Kapitel 5: Stress

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Ich wurde geweckt durch mein Handy, welches jetzt schon zum dritten Mal klingelte. Es war Lina. Ich nahm es in die Hand und ging raus, um John nicht zu wecken.
Im Wohnzimmer setzte ich mich aufs Sofa und rief sie zurück.
„Endlich gehst du ran! Du und Bonez MC? Was zur Hölle?", rief sie aufgeregt.
„Ich erkläre es dir nachher, lange Sache. Warte, woher weißt du das überhaupt?", fragte ich sie verwundert.
„Es ist überall im Internet.", antwortete sie gelassen.
„Was?! Scheiße!", fluchte ich und legte ihr auf. Das war nicht gut, wirklich nicht gut.
Ich öffnete Safari und tippte den Künstlernamen von John ein. Direkt fand ich hundert Schlagzeilen zu irgendwelchen Artikeln, die absolut komische Vermutungen aufstellten.
Eine neue Mail hatte ich auch irgendwann bekommen. Ich öffnete sie und der nächste Schock kam.

Kündigung

Sehr geehrte Frau Alawi,

leider müssen wir ihn mitteilen, dass sie nicht länger an unserer Schule unterrichten können. Wir brauchen neutrale Lehrer und wir befürchten, dass sie nach den Schlagzeilen der letzten Nacht kein guter Umgang für unsere Schüler sind.
...

Ich war nach Berlin gekommen, um mein Leben neu anzufangen, aber jetzt war alles kaputt. Der ganze Plan war gescheitert. Keine Schule im Umkreis würde mich mehr nehmen. Diesen Ruf würde ich so schnell nicht mehr loswerden. 
Heulend saß ich also nun auf dem Sofa und wusste nicht mehr was ich tun sollte. Ich nahm nichts mehr um mich herum wahr, auch nicht John der mittlerweile aufgewacht war und vor mir stand.

„Kleine, alles gut?", fragte er mich besorgt. Ich konnte ihm nicht antworten. Zu schockiert war ich noch. Ich entsperrte einfach nur mein iPhone und drückte ihm es in die Hand damit er die Mail lesen kann.
„Scheiße, das ist wirklich nicht gut.", er setzte sich neben mich und streichelte mir über den Rücken.
„Kannst du nicht einfach irgendwo anders unterrichten?", fragte er.
„Ganz sicher nicht, mich wird jetzt erstmal niemand mehr annehmen.", antwortete ich ihm während die Tränen weiterhin über meine Wangen flossen.
„Ach man. Das ist der absolut falsche Zeitpunkt. Ich bin frisch geschieden, hab keine eigene Wohnung und wurde gekündigt.", rege ich mich auf.
„Oh, ich wusste nicht dass die Situation so extrem ist. Ich bin mir trotzdem sicher wir finden eine Lösung.", beruhigt er mich.
„Komm wir gehen was frühstücken.", schlägt er vor.
„Nein, alles gut. Kannst du mich bitte einfach nachhause bringen?", frage ich ihn und er schaut mich mitleidig an.

Eine halbe Stunde später kommen wir bei der Wohnung meiner Freundin an. Er begleitete mich noch in den dritten Stock und ich bedankte mich nochmal bevor ich hektisch ins Gästezimmer stürmte, die Tür abschloss und mich heulend ins Bett warf.
Ich hörte John noch mit Lina reden, aber hörte nicht genau zu was sie sagten.
Ich kann nicht genau sagen wie lang ich heulend dort lag, aber es war lang. Irgendwann kam ein Benachrichtigungston von meinem Handy. Ich schaute auf den Bildschirm und sah, dass eine unbekannte Nummer mir geschrieben hat.

Hey kleine, ich bins John. Hab mir vorhin von deiner Freundin deine Nummer geben lassen. Wollte fragen, ob du was essen gehen willst?

Hey John. Danke, nein. Ich bleib heute hier.

Warum? Was hast du denn zutun? Komm einfach, ich hol dich ab

Nein John, alles gut. Wirklich

Nee, ich lass dich jetzt nicht deprimiert in deinem Bett liegen. Bin in ner halben Stunde da.

Eine halbe Stunde später stand er tatsächlich vor der Tür.
„Du lässt dich wirklich nicht davon abbringen, oder?", versuchte ich zu lachen.
„Auf keinen Fall.", gab er mir ein aufmunterndes Lächeln.
„Warum bist du noch nicht fertig?", fragte er.
„Dachte nicht, dass du wirklich kommst.", lachte ich.
„Ich stehe immer zu meinem Wort und jetzt komm kleine, mach dich fertig.", sagt er und schiebt mich in das Gästezimmer.
Total verständlich setzt er sich auf das Bett und erwartet wahrscheinlich, dass ich mich jetzt vor ihm umziehe. Kurz überlege ich ihn rauszuschicken, aber vor John ist es mir aus irgendeinem Grund nicht unangenehm, auch wenn das absolut unverständlich ist und ich selbst nicht weiß warum es so ist.
Ich ziehe mich also aus und stehe nun nur noch in Unterwäsche vor ihm.
„Wohin gehen wir eigentlich? Muss ja wissen was ich anziehen soll.", fragte ich ihn während ich mich zu ihm drehte.
„Mal schauen, zieh dir irgendwas entspanntes an.", sagt er aber ich merkte er war abgelenkt. Er war beschäftigt damit auf meinen Körper zu schauen und dann stand er auf einmal auf.
Wir standen also nun voreinander, er schaute ein wenig runter und wir beide schauten uns intensiv in unsere Augen, wobei unsere Blicke immer wieder zwischen Augen und Lippen wechselten. Die Spannung war im Raum zu spüren als er mich berührte, seinen Arm um meine Hüfte legte und mich näher zu sich zog.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 17 ⏰

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Erwachen aus dem Albtraum - Bonez MC FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt