Ja klar! Natürlich passiert so etwas wieder mir!

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Ella POV:

Den Rest des Abends verbrachte ich damit, nach einem neuen Job zu suchen, aber leider entsprach nicht einer der offenen Stellen, meinem Profil und Qualifikationen, ich wusste das mein Profil nicht sehr begehrt war, aber das ich mit meinem Sprachkenntnissen, nirgendwo eine Möglichkeit haben würde, um einen neuen Job zu finden, schubste mich sprichwörtlich in ein Loch, das immer tiefer zu werden schien.

„Reiß dich zusammen! Es muss mehr Kundenservice Jobs geben" rief ich mich selbst streng zur Ordnung. Die Chance das mein Vertrag verlängert wurde, war klein, wenn man schon kritisierte das ich kaum soziale Kontakte mit meinem Kollegen pflegte, das war mir leider schon öfters passiert.

Bevor ich jedoch meine Suche weiterführen konnte, wurde die Tür eingetreten und spürte wie mir ein Sack über den Kopf gezogen, ein Stich in meinem rechten Arm und alles um mich herum schwarz.

Als ich wieder zu mir kam, hörte ich mehrere Personen um mich herum, mein Kopf dröhnte und ich versuchte ruhig zu bleiben, vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah nur Dunkelheit, entweder ich war irgendwo in einem dunklen Raum, oder der Sack war noch immer über meinen Kopf gestülpt, meine Hände waren nach hinten an meinem Rücken gefesselt, ich spürte die Fesseln an meinem Handgelenken und meinem Füßen. Um mich nicht zu verraten, bewegte ich mich nicht, hielt meine Atmung bewusst ruhig und ich erschreckte mich vor mich selbst, woher nahm ich die Ruhe? Sollte ich nicht eigentlich in Panik geraten?

Ich war über die Ruhe selbst überrascht, wer hatte mich entführt und warum? Ich hatte alles dafür getan, dass ich nicht auffallen würde, ich hatte so unauffällig wie möglich gelebt. War immer pünktlich zur Arbeit erschienen, hatte mich im Hintergrund aufgehalten. Dennoch hatte es nicht gereicht. „Schauen wir doch mal ob Dornröschen wach ist" hörte ich eine männliche Stimme sagen, bevor der Sack mir vom Kopf gerissen wurde und das Tageslicht mir schmerzhaft die Sicht nahm, meine Augen brauchten mehr Zeit, um sich an das plötzliche Licht zu gewöhnen. Als meine Sicht klarer wurde, stand mir ein Kerl mit einer Knollnase gegenüber, entweder hatte man ihm zu oft die Nase gebrochen, oder er hatte sich selbst zu oft auf den Kopf geschlagen, sein Gesicht wirkte unnatürlich platt. Er drehte mein Gesicht mit Gewalt, so damit ich ihn anschauen musste, seine braunen Augen waren so eiskalt, dass es mir kalt über den Rücken lief.

Warum auch immer ich hier war, ich würde es wahrscheinlich nicht überleben. „Lass sie los! Du weißt das wir sie unversehrt übergeben müssen" mischte sich ein zweiter hagerer Typ ein und endlich ließ mich Knollennase wie ich ihn heimlich getauft hatte los. Jemand hatte diese zwei beauftragt mich zu kidnappen? „Musst du immer ein Spielverderber sein?" erwiderte der erste Typ und klang beinah weinerlich, wie ein kleines Kind, dem man sein Spielzeug wegnahm. Dieser schnelle Wechsel von selbstsicher zu unsicher, verwirrte mich, hatte nicht er das Sagen, sondern sein Kollege?

„Ich würde auf deinen Kumpel hören" mischte sich eine dritte männliche Stimme ein und ich hoffte sehr das ich mich verhörte, dass ich diese Stimme nicht hörte und auch nicht die zwei Männer, die den Raum betraten, real waren. Das musste ein Hirngespinst sein, es war nicht anders zu erklären.

Die Angst, die ich zu unterdrücken suchte, versuchte die Überhand zu gewinnen, ich musste jetzt einen klaren Kopf bewahren, später konnte ich noch immer durchdrehen, dann konnte ich meine Nerven verlieren und mich fragen, ob ich völlig den Verstand verloren hatte.

Elijah POV:

„Du hast eine Überraschung?" hakte ich nach und folgte meinem Bruder Kol, durch das alte verlassene Lagerhaus, er hatte von einer Überraschung gesprochen. Mittlerweile bereute ich es, dass ich mich von Niklaus und Rebekah hatte überreden lassen, mehr Zeit mit Kol zu verbringen, den es resultierte immer wieder darin, dass er über die Stränge schlug und ich hinterher vertuschen musste, was er getan hatte. Kol gab gerade seinen Handlangern den Tipp auf jemanden zu hören, als ich den Raum betrat und einen Kerl bei einer jungen Frau stehen saß, sie war gefesselt und ihr Gesicht konnte ich nicht sehen, ihre dunkelbraunen Haare, die sie einen Pixie Cut geschnitten hatte und ein Teil der Brille, die sie trug, der größere und breitere der beiden drehte sich zu uns um und wich direkt vor der jungen Frau zurück und gab die Sicht auf sie frei. Das Gefühl, das mir der Boden unter den Füßen weggerissen wurde, überkam mich wie ein Welle Wasser. Dies konnte nicht sein, das war unmöglich.

Ich hatte sie sterben sehen, gespürt wie das Leben aus ihrem Körper floss, wie ihre Lebensessenz von New Orleans aufgesogen worden war und sie Teil ihrer Ahnen wurde. Estella

Doch die Frau, die dort saß, konnte unmöglich sie sein, sie hatte mir selbst erzählt, das wenn sie starb, würde sie Teil ihrer Ahnen werden, Wiedergeburt war ausgeschlossen. „Das ist deine Überraschung?" wollte ich von meinem Bruder wissen und beschloss die junge Frau von ihren Fesseln zu befreien. Sie wich vor mir zurück, als ich mir ihr näherte, soweit ihr das möglich war. Statt mich lange damit aufzuhalten, dass sie aussah wie meine Verlobte, die ich vor zweihundert Jahren verloren hatte, löste ich die Fesseln und ließ sie gehen. Ich lauschte, bis sich ihre Schritte entfernt hatten und sie nicht mehr in der Nähe sein konnte, bevor ich mich an meinen Bruder wandte und von ihm Antworten verlangte.

„Ich hatte deine tot geglaubte Freundin für dich gefunden und so dankst du es mir?" antwortete Kol mir, während er sich um die beiden Männer kümmerte, indem er sie manipulierte, dass alles zu vergessen und nach Hause zu gehen. Die Erinnerungen und die damit verbundenen Gefühle drohten mich zu überschwemmen. Der Schmerz über den Verlust von Estella drohte wieder an die Oberfläche zu gelangen.

„Wo werden wir heiraten? In einer Kirche oder privat, ohne Geistlichen?" löcherte Estella ihren anstehenden Ehemann, während sie über die Straßen des Frech Quater in New Orleans, liefen, ihre Hand in seinem Arm untergehakt und sie spürte mehr als das sie sein Lachen hörte. „Was immer du möchtest, ich kenne einen schönen Ort in Frankreich" antwortete Elijah ihr und musterte seine Verlobte mit ihren grünen Augen, ihre wilden hellblonden Locken und das lieblichste Lächeln das er je gesehen hatte. Das sie seinen Antrag angenommen hatte, gab ihm noch immer das Gefühl auf Wolken zu gehen. Obwohl eine Ehe in ihrem Fall eigentlich verpönt war, sie war eine praktizierende Hexe, während er ein Ur-Vampir war, und damit waren sie eigentlich Todfeinde. Doch irgendwie hatte sich Amor gedacht, dass es etwas Frieden zwischen den Übernatürlichen Völkern geben sollte und hatte zwei ungleiche Persönlichkeiten zusammengeführt.

Die wilde, leidenschaftliche und freundliche Estella, die mit jedem schnell ein Gespräch führte und von jedem gern gesehen wurde und der etwas ruhigerer, zurückhaltende Gentlemen Elijah, ein ungleichen Paar wie oft gesagt worden war, dass trotz ihrer Unterschiede, doch zusammengefunden hatte und wo noch niemand ahnte, wie grausam der Tod sein konnte.

Es kostete mich all meine Willenskraft, um die Erinnerung zurückzudrängen, ich konnte und wollte nicht noch einmal den Schmerz durchleben müssen, wie sie in meinen Armen starb.

„Estella ist Tod und sie wird nicht zurückkommen, du hast eine unschuldige Frau entführen lassen" stellte ich klar und ließ ihn allein, ich musste die junge Frau finden und sie vergessen lassen, was sie hier gesehen hatte, und was passiert war. Das hatte ich vorhin schon tun sollen, aber ich war so damit beschäftigt gewesen, ihre starke Ähnlichkeit mit Estella zu ignorieren, dass ich es schlichtweg vergessen hatte. Ein folgenreicher Fehler, sollte ich sie nicht finden und ihre Erinnerung manipulieren können.

Zu meiner Überraschung fand ich sie schneller als ihr lieb war, ich konnte an ihrer Körperhaltung erkennen, dass sie mich entdeckt hatte, als ich mich der Bushalte, wo sie auf den Bus wartete, näherte, ihre Atmung ging schnell, was mich schlussfolgern ließ, dass sie bis zur Bushalte gerannt war. „Ich habe nicht vor ihnen etwas zu tun" sprach ich sie an, während ich mich bedacht langsam näherte, der Misstrauen und auch Angst in ihrem Blick waren verständlich und mir fiel direkt auf das sie blaue Augen hatte, die durch ihre Brille weniger hervorstachen, als ohne Brille, das gestaltete es schwieriger, um ihre Erinnerungen anzupassen. Bevor ich mich ihr weiter nähern konnte, fuhr der Bus an die Haltestelle und sie sprang regelrecht in den Bus um mich hinter sich zu lassen. Ich musste tatenlos mit ansehen, wie sie außer Sichtweite verschwand, mit dem Wissen, das Kols Handlanger sie entführt hatten. Ich konnte nur hoffen das sie wieder zu ihrer Wohnung gehen würde, dann hatte ich die Gelegenheit, ihre Erinnerung zu manipulieren. 

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 27 ⏰

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