Das Taxi hielt am Flughafen und zu Elins Leidwesen hatte der Regen noch zu genommen. Es prasselte unaufhörlich gegen die Scheiben. Rasch beugte Elin sich zum Taxifahrer nach vorne, um ihn zu bezahlen. Danach sprang sie förmlich aus dem Auto und rannte zum Flughafengebäude. Ihre Jacke hielt sie sich über den Kopf damit sie nicht allzu nass wurde. Im Gebäude angekommen lief sie zum Kiosk, um sich einen Kaffee zu bestellen, den sie dringend nötig hatte. Seufzend ließ sie sich auf eine Bank fallen. Ihre Finger spielten mit dem heißen Pappbecher. Die durchnässte Jacke hatte sie achtlos neben sich gelegt. Elin blickte auf die Uhr ihres Handys. Der Abflug rückte näher und ihre Nervosität erreichte neue Höhen. Als ihr Flug aufgerufen wurde beförderte Elin den leeren Pappbecher in den Müll und machte sich auf den Weg.
Den Flug bezahlte das Team. Ihr Blick huschte zum Ticket, um ihren Sitzplatz zu finden. Zum Glück war es einer am Fenster, so konnte Elin den Ausblick genießen. Sie sah nicht auf, als sich jemand auf den Platz neben ihrem setzte. Aus dem Augenwinkel sah sie nur, dass es ein Mann mit einem Cap war, das er sich tief ins Gesicht gezogen hatte. Elin schenkte ihm keinerlei weitere Aufmerksamkeit, bis sich das Flugzeug in die Lüfte erhob, und der Mann die Cap abnahm. Der braune Schopf kam ihr sofort bekannt vor. Vor Schreck ließ Elin das Handy fallen, jenes der Mann auf hob und ihr mit einem breiten Lächeln zurück gab. Nun da er sie ansah wirkte auch er überrascht.
,,Elin?", fragte Oscar.
Sie hätte nicht gedacht, dass Oscar den gleichen Flug nehmen würde wie sie. Und wie es der Zufall wollte auch noch den Sitzplatz neben ihrem hatte.
,,Oscar", entfuhr es ihr.
Er lächelte sie weiterhin höflich an, während Elin ihn wie erstarrt anstarrte. Den Bruchteil einer Sekunde später begann sie irgendetwas zu sagen, um ihren Schock zu überspielen.
,,Ich hätte dich nicht auf diesem Flug erwartet und vor allem nicht in dieser Klasse."
Oscar zog eine beleidigte Schnutte. ,,Soll das heißen, dass du mich für einen oberflächlichen Snob hältst?"
Erst jetzt kam ihr die Bedeutung ihrer Worte in den Sinn. Ihre Wangen begannen vor Scham zu brennen. Es war nicht ihre Intention ihn zu beleidigen. Sie wich seinem Blick aus, als sie eine Entschuldigung nuschelte. Das würden sechs verdammt lange Stunden Flug mit Oscar neben sich. Ihr Blick schweifte aus dem Fenster, damit sie Oscar nicht ansehen musste. Ihr war ihre Wortwahl so verdammt peinlich. Den Bruchteil einer Sekunde spürte sie noch seinen Blick auf sich ruhen, bevor er sich in seinem Sitz zurück lehnte. Nach einer Weile entspannte sich auch Elin. Von Neugier getrieben glitt ihr Blick vom Fenster zu ihm. Oscar hatte die Augen geschlossen. Seine Gesichtszüge waren entspannt, so wirkte er sogar noch ein wenig jünger. Mit einem Lächeln betrachtete sie Oscar eine Weile, bis auf einmal ihr Handy klingelte. Beinah wäre ihr das Handy wieder aus der Hand geglitten.
,,Hi Min, dass ist jetzt wirklich ein schlechter Zeitpunkt", flüsterte sie mit vorgehaltener Hand, als sie den Anruf entgegennahm.
Ihr Blick lag nach wie vor auf Oscar, der sich zu regen begann.
,,Ich dachte, dir wäre langweilig auf so einem langen Flug", begann Min.
Auf einem normalen Flug wäre das auch der Fall gewesen, aber nicht wenn man neben Oscar Piastri saß. Um Min schnellst möglich abzuwimmeln würde wohl nur die Wahrheit helfen.
,,Oscar sitzt neben mir", flüsterte Elin so leise wie möglich ins Handy. ,,Ich kann jetzt nicht reden."
Das Gekreische am anderen Ende der Leitung war so laut, dass Elin das Handy von ihrem Ohr weg hielt. Oscar neben ihr begann herzhaft zu lachen, was die Sache noch ein wenig Peinlicher für Elin machte.
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A Racer from the Heart OP 81
FanfictionElin Lars, eine junge Deutsche, die gerade ihre Berufsausbildung als Kfz-Mechatronikerin abgeschlossen hat, hofft, ihren Traum, einen Job im Motorsport zu bekommen, erfüllen zu können. So versendet sie mit Hoffnung im Herzen einen Brief, der Folgen...