt mein Leben mich hin? Mit diesen Fragen stürzte ich mich durch die Tür des Diners. Meine Rollschuhe unter den Füßen trugen mich zum nächsten Tisch, aber erst musste ich mich durch eine Menge von Mädels hindurch kämpfen. „Ihre Bestellung bitte", flötete ich fröhlich vor mich hin. Der junge Mann lächelte mich nett an und gab seine Bestellung auf: „Zwei Vanille Milchshakes und dazu eine Pommes bitte." „Sonst noch etwas?" „Wenn du dich gleich zu mir setzen würdest, würde es mich sehr freuen", antwortete er mit einem Lächeln und seine grünen Augen begannen zu strahlen.

„Ich arbeite Josh, wir sehen uns später Zuhause oder wenn ich dir deine Bestellung bringen soll", und weg war ich. Mein zwei Jahre älterer Bruder Josh versuchte mich mal wieder von der Arbeit abzubringen. Mit dem Block in der Hand verschwand ich wieder zurück in der Küche. „Einen Milchshake und eine Pommes. Zieht sie von meinem Gehalt ab, die Bestellung ist für meinen Bruder", rief ich. Zwei Minuten später hatte ich seine Bestellung auf meinem Tablett und fuhr wieder zu seinem Tisch. „Ihre Bestellung Sir. Sie geht heute auf Haus, aber nur weil sie es sind", scherzte ich. „Als Entschädigung dafür, dass ich mich nicht zu ihnen gesellen kann." „Nicht quatschen, da warten Gäste", tönte es aus Richtung der Küche. Es war mein Chef. Seine Lebensaufgabe war es meines zu erschweren.

Ich stellte die Bestellung ab und fuhr zum nächsten Tisch. Mein Bruder schien nicht erfreut darüber, dass ich weitermusste, aber so war das Leben nun mal. Irgendwer musste das Geld nach Hause bringen und mein Bruder tat es nicht.

„Was wünschen sie?", fragte ich wie immer höflich und nahm die nächste Bestellung auf. Mit dieser in der Hand zum nächsten Tisch und wieder in die Küche, wieder raus, um die Bestellungen rauszubringen und neue wieder aufzunehmen. So verlief mein restlicher Arbeitstag.

Ich war fertig für heute, zog meine Rollschuhe aus und packte meinen Kram zusammen, als die Stimme meines Chefs aus dem Büro ertönte: „Kommen Sie sofort in mein Büro Auralie!" Bei seinen Worten zuckte ich kurz zusammen, stolzierte dann aber selbst sicher in sein Büro. Es war schlicht eingerichtet. Zwei Schränke mit Mappen, Ordner und co, dazu eine Pin-Wand hinter seinem Schreibtisch, mit Fotos und Speisekarten des Diners. Sein Schreibtisch war ordentlich und davor und dahinter jeweils ein Stuhl. Er saß gemütlich in seinem Sessel und gab mir ein Zeichen, dass ich mich setzten durfte. „Es kann nicht sein, dass ihr Bruder hier ständig auftaucht und Sie ihm sein Essen von ihrem Gehalt bezahlen. Denn ich sage ihnen etwas, da bleibt nicht viel über am Ende des Monats. Es ist nicht meine Aufgabe Sie darauf hinzuweisen. Kriegen Sie es hin, dass ihr Bruder nicht mehr hier aufschlägt oder muss ich ihm Hausverbot erteilen, damit sie sich auf ihre Arbeit konzentrieren können?", er sprach in einem ernsten Ton und so sehr ich es liebte, wenn mein Bruder mich bei der Arbeit besucht, so hatte mein Chef auch recht. „Ich werde mich darum Kümmern das Josh hier nicht mehr auftaucht. Gibt es sonst noch etwas, was ich für sie tun kann?", fragte ich sanft. „Gut sie können gehen Ms. Auraulie", so wie er es sagte war ich auch schon aus seinem Büro verschwunden, schnappte mir meine Sachen und war auf dem Weg nach Hause.

Die Nachtluft war kühl. So wie es jedes Jahr Anfang Frühling war. Mein Blick richtete sich gen Himmel zu den Sternen. So wie immer schaute ich in den Himmel, als darauf zu achten, wohin ich lief. Und mal wieder wurde es mir zum Verhängnis. Ich hörte noch näherkommende Stimmen, doch bevor ich schauen konnte, wie weit sie von mir entfernt waren, lief ich schon in jemanden hinein. Ich stieß mit jemanden zusammen und alles, was ich sah, war, was war es? Ich kann es nicht sagen. Ich senkte meinen Kopf und entschuldigte mich schnell und wollte weiterlaufen, doch bevor ich dies konnte, wurde ich am Arm festgehalten: „Lauf doch nicht gleich weg. Es muss dir nicht peinlich sein. Das kann passieren. Was war denn so interessant? Ich kann es ja nicht gewesen sein, sonst wärst du ja nicht in mich hineingelaufen." Ich blickte den jungen Mann an. Er hatte ein Grinsen auf seinem Gesicht. Seine Gesichtszüge waren sehr sanft und seine braunen Haare waren an den Seiten kürzer, seine Frisur erinnerte mich an einen blonden Kämpfer aus einem Anime, denn ich sehr gerne schaute.

„Die Sterne. Sie sind interessanter als Vieles und auch nicht so arrogant", antwortete ich ihm und schaute dabei in seine braunen Augen, welche mich in ihren Bann zogen. Er antwortete zuerst nicht, sondern schaute mich nur an, bis sein blonder Freund neben uns sich räusperte: „Liam, wir müssen los. Sonst verpassen wir..." „Ja is klar. Ich komme ja schon", gab dieser Liam von sich. Er kam näher an mein Gesicht ran und flüsterte dann in mein Ohr: „Man sieht sich immer zwei Mal, Sternchen. Bis zum nächsten Mal." Mit diesen Worten drehte er sich um und die beiden Männer verließen mich. Ich machte kehrt und ging auf schnellen Fuß nach Hause und schüttelte diese Situation von mir ab. Obwohl mir die beiden irgendwie bekannt vorkamen. Naja egal. Als wenn ich den nochmal wieder sehen werde, so groß wie diese Stadt ist.

Den Schlüssel für die Haustür in der Hand, öffnete ich diese auch schon und betrat die Wohnung. Vor mir eröffnete sich ein Flur, welcher in vier Räume führte. Nachdem ich meine Schuhe ausgezogen hatte, nahm ich die zweite Tür auf der linken Seite und ging ins Wohnzimmer, welches an die Küche angrenzte. „Ich bin Zuhause Josh. Mein Chef wollte noch mit mir reden. Du sollst nicht mehr so oft vorbeikommen. Aber das weißt du ja eigentlich. Josh?!", rief ich in die Wohnung hinein, doch ich bekam keine Antwort. Also verließ ich das Wohnzimmer und begab mich zu seiner Zimmertür und klopfte: „Josh bist du da? Hallo?" Mein Klopfen wurde immer ungeduldiger und als ich keine Antwort bekam, öffnete ich die Tür mit den Worten: „Josh ich komme jetzt rein." Mein Blick lief durch sein Zimmer, ich blickte auf sein Bett, seinen Schreibtisch und in die Ecke mit dem Sitzsack und der Gitarre, wo er immer spielte, aber es war leer. Josh war nicht da. Ich holte mein Handy raus, um zu schauen, ob er mir eine Nachricht geschrieben hatte, aber da war keine. Sonst sagte er mir immer Bescheid, wenn er nochmal weg geht, aber dieses Mal war kein einziges Zeichen da.

Ich ging wieder ins Wohnzimmer und darauf in die Küche, um zu schauen, ob er einen Zettel oder etwas anderes dagelassen hatte, um zu sagen, wo er sei, aber da war nichts. Darauf schrieb ich ihm eine Nachricht und fing dann an zu kochen. Er wird schon bald auftauchen und alt genug ist er auch.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 23 ⏰

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