2. Stress

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Zyans POV

Ich saß vor Elenor auf einem Stuhl, während sie mit dem BH im Bett lag. Es war etwas unangenehm wegen dem, was gestern geschah – das Küssen und so –, aber ich verdrängte es einfach. Ich bin ihr Bodyguard und muss mich professionell verhalten.

– Auch wenn ich mit ihr rumgemacht habe und wir fast Sex gehabt hätten –

Aber das ist eben einfach nur Zufall. Ich nehme an, sie hat es schon vergessen, auch wenn sie nicht so aussah, als sie mich heute gesehen hat. Sie hat gebettelt, dass sie mich nicht braucht. Ich wollte echt lachen, aber mir war nicht danach.

Dafür habe ich geseufzt – innerlich.

Wie alt war sie nochmal? 18?

Mal abgesehen davon, dass sie jetzt verdammt nochmal 18 ist, habe ich gestern als 27-Jähriger mit ihr rumgemacht. MIT EINER 18-JÄHRIGEN.

Was ist schlimmer, dass sie Prinzessin ist oder 18 Jahre alt ist?

„Ähm, wegen gestern“, sagte sie nun etwas nervös und wackelte mit dem Bein. Ich schaute von meinem Buch auf und blickte ihr in die Augen. „Können wir das einfach vergessen?“, sagte sie leise.

„Ja“, sagte ich und versuchte krampfhaft, mein Grinsen zu unterdrücken.

Schnell schaute ich zurück auf mein Buch.

Sie hat jetzt eine Woche Hausarrest und kein mobiles Gerät, nur ein Nokia-Handy mit meiner Nummer und den Nummern des Königs und der Königin.

Notfallhandy eben. Wer hätte gedacht, dass eine Prinzessin bestraft wird?

Ihr weißes Haar lag auf dem Kissen. Sie sah unschuldig aus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie die Person von gestern war.

Irgendwann merkte ich, dass sie eingeschlafen war.

Ohne Decke.

Und es ist kalt.

Ich zuckte mit den Schultern und las weiter.

Um 2 Uhr nachts bin ich auch ein wenig eingeschlafen, mit einem Wecker neben mir auf dem Stuhl in ihrem Zimmer, aber ich darf ja sowieso die erste Woche nicht weg von ihrer Nähe.

Hört sich toll an, aber was sich besser anhört, ist, dass ich sogar ironisch denken kann.

Verdammt, diese Prinzessin ist wie ein Kind.

Als die Sonne schien, öffnete ich die Augen und sah, wie Elenor noch schlief.

Ich richtete mich auf und setzte mich richtig hin.

5:30 Uhr, noch eine halbe Stunde, bis sie aufwachen muss.

Sie bewegte sich sehr hektisch und schien einen Albtraum zu haben.

Eine so verwöhnte Person wie sie hat also auch Albträume?
Was sind ihre Albträume? Die Schminke ist alle?
Oder zu wenig Schuhe?
Oder Bad Hair Day?

Ich stand auf und schaute in den Spiegel, um meine Haare zu richten.

Scheiße, gleich muss ich mit ihr zur Uni. Was soll ich bloß machen? Ich dachte, ich wäre die verdammte Uni für immer los, als ich meinen Abschluss gemacht habe.

Egal, ich muss ja nicht lernen oder so. Ich muss dafür eine Fake-Beziehung mit ihr haben.

Ob ich es will? Nein.
Ob ich es trotzdem machen werde? Ja.
Wieso? Keine Ahnung.

Ich setzte mich auf mein Handy, bis es 6 Uhr wurde und sie aufwachte. Sie erschrak, als sie mich auf dem Sofa sah. „Sag mal, geht's noch!“, zischte sie genervt und ging ins Bad.

Ich schenkte ihr keine große Beachtung. Mein Job ist es nur, aufzupassen, dass ihr nichts geschieht.

Das war’s dann auch.

Aber sie ist auch meine Prinzessin, also ist mein Job, ihr zu gehorchen.
Was ich echt erbärmlich finde, aber es gibt auch einige Befehle vom König, da hat sie nicht wirklich mitzuentscheiden.

Sie kam mit ihrer Uniform aus dem Bad.

Ein schwarzer Rock, ein weißes Hemd und eine rote Krawatte mit einem schwarzen Blazer und langen Strumpfhosen bis zu ihren Knien. Ihre Haare waren offen und sie hatte sich leicht geschminkt.

„Ziehst du keine Uniform an?“, fragte sie mich.

„Ja, doch“, erwiederte ich kalt.

In 10 Minuten stand ich mit einem genervten Gesichtsausdruck vor dem Spiegel.

Eine schwarze Hose, schwarzer Blazer, grüne Krawatte, weißes Hemd.

Mann, bin ich bei Harry Potter in Slytherin gelandet oder was?

„Wieso eine grüne Krawatte?“, fragte ich Elenor kalt.

„Sieht gut an dir aus und jetzt versuch zu lächeln, sonst habe ich den Drang, dir einen Grund für dein genervtes Gesicht zu geben!“, zischte sie, woraufhin ich auflachte. Das habe ich früher von meiner Mutter sehr oft gehört.
– Aber sie ist tot – Ich stellte mich wieder kalt. „Ach komm, fick dich“, zischte Elenor und ging vor.

Ich fuhr uns zu ihrer Elite-Uni.

Eine Uni für reiche Menschen. Darunter fallen Kinder von Politikern, Präsidenten oder einfach nur stinkreiche "kinder" die über 18 sind.

Elenor war hier keine Prinzessin. Sie war nur ein „reiches Mädchen“, nur Elenor.

Wir liefen auf eine Gruppe zu, wo Elenor zwei Jungs und zwei Mädels freundschaftlich begrüßte. Einer der beiden war Lilien von gestern – die einzige, die von Elenors echter Identität wusste.
„Und wer ist der hübsche Kerl da?“, fragte die Blondine nun interessiert. „Finger weg, Gabi, das ist mein–“ Sie schloss kurz die Augen. „Ihr Freund“, zischte ich.

Autsch, wo habe ich mich hierher verirrt?

„Elenor, seit wann hast du denn einen Freund?“, grinste der blonde Junge. „Jaxon, seit wann kannst du Witze machen“, lachte Elenor ironisch.

„Wow, er sieht sehr alt aus“, sagte nun der Braunhaarige. „Leon, das sagt man nicht. Er ist sehr jung, er ist 22 Jahre“, lächelte Elenor.

Ich bin zwar 27, aber dann würde keiner glauben, dass ich hier Schüler bin.

„Schüler“ – was ein Witz.

Ich setzte mich auf den Tisch, da der Unterricht erst in einer halben Stunde begann. Die fünf sprachen von Prüfungen und klärten noch alles schnell ab.

Bis ich Elenor und Lilien zum Unterricht brachte.

„Ähm, auf jeden Fall, Zyen, kannst du mehr lächeln? Du bist echt furchteinflößend“, lachte Lilien.

"Ich mach was ich will" zischte ich

Nach dem Unterricht wurde es nur noch langweiliger, bis ich ein Gespräch der Mädels mithörte.

„Ja, der Idiot nervt mich langsam. Er meinte zu mir, ich solle zu ihm zurückgehen, und hat versucht, mich anzufassen. Ich habe ihm eine Backpfeife verpasst und bin weggelaufen“, erklärte Elenor genervt.

Wann ist das passiert? Was zur Hölle habe ich verpasst?

„Elenor, wer war das?“, fragte ich wütend.

Elenor schaute mich gelangweilt an. „Mein Ex. Nicht wichtig, ist ein Mädelsgespräch“, sagte sie kalt.

Ich näherte mich ihr gewaltig nah. „Weißt du, ich muss deinem Vater immer einen Bericht geben, was alles passiert ist. Er wird sich über diese Info bestimmt freuen. Oder du erzählst mir jetzt alles und ich kläre es.“ Ich grinste an ihrem Hals und spürte, wie ihre Nackenhaare sich aufstellten.

„Fick dich“, wimmerte sie genervt. „Ich mag es, zu ficken, nicht gefickt zu werden“, hauchte ich leise in ihr Ohr und setzte mich wieder aufrecht hin.

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Kapitel 2

Mögt ihr ihn und seine denkweise?

Insta: sera.rodarico -folgt gerne um nichts zu verpassen-

My Bodyguard's PromiseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt