Ich hab dich nie gehasst

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Ich hab dich nie gehasst,

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Ich hab dich nie gehasst,

aber auch nie geliebt. Das waren die letzten Wörter aus dem Mund dieses Arsches. Wieso muss ich jetzt wieder daran denken. Es waren doch schon einige Tage vergangen. Und an keinem einzigen Tag habe ich geweint, geschweige denn nur eine einzelne Träne an ihn verschwendet. Wahrscheinlich ist das mein Unterbewusstsein mit ihrem "Ich hab's dir ja gesagt. Lass dich nie auf Superhelden ein." Etwas, was meine Mutter mir mehr als genug gesagt hatte. Sie hat es mir einprogrammiert und sie hat Recht damit. Nur hat sie das Wichtigste ausgelassen. Das Liebe unaufhaltsam ist und so oft gegen das Rationale geht. Wie konnte ich mich nur in so jemanden verlieben?
"Dummes Herz", schluchzte ich auf. Wieso kamen mir die Tränen jetzt? Nach Tagen, in denen ich versucht hatte zu weinen. Meinen Schmerz rauszulassen. Mich mein eigener Körper aber nicht ließ.

Ich rutschte nach unten auf den kalten, laminierten Boden, auf dem eigentlich ein flauschiger Teppich liegen sollte. Doch jetzt war da nichts mehr. Genauso wie der Rest dieses Apartments. Alles war leer. Sogar ich.

Ich wurde betrogen. Ausgenutzt. Hintergangen.

"Ich hasse dich!", wollte ich schreien. Aber es kam nichts anderes außer ein Flüstern heraus, dass den Schwall meiner kahlen Stille durchbrach.

"Ich hasse dich." Ich weiß nicht, wie oft ich es wiederholte. Wie oft ich mir selbst die Schuld gab. Ich hasse ihn. Ich hasse mich selbst. Dafür, dass ich ihn in die Nähe meines Bruders gelassen habe. In die Nähe meiner Familie. Dafür, dass ich mich habe ausnutzen lassen.

Ich stemmte mich vorsichtig wieder hoch. Diese Wohnung würde ich nach dem heutigen Tage nie wieder sehen. Nie wieder betreten und nie wieder an sie denken. Der Umzug sollte mir helfen, das alles zu überstehen.

Ich blickte mich um. Kein einziges Möbelstück war zu sehen. Es war alles weg. Schon in der neuen Wohnung, die Kalissa wahrscheinlich schon für sich beansprucht hatte.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen, wenn ich an sie dachte. Die WG Idee war immerhin von ihr gekommen. Ihre Freundin war einfach die Beste und ich dankte ihr von Herzen.

Aber den ersten Schritt wollte und musste ich alleine machen. Ich wollte alleine den Schlüssel endgültig übergeben. Dieses Kapitel namens Rafael und Superhelden abschließen.

In einer Ecke standen seine Sachen. Dabei wusste ich selbst nicht wieso ich sie ihm so sorgfältig noch in die Ecke gepackt hatte. Weil du ihn noch liebst, kam es aus der hintersten Ecke meines Kopfes. Aber nicht wirklich. Ich hasste ihn. Es fühlte sich falsch an, immer noch in der hintersten Ecke meines Kopfes noch nicht über ihn hinweg zu sein. Doch ich war es. Leicht. Und ich hasste mich dafür den Mörder meines Bruders einmal geliebt zu haben.

Mit einem plötzlichen Entschluss nahm ich die Box mit seinen Klamotten und schleuderte sie achtlos aus dem Fenster raus. Mit einer Wut auf ihn, mich und die Welt in der wir lebten schüttel ich den Karton bis nichts mehr drinnen war und schmiss die Box auf die Straße raus. Die in alle Richtung wehenden Klamotten gaben mir ein Stück genugtuung und ich drehte mich um. Weg vom Fenster und raus aus der Wohnung, die so viele eigentlich schöne Erinnerungen beherbergte. Doch sie alle waren zu sauren, widerlichen Momenten geworden, die mir Übelkeit bereiteten.

Ich schmiss die Schlüssel in den Briefkasten des Vermieters und ging zu meinem Auto, das mich endlich weg von hier bringen sollte. Doch eine bekannte Silhouette stand entspannt an meinem teuren Schätzchen in Rot angelehnt. Als wäre alles normal.

Ich richtete mich auf und verschloss mein Gesicht. Er sollte nicht sehen, was er mir angetan hat. Immer noch antut.

"Weg von meinem Auto", sagte ich streng. Verbannte jegliche Emotionen aus meiner Kehle, während ich jede einzelne seiner Regung beobachtete.

Seine Augen schauten mich völlig entspannt an, während er schützend seine Hände vor sich hob. Sein gesamter Körper war die Entspannung pur. Sein Schutzmechanismus, wenn er seine Gefühle nicht preisgeben wollte. Lieber so tun, als wäre nie was passiert.

Doch er blieb trotzdem an der gleichen Stelle, auch wenn er den Oberkörper von meinem Auto hob.

"Hör zu", fing er an. Aber ich konnte und wollte es nicht hören. Er sollte einfach aufhören es versuchen zu rechtfertigen.
"Nein. Du hast meinen Bruder auf dem Gewissen. Fick dich du schamloser, räudiger Köter" "Er war..." "Fick dich und geht von meinem Auto weg" "Ich will doch einfach nur..." "Das ist ja das Problem. DU willst ", meine Stimme brach fast zusammen. Wenn er nicht gehen will, dann gehe ich halt eben. Eine zweistündige Wanderung durch die Stadt ist doch nichts. Ich drehte mich um und fing an zu gehen. Hoffte, dass er mich gehen ließ.

Aber "Nein, natürlich lässt du mir nicht das letzte Stück Würde, dass ich noch besitze", beschuldigte ich ihn, während einer seiner Windböen mich vom Boden hob und zurück brachte.

"Hör mir doch einfach zu", gab er geschlagen zu. Kurzzeitig wollte ich reingeben... aber nein. "Nein" "Wenn du dazu bereit bist?"

Er schaute mich Hoffnungsvoll an. Aber wenn meine Zustimmung der einzige Weg war ihm heute zu entkommen, dann "Ja. Ich schreib dir dann"

Oder eher auch nie. Bleib mir gestohlen du Hund. Doch er nahm es Ernst. Entließ mich wieder auf den Boden und ging einen Schritt vom Auto weg.

"Bis dann"

Doch ich schenkte ihm keinen weiteren Blick, als ich Einstieg und los bretterte.

Doch ich schenkte ihm keinen weiteren Blick, als ich Einstieg und los bretterte

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𝐏𝐚𝐩𝐞𝐫 𝐓𝐞𝐚𝐫𝐬Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt