Chapter 4

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Kenji pov:
Am Abend wurde ich von Minho geweckt, der mir mitteilte, dass wir demnächst los gehen würden. Tatsächlich hab ich ein paar Stunden geschlafen und jetzt ging es mir viel besser. Wir zogen unsere Jacken an und fuhren zur Bar, in der wir uns treffen wollten.

Glücklicherweise haben wir uns vorher abgesprochen, an welchem Tisch wir sitzen würden, sodass wir uns nicht im ganzen Gebäude suchen mussten. Hyunjin und Jisung waren schon da, als wir uns zu ihnen setzten. "Kenji, schön dich wiederzusehen!" Ji fiel mir um den Hals und auch Hyunjin schenkte mir ein Lächeln.

Natürlich wollten beide sofort wissen, wie es in den letzten zwei Jahren war also fing ich an zu erzählen. Obwohl Minho vieles schon wusste, hörte auch er aufmerksam zu.

Ein paar Minuten später trafen Felix und Changbin ein, die sich ebenfalls zu uns setzen. Der Australier sah wieder fit aus und war wieder ganz der alte, aufgedrehte Sonnenschein, den wir alle kannten. Zum Schluss kam Seungmin, der mich ebenfalls kurz umarmte. Es fühlte sich richtig gut an, endlich wieder mit allen zusammen zu sein.

"Sollen wir dann Getränke holen?" Jisung und Felix waren bereits aufgestanden, als Minho sie aufhielt. "Warten wir noch kurz, es kommt noch jemand." Verwirrte Blicke wurden ausgetauscht. "Wer denn?" Bevor mein Freund die Frage beantworten konnte, tauchte ein schwarz haariger junger Mann auf, den keiner von uns zu kennen schien. Er warf Minho einen Blick zu, den ich nicht deuten konnte und ließ sich neben ihm nieder.

"Leute, das ist Jongdae, wir haben uns vor kurzem kennengelernt." Stellte Minho den unbekannten vor. Wir begrüßten ihn, allerdings erntete er nur gezwungene 'heys'. Anscheinend waren alle wegen seiner plötzlichen Anwesenheit verwirrt. Felix und Jisung gingen zögernd zur Bar, nicht wirklich wissend, was sie davon halten sollten.

Als Minho mich ihm vorstellt, reagierte dieser Jongdae etwas merkwürdig, was Minho aber nicht zu bemerken schien. Anfangs galt Linos Aufmerksamkeit nur mir, doch im Laufe des Abends sprach er immer mehr mit Jongdae, was mich etwas verletzte.

Natürlich war ich nicht eifersüchtig aber ich hatte ein komisches Gefühl wegen diesem Typ, da er mir immer wieder angewiderte Blicke zu warf. Zudem er zugegebenermaßen wirklich attraktiv war.

Doch was mich am meisten störte, war, dass ich seit heute wieder da war und Minho mich dennoch ignorierte. Immerhin war ich sein Freund und nicht dieser Typ. Ich fühlte mich fast schon etwas abgeschoben.

Je weiter der Abend voranschritt, desto mehr Alkohol wurde getrunken. Irgendwann fing Hyunjin an, mir zu erzählen was zwischen ihm und Jisung inzwischen war. Bei den sexuellen Geschichten schaltete ich ab, das wollte ich wirklich nicht hören. Ich wollte mich an Minho wenden, doch dieser hatte nur Augen für sein Anhängsel.

Mein Herz schmerzte ein bisschen, dass mein Freund sich so angeregt mit diesem Typen unterhielt. Auch Felix, Changbin und Seungmin waren in ein Gespräch vertieft, in das ich mich nicht einmischen wollte. Seufzend sah ich mich in der Bar um und mir fiel auf, dass es inzwischen wirklich voll geworden war und irgendwie verlor ich auch die Lust aufs trinken.

Irgendwann tippte ich Minho an, der den Kopf zu mir drehte und mich ansah, als hätte er vergessen, dass ich da war. "Seit wann kennst du ihn denn? Du hast mir gar nichts erzählt." Ich gab mir große Mühe, nicht eifersüchtig zu klingen, was mir wahrscheinlich nicht ganz gelang. Zum Glück war Minho zu dicht um es zu merken. "Achso, ja hab ich vergessen." Er tätschelte meinen Kopf und wendete sich wieder Jongdae zu.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und war jetzt wirklich angepisst. Kann der Abend mal zu Ende sein?

Inzwischen waren weitere zwei Stunden vergangen und ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass es schon nach zwei Uhr morgens war. Glücklicherweise war ich jetzt auch nicht mehr der einzige, der der Meinung war, dass wir gehen sollten.

Die anderen waren ja noch halbwegs zurechnungsfähig aber mein Freund hat irgendwie übertrieben, sodass ich ihn quasi zum Auto schleppen musste.

Genervt seufzte ich. So hab ich mir meinen ersten Tag zurück zuhause nicht vorgestellt. Als ich Minho, der in einen Halbschlaf versunken war, auf den Sitz neben mir setzte und selbst auf dem Fahrersitz platz nahm, beschloss ich, ihn morgen auf die Sache mit diesem Fremden anzusprechen.

Mir war es wichtig, dass wir solche Sachen offen kommunizierten. Immerhin hat es mich schon ziemlich gestört, dass er nur mit ihm gesprochen und mich überhaupt nicht beachtet hat.

Want so bad - scars sequelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt