Prolog 1:

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Blake P. O. V.

Schluchzend stand ich vor dem Grab meiner Mum. Ich erlaubte mir das erste mal seit Tagen schwach zu sein. Die vergangenen Tage war ich immer stark gewesen. Ich würde nicht behaupten, dass die von mir erwartet wurde, doch ich wusste, dass Mum es von mir erwartet hätte. Sie hatte mich noch nie als normales Kind gesehen, sondern schon immer als die starke Person, der irgendwann sehr viel Macht verliehen würde. Rein Theoretisch war dieser Tag gekommen, als Mum vor 2 Wochen erschossen worden war, doch ich war gerade erst 12 geworden. Ich war noch nicht in der Lage die 2. gefährlichste Gang der gesamte USA zu übernehmen und weder mein Dad noch mein 2 Jahre älterer Bruder konnten mir diese Position abnehmen, denn mum hatte noch vor ihrem Tod festgelegt, dass ihre Gang nur von einer weiblichen Person übernommen werden konnte. Nicht, dass sie nicht wollte, dass mein Dad oder mein Bruder diese Person übernahmen, aber es machte die Black Wings, Mums Gang, besonders und sie war bis weit über die Grenzen dieses Landes dafür bekannt. Das konnte man nicht einfach so weg werfen. Da Momentan kümmerte sich Mums beste Freundin um die Gang, doch es war nur eine Frage der Zeit, bis sie entweder, wie Mum, ermordet wurde oder ich alt genug war, um mich um meine eigene Gang zu kümmern. 

„Kommst du, Nami ", riss mich die Stimme meines älteren Bruder Leo aus meinen Gedanken. Er nannte mich immer Nami. Nach seiner Begründung, weil ich ja so viele Ähnlichkeiten mit der Anime Heldin hatte und er hatte mir immer versprochen, dass diese sein Lieblingscharakter aus One Piece sei. Ich nannte ihn zum Spaß meistens Zorro. Ich würde nicht behaupten, dass er so gut wie der Held mit Schwertern umgehen konnte, doch er war mit dem Messer wirklich nicht schlecht und auch er hatte mir ein Versprechen gegeben. Er hatte mir direkt nachdem ich von dem Tod meiner geliebten Mum erfahren hatte, versprochen mich nun zu beschützen. Ich möchte ihm keinerlei Vorwürfe machen, denn Mums Tod hat auch ihn hart getroffen, wenn auch nicht so hart wie mich, aber bisher hatte er mich noch nicht wirklich beschützt. Wovor wollte er mich eigentlich beschützen? Das wusste ich auch nicht so genau, aber vor seelischen Zusammenbrüchen sicherlich nicht, denn da hatte er soeben einen einfach verpasst. Hätte er als mein Bruder nicht merken müssen, wie schlecht es mir eigentlich ging? Er merkte es nicht, aber war es richtig ihm dafür Vorwürfe zu geben? Ich riss meine Augen vor dem Grab meiner Mutter los und wandte mich ihm zu. Meine Tränen hatte ich mir schnell weggewischt. „Ja ich komme", sagte ich. Ich versuchte wenigstens ein klein wenig Fröhlichkeit in meine Stimme zu legen, doch ich glaube nicht das es mir gelang. Wie schon jeden Tag seit 2 Wochen, schien meinem Bruder meine Stimmung nicht aufzufallen. Er lächelte mich leicht an und in meinem inneren dachte ich sofort an ein Wort. Verräter. War es richtig so über ihn zu urteilen? Nicht jeder konnte sein restliches Leben trauern und ich konnte auch nicht von anderen erwarten, aber jetzt halterte mal euer Maul. Scheiß Selbstzweifel! Er lief die ersten Schritte den langen Kiesweg entlang und blickte sich noch einmal zu mir um, so als ob er kontrollieren wollte, dass ich noch hinter ihm war. 

Zögernd folgte och ihm und als wir schließlich den Friedhof verließen, sah ich sofort seine dunkelbraune Harley Davison. Er war erst 14, also 2 Jahre zu junge um so ein Ding zu fahren, doch ich war in einer Gang aufgewachsen und ich war auch schon dabei, als Menschen umgebracht worden waren, allerdings hatte ich nie selbst jemanden getötet. Bis Jetzt wurde mir schmerzlich bewusst. Ich würde irgendwann genauso viel Blut an meinen Händen haben, wie meine Mum. Leo stieg vorne auf sein geliebtes Motorrad und reichte mir einen Helm, bevor er sich seinen überstülpte. Wir trugen ihn nicht um das Sicherheitsrisiko abzusenken, sondern um uns vor den Blicken der andern Verkehrsteilnehmer zu schützen. Wir hatte kein Bock auf Bullen, die uns hinterfragten, auch wenn ich nicht dachte, dass sie uns erwischen konnten. Leo ist zwar erst 14, aber er ist einer der besten Fahrer in ganz Miami und selbst gegen Mum hatte er einmal gewonnen, obwohl ich mir nicht ganz sicher war, ob sie ihn nur gewinnen aßen hat. Sofort als ich meine dünnen, jedoch trotzdem muskulösen Arme um ihn schlang, raste er mit dem Motorrad los. Unsere Villa lag nicht weit von Mums Denkmal und man hätte gut zu Fuß laufen können, doch ich genoss die Nähe zu meinem Bruder un dadurch, dass er mich abholte, hatten wir einen Grund uns na zu sein. 

Nach nicht einmal 3 Minuten kamen wir an dem prächtigen weißen Gebäude an. Leo drückte einen Knopf an seinem Motorrad und das Tor öffnete sich. Er fuhr die Auffahrt hinauf und al swir vor dem Tor der unterirdischen Garage ankamen, drückte er erneut einen Knopf. Ihm war wichtig gewesen, dass er nicht immer noch einen Schlüssel oder so mitnehmen musste. Also hatte er sich ein paar spezielle Teile an sein Motorrad angebaut und jetzt konnte man es durch einen Code anstellen. Am Anfang dachte ich, dass das doch ein riesiges Sicherheitsrisiko ist, doch man kann es nicht hacken. Selbst die besten unserer Hacker hatten es nicht geschafft und wir hatten mit die besten auf der gesamten Welt und sicherlich aus den USA. Leo fuhr in die geräumige Garage, die größtenteils mit Mums Wagen und Motorrädern vollgestellt war. Mum hatte ihre Autos und Bikes geliebt. Desto schneller, desto besser. Sie war eine der besten Motorradfahrer der Welt und hatte das letzte illegale Rennen der USA gewonnen. Das heißt es gibt momentan in den USA keinen besseren Fahrer als sie.

 Nacheinander stiegen wir von der Harley Davison ab und betraten durch eine Seitentür un deine kurze Treppe unseren Flur. Im Wohnzimmer sah ich meinen Dad sitzen. Er begrüßte uns auch so gleich: „Hi ihr beiden. warst du wieder am Grab von Lilleth?" Er hatte Mum wirklich geliebt, doch er war der Meinung, dass ich mich nicht in die Trauer stürzen sollte. „Ja war ich", fauchte ich ein wenig wütender, als ich es beabsichtigt hatte. Danach ging ich noch ohne ein weiteres Wort zu sagen in mein Zimmer. Dort zog ich mir schnell meine Sportklammoten an und ging wieder in das Erdgeschoss. Zum Glück war dad mittlerweile vom Sofa aufgestanden und ich musste mich nicht weiter mit ihm rumschlagen. Nicht, dass Man mich falsch versteht, ich liebe meinen Dad wirklich, aber ich hatte Mum schon immer näher gestanden als ihm und auch er kam nicht mit dem Tod von Mum klar, aber wir hatten 2 sehr verschiedene Weisen um sie zu trauern. Er ergoss sich in ausnahmsweise mal legale Arbeit, denn er war Anwalt. Okay er hatte da auch mit illegalen Dingen zu tun, da er größten Teils die Mitglieder unserer Gang rechtlich vertritt und die Anschuldigungen nur selten falsch waren. Ich ergoss mich im Wut auslassen. Ich ging wie schon so oft in den letzten 2 Wochen seit Mums Tod in den Fitnessraum und trainierte. Zum Warmmachen machte ich erstmal 50 Liegestütze, gefolgt von 15 Klimmzügen und 30 Sit Ups. Ich war es nicht gewöhnt es anders zu machen. Seit meinem 5. Lebensjahr trainierte ich und ich hatte auch ziemlich viel Talent, aber kein Wunder bei den Genen meiner Mum. 

Miamis GangsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt