Regulus Arcturus Black war das, was jeder Außenstehende als perfekt beschreiben würde. Er hatte perfekte Noten, perfekt sitzende Klamotten, seine Haare saßen immer perfekt, seine Haltung war perfekt, er kam aus reichem Hause und war ein Genie im Klavierspielen.
Er stach immer heraus mit seinem ganz eigenen Klang, was an einer Schule voller Musiker eine Leistung war, die man nicht unterschätzen sollte. Jeder bewunderte Regulus, auch seine eigenen Freunde. Es war schwer, das nicht zu tun, denn spätestens, wenn man ihm einmal beim Klavierspielen zugehört hatte, lag man ihm zu Füßen. Er spielte die kompliziertesten Stücke mit einer unvergleichbaren Leichtigkeit und schaffte es jedem Stück seinen eigenen lieblichen, an manchen Tagen von Schmerz erfüllten, Klang zu verleihen.
Niemand war besser als er.
Diese Regel galt schon immer.Es ist kein Geheimnis, dass Regulus das Klavierspielen schneller und besser beherrschte als jeder andere. Deshalb hatte er auch früher als die anderen Kinder einen Klavierlehrer bekommen, den Besten natürlich. Das war eine der Sachen, auf die seine Mutter, Walburga Black, immer bestand.
Was jeder wusste, war, dass Regulus wahrscheinlich der Junge war, der am längsten am Klavier saß. Man schob es darauf, dass Regulus das Klavier wahrscheinlich mehr als jeder andere liebte und vorhatte, sein ganzes Leben dem Klavierspielen zu widmen. (Was niemand wusste, war, dass Regulus von seiner Mutter dazu gezwungen wurde.)
Deshalb war niemand überrascht, dass Regulus anstatt seinem Bruder Sirius nach Hogwarts zu folgen, (Die zweitbeste Schule für Kunst und Musik) nach Beauxbatons, der renommiertesten Musikakademie ging.
Es überraschte niemanden, dass Regulus in allen Fächern immer die beste Note hatte und sich auf dem Klavier nie verspielte.
Es überraschte auch niemanden, dass Regulus bereits nach kurzer Zeit zu den besten Schülern der Akademie zählte und schon nach drei Monaten an der Schule ein Teil des berühmten Orchesters von Beauxbatons wurde.
Regulus war die Definition von Perfektion. Was dieses eine bestimmte Ereignis für alle Beteiligten noch überraschender machte.
Das Ereignis, von dem die Rede ist, geschah gegen Ende des vierten Jahres. Um möglichst viele neue Schüler für das darauffolgende Jahr anzulocken, durften die talentiertesten Schüler der Schule ein Konzert geben.
Dazu gehörte natürlich auch Regulus.
Regulus schritt, elegant wie immer, auf die Bühne und setzte sich an das edel aussehende, im Scheinwerferlicht glänzende Klavier.
Dabei fiel ein paar Schülern auf, dass Regulus noch blasser als sonst aussah, sie beachteten dies aber nicht weiter.
Regulus begann die ersten paar Noten zu spielen, perfekt und kontrolliert wie immer, und doch überwog ein Klang voller Schmerz den sonst so lieblichen.
Doch im Verlauf des Stückes merkte jeder der Anwesenden, dass mit Regulus etwas nicht stimmte. Das sonst so leichte Klavierspiel, für welches Regulus berühmt war, fing an, immer angestrengter und chaotischer zu klingen, und Regulus begann nach und nach immer mehr Noten zu verfehlen. Für das Publikum war der Anblick, den Regulus ihnen bot, gewissermaßen verstörend. Der sonst so perfekte Regulus, dessen Hände zitterten, der auf der Bühne zu kämpfen schien, unfähig die Kontrolle zu behalten. Einige der Zuschauer schienen zu tuscheln, andere schauten einfach nur schockiert zu.
Doch allen war in diesem Moment klar, dass Regulus, ein Stern, der in seiner Perfektion immer am hellsten geleuchtet hatte, soeben sein Licht verloren hatte.
Regulus schaffte es, sein Stück irgendwie halbwegs passabel zu Ende zu bringen. Danach rannte er, anstatt mit seinem normalerweise erhobenen Haupt und kontrollierten Schritten auf seinen Applaus zu warten, mit hochgezogenen Schultern, gesenktem Kopf und zittrig-hektischen Schritten von der Bühne, sobald er das Stück beendet hatte.
Seitdem, so sagt man sich, sperrte sich Regulus in einen der Übungsräume ein und tat nichts, nicht einmal Klavierspielen, welches er ja eigentlich, laut den anderen, liebte. Er ging höchstens zum Essen aus dem Raum und zog sich komplett zurück. Das erste und einzige Mal, dass man ihn nach diesem Ereignis nochmal Klavierspielen hörte, war die Schuljahresendprüfung, welche nicht einmal ein Regulus Black ausfallen lassen durfte.
Er schloss perfekt ab, trotz zitternder Hände.
Doch all das weiß niemand, denn Walburga entschied sich, Regulus nach Hogwarts zu schicken. Er war ihr offensichtlich nicht mehr perfekt genug, um in Frankreich, im selben Haus wie sie, zu leben.
Das hier war seine letzte Chance, das wusste Regulus gut genug, als er sich für den Schwerpunkt Kunst eintrug.
-682 Wörter
Hi, willkommen zu meiner ersten Geschichte auf Wattpad. Ich hoffe, ich konnte mit dem Prolog jemanden neugierig auf die Geschichte machen. Wichtig ist zu erwähnen, dass es keine festen Update-Zeiten gibt, da ich nicht weiß, wie oft ich zum Schreiben komme. Kritik, Ideen, Fragen oder Kommentare sind generell erwünscht, solange sie freundlich formuliert sind.
Eure Mika
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Sound of Silence
FanfictionRegulus Arcturus Black war das, was jeder Außenstehende als perfekt beschreiben würde. Er hatte perfekte Noten, perfekt sitzende Klamotten, seine Haare saßen immer perfekt, seine Haltung war perfekt, er kam aus reichem Hause und war ein Genie im Kla...