Der leise am Fenster klopfende Regen weckt mich aus meinem leichten Schlaf. Meine jüngere Schwester lehnt an meiner schmalen Taille. Es ist nicht kalt aber trotzdem läuft mir ein kalter Schauer den Rücken hinab, heute ist der Tag der Ernte. Meiner ersten. Heute werden zwei, ein Junge und ein Mädchen, aus jedem der zwölf Distrikte Panems auserwählt um sich in einer Woche, in einer großen Arena zu bekämpfen. Auf Leben und Tod. Man erhält mit zwölf Jahren sein erstes Los und mit 18 Jahren sein letztes. Wenn man in dieser Zeit nicht gezogen wurde, hat man Glück und muss nie in die Schreckenseregende Arena welcher voller Gefahren und Mutationen steckt. Doch falls man gezogen wird und sich kein Freiwilliger meldet muss man sich in der Arena beweisen. Es gibt selten Freiwillige, nur in den ersten Distrikten, eins, zwei und vier gibt es jedes Jahr freiwillige, sie sind meist bereits 18 Jahre alt und ausgebildet zu töten, sie sind die meisten Sieger und werden auch Karriero Distrikte gennant. Ich habe seit langem Albträume in denen ich gezogen werde und schmerzhaft sterbe. Die Vorstellung wirklich gezogen zu werden unterbricht meine Gedanken. Ich versuche mich leise aufzurichten, ohne jemanden zu wecken, es gelingt mir. Leise schlüpfe ich zu unserem alten Holzschrank und nehme ein Hemd und eine leinen Hose hervor, ich ziehe die Kleidung an und steige aus dem geöffneten Flur Fenster auf einen Baum, von dort hangel ich mich wie ein Affe von Ast zu Ast, bis meine Füße den Boden berühren. Schnell laufe ich den schmalen Schotterweg entlang, welcher mich zu den Obstplantagen führt. Unser Distrikt, Distrikt 11 ist für die Obstversorgung des Kapitols verantwortlich. Ich sehe das rostige Metalltor welches der Eingang der Plantage ist, es ist versperrt denn der Erntetag ist ein Ruhetag. Doch es ist nicht das erstemal das ich hinüberklettere um Obst für meime Geschwister zu holen. Mit einer Leichtigkeit springe ich hinüber und verschwinde im Schatten der tiefhängenden Orangenbäume. Ich nehme zwei und packe sie in einen kleinen Beutel der in meiner Hosentasche lag. Leise schleiche ich weiter in Richtung der Apfel und Kirschbäume, nehme fünf Äpfel welche in der Tasche landen und eine Hand voller Kirschen die in meinem Mund landen. Der saftige Geschmack macht sich in meinem Mund breit. Bevor ich durch ein Loch im Metallzaun verschwinde spuke ich die Kerne aus, all dies ist ein geregelter Ablauf. Bevor die Sonne am Himmel steht habe ich die Plantagen bereits verlassen.
Als ich die alte Hölzerne Haustür öffne empfängt mich der lärm, den ich gewohnt bin. Ich lege den Beutel auf den Tisch und meine Geschwister kommen herbei, jeder nimmt sich das was er immer bekommt. Nachdem jeder gegessen hat gehen sie zurück um sich für die Ernte zurecht zu machen, auch wenn noch keiner von ihnen gezogen werden kann ist es Pflicht ordentlich gekleidet zu sein. Meine Mutter steht vor mir und schaut mich nachdenklich an, ich weiß was ihr durch den Kopf geht, ich bin ihr erstes Kind was an der Ernte teilnimmt. "Es wird alles gut." ich nehme sie in den Arm und versuche sie zu beruhigen. "Du bist so erwachsen geworden, ich bin Stolz auf dich." ich löse mich aus ihren Armen und greife ihre Hände:" ich liebe dich" ich lasse sie los und gehe nach oben um mein Kleid für die Ernte anzuziehen. Es liegt auf der Fensterbank in unserem kleinen Spärlich eingerichhteten Badezimmer, bevor ich es anziehe wasche ich meine dunkle Haut und kämme meine dunklen lockigen Haare so gut es geht. Ich verlasse das Bad wieder um mir noch ein paar alter Sandalen aus unserem Schrank zu holen. Als ich die Tür öffne liegt meine kleine Schwester im Bett und gibt schluchzer von sich, leise lege ich mich neben sie und nehme sie in die Arme. Wir beide haben ein starkes Verhältnis weshalb sie sich am stärksten um mich sorgt. "Ich will nicht das du gehst!" bei diesen Worten schüttelt sich ihr kleiner Körper, ich streichle ihr über den Kopf welcher genauso lockig ist wie meiner. "Ich werde nicht gehen." meinen Lippen entweicht eine drei-Ton Melodie welche wir auf der Plantage immer als Feierabend Ankündigung nutzen. Kaum als der letzte Ton verklungen ist ertönt der eiserne Ton der ankündigt, dass wir zur Ernte uns versammeln sollen. Ich richte mich auf, schlüpfe in die Sandalen und nehme die Hand meiner Schwester. Auf dem Weg zum Rathaus geht mir einiges durch den Kopf, was wenn ich doch gezogen werde, würde ich überleben können. Wir treffen meine Mutter und ich übergebe ihr meine Schwester. Ich drücke allen sechs einen Kuss auf die Stirn und mache mich auf den Weg zur Eintragung. Ich stehe hinter einem groß gebauten Mädchen, sie ist vielleicht achtzehn und da schießt es mir wieder durch den Kopf, wenn ich gezogen werde und aus anderen Distrikten solche Tribute dabei sind, bin ich tot. "Die nähste Bitte." ich bemerke garnicht das der Friedenswächter meinen Arm gegriffen hat und erschrecke bei dem kleinen piks in meinem Finger, ich werde beiseite geschoben. Schweren Schrittes gehe ich in das Abteil der zwölfjährigen Mädchen, es ist ganz vorne, nach mehrern Minuten kehrt Stille ein. Das große Holztor öffnet sich und der Betreuer unseres Distriktes, Livius Maurez tritt, mit dem Bürgermeister und dem Mentor für dieses Jahr heraus, allle setzten sich bis auf Livius. Livius tritt hervor, er ist in Herbstfarben gekleidet und seine Haut ist in einem künstlich Braun Orange Ton getaucht. "Willkommen! Einen wunderschönen Guten Tag!" er blickt in die Runde "Nun beginnen wir mit dem aus dem Kapitol gesannten Film." unser gesamter Distrikt blickt auf die große Leinwand wo der Schreckenseregende Film abgespielt wird. Bei der Szene wo einer aus unserem Distrikt jemanden mit einem Stein erschlägt blicke ich weg, es ist zu schlimm das mit anzusehen. Nach dem der Film und die Hymne verklungen sind blicken wie alle wieder auf Livius. "Nun beginnen wir mit den Damen!" er geht zur rechten Lostrommel und taucht seine Hand hinein, er wühlt herum ehe er einen Namen hervorzieht. Langsam entfaltet er ihn:" unser Weiblicher Tribut für die 74. Hungerspiele ist, Rue Laisie." geschockt blicke ich Livius an. Die Kinder um mich herum weichen von mir so das ich mich abhebe, mein Gehör versagt als die Friedenswächter auf mich zu kommen und mich an den Oberarmen nehmen um mich zur Tribüne zu führen, die Stufen zur Tribüne sind grauenhaft, alles in mir bebt. Erst als ich oben neben Livius stehe schaltet sich mein Gehör wieder ein und ich höre die Schreckenseregende Schreie meiner Familie, meine Schwester ist an meine Mutter gelehnt und weint, mein Herz zereißt sich. "Freiwillige?" niemand sagt etwas, nur das Schluchzen ist zuhören, es tönt quer über den Platz und prallt an den Steinwänden wieder ab.
"Nun gut, nun zu unserem Männlichen Tribut."
Livius greift in die Lostrommel und zieht einen Namen und geht zu dem stehmikrofon zurück. "Unser männlicher Tribute ist, Thresh Cartfield."
Ein großer dunkelhäutiger, muskelbepackter Junge kommt aus dem Abteil der achtzehnjährigen auf die Bühne zu, als ich ihm in die Augen blicke sehe ich keinerlei Angst, doch auch Trauer.
Keine Mutter, kein Vater weint oder hegt einwände dagegen, er ist allein.
"Nun denn, Freiwillige?" es herrscht eine gespenstige Stille. "Darf ich vorstellen die Tribute, des Distrikt 11 für die 74. Hungerspiele!"
Zwei Friedenswächter greifen nach unseren Armen und führen uns in das Rathaus. Kurz bevor die Holztür geschlossen wird schaue ich über die Schulter zurück, meine Mutter liegt am Boden und weint wieder. Ich war ihr erstes Kind das an ihrer ersten Ernte teilnimmt und ich bin das erste Kind welches sie an die Hungerspiele verlieren wird.

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Rue: to young to die
De Todo»mögen die 74. alljährlichen Hungerspiele beginnen und möge das Glück stets mit euch sein« Rue ist zwölf als sie in die Hungerspiele muss, wird sie überleben und was hat Katniss der Spottölpel damit zu tun. Wird es ein gutes ende geben, wird Rue hei...