Nach einer verlorenen Wette muss Jisung sich auf der Dating Plattform "Love-Shot" anmelden und sich dort für vier Wochen aufhalten. Minho wurde von seinen Freunden ein Streich gespielt und ebenfalls auf dieser App angemeldet. Jisung ist ein schüchte...
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M I N H O
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DIE Angst in mirwuchs mit jedem Moment, mit jedem Schritt und mit jeder Sekunde, wenn ich näher an das Krankenhaus kam. Alleine der Geruch, der immer intensiver wurde und mich komplett übermannte, als ich das Gebäude betreten hatte, reichte aus, um mich zum Umkehren und Verschwinden verleiten zu lassen.
Aber ich konnte nicht schon wieder einen Rückzieher machen. Viel zu oft hatte ich vor diesem Gebäude gestanden und hatte es mir dann nochmal anders überlegt, weil ich zu feige war, um mich dem klaren Schicksal zu stellen.
Ich ging an der Rezeption vorbei, ohne mich anzumelden. Denn auch wenn ich die letzte Zeit nicht all zu oft hier war, kannten die Schwestern mich und somit auch den Grund, warum ich hier war. Sie kannten die Schwere, die auf den Herzen der Angehörigen eines Krebskranken lagen, also wollten sie ihn nicht mit unnötigen Formularen quälen. Man könnte meinen, dass es dem Verstoß gegen die Regeln gleichen konnte, aber ich wollte mich nicht beschweren. Die Schwestern redeten bestimmt auch schon so hinter meinem Rücken darüber, was für ein schlechter Sohn ich war, dass ich hier nur so selten auftauchen würde.
Oder sie hatten den Streit mitbekommen und hatten mehr Mitleid mit mir. Denn mein Vater ist auch kein Heiliger, da konnte eine Krankheit auch nichts dran ändern.
Meine Schritte wurden immer zögerlicher und schließlich, als ich vor seinem Zimmer Halt machte, schlotterten meine Knie wie verrückt. Ich wollte die Tür öffnen und mein Lächeln aufsetzen. Ihm zeigen, dass ich all die Worte und Beleidigungen vergessen hatte, die er mir an den Kopf geworfen hatte. Dass es in Ordnung war, dass er nicht an mich glaubte oder nicht mehr in mir sah als eine Enttäuschung.
Aber ich konnte es nicht. Meine Hand war wie in der Luft versteinert, hoffend darauf, dass mich irgendwas Dringendes aus dieser Situation herausholen würde.
Gottverdammt, da hofft man auf die gehässige Bande von Dongho und keiner von ihnen brauchte jetzt nicht zufällig Stoff? Felix oder Hyunjin wollten nicht zufällig eine weitere Trainingsrunde heute oben draufsetzen? Jisung hatte mich nicht zufällig doch an die Polizei verpfiffen, und sie würden mich hier und jetzt abführen?
Wirklich nichts konnte jetzt passieren, damit ich mich dem jetzt nicht stellen musste?
Oh, alleine der Gedanke, dass ich all dies darüber präferieren würde, anstatt meinen todkranken Vater zu sehen, machte mich krank. Aber war das wirklich meine Schuld?
"Was machst du hier?", die Stimme meiner Mutter riss mich zurück aus meinen Gedanken und die gefühlt fast eingefrorene Hand sank augenblicklich wieder neben meinen Körper. Sie kam gerade aus seinem Zimmer und hielt die Tür hinter ihrem Rücken zu. Nur ein kleiner Spalt ermöglichte mir, meinen Vater anzusehen. Wie er in diesem Bett lag und aus dem Fenster sah — als wüsste er genau, dass ich hier war und nun so tun wollte, als hätte er es nicht mitbekommen.