7. Einer weniger

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Ich war nie jemand der ein übermäßiges schlechtes Gewissen hatte, nachdem er die Regeln gebrochen hatte, wenn ich überhaupt ein schlechtes Gewissen hatte, dann nur weil die Sache nicht perfekt geklappt hatte. Ich verstand also nicht, wieso ich mich so schlecht fühlte, als ein paar wütende Avengers vor mir standen. Nach Mitternacht waren wir im Tower angekommen und wollten uns schlafen legen, doch das konnten wir uns abschminken, denn in dem Gang, der zu den Zimmern führte, stand der Schönling. Die blonden Haare saßen perfekt, aber er hatte die Arme verschränkt und strafte uns jeden mit einem Blick, besonders mich. Warum wurde ich das Gefühl nicht los, dass er etwas gegen mich hatte? Wahrscheinlich weil es so war. Aber wieso?

„Wo zur Hölle wart ihr?" schrie der Mann schon fast und ich sah auf den Boden. Wo war mein Mut geblieben? Ich sah ihm wieder in die Augen. „In Philadelphia." Antwortete Natasha gelassen. Sie musste sich immerhin keine Sorgen machen. „Ist euch klar wie gefährlich diese Aktion war?" „Beruhig dich, Captain." Mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Ich stellte mir den blonden Mann in Uniform und mit einem Schild in der Hand vor. Wie konnte ich nur so blind sein? Captain America stand vor mir und ich erkannte ihn nicht. „Das war alles deine Schuld oder?" bellte der Soldat, jetzt da ich wusste wer er war, hatte ich eine Menge Respekt vor ihm, weshalb ich auch zurückwich. „Nicht nur meine." Verteidigte ich mich und warf einen kurzen Blick zu Pietro und Natasha. „Hältst du dich für etwas besseres, Thomson? Tony hat mir von dir und deiner Fähigkeit erzählt. Du hast nicht die leiseste Ahnung was es bedeutet eine besondere Kraft zu haben." Fauchte er. Seine Worte verletzten mich, aber ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen. „Du hast Recht hab ich nicht. Ich bin nicht wie ihr. Ich setze nicht mein Leben aufs Spiel oder kämpfe gegen die Bösen, aber wir alle wollen dasselbe: Die Leute schützen." Mit diesen Worten ging ich davon.

Tony hatte mich am nächsten Morgen zum Frühstück gerufen. Das hatte mich überrascht. Ich dachte, die Avengers wurden nun kein Wort mehr mit mir wechseln. Meine Neugier brachte mich dann dazu, hin zu gehen. Als ich den Raum betrat schenkte mir jeder Aufmerksamkeit. Pietro lächelte mich an. „Guten Morgen, Sasha." Sagten Natasha und Thor gleichzeitig. „Morgen." Meinte auch Clint. Ich setzte mich auf den Stuhl zwischen Pietro und Tony, weil ich mich dort einfach am wohlsten fühlte.

„Wir wissen immer noch nicht, was wir tun können." Knurrte Natasha, die das Frühstück gerade beendet hatte. Wir anderen saßen noch am Tisch. Es herrschte gedrückte Stimmung. Es gab einfach keine Hinweise und keine Nachrichten von Banner. Die Avengers waren nutzlos. Natasha und ich hatten weder Tony oder jemand anderem von der Akte, die wir im Haus des Akrobaten gefunden hatten, erzählt. Warum wusste ich auch nicht so genau, aber Natasha schien alles für ihre Aufgabe zu halten. Der Fernseher lief leise im Hintergrund, aber niemand beachtete das Gerät. Ich sah müde auf das Brötchen, dass unberührt auf meinem Teller lag. Die schlechte Laune der übrigen hatte mich angesteckt. Manchmal rutschte ich nervös auf meinem Stuhl hin und her. Ich spürte den durchdringenden Blick des Captains auf mir. Seit meiner Ankunft am Morgen, starrte er mich an, als würde er über meine Ansprache von gestern nachdenken. Das tat ich allerdings auch. Hatten meine Worte etwas geändert?

„Seht!" rief Thor und sein Zeigefinger deutete auf das Tv. Tony machte sofort lauter und wir alle verfolgten das Geschehen. „Auf dem Gelände eines Fabrikgebäudes in Philadelphia wurde Hulk entdeckt. Er ist anscheinend sehr wütend. Alle Passanten wurden aus der Umgebung evakuiert, es scheint..." Die Lautstärke wurde wieder verringer. „Wir müssen umgehen dorthin! Wie schnell können wir dort sein?" Captain America sprang auf. „Mit dem Jet in einer halben Stunde." Antwortete Tony und alle setzten sich in Bewegung. Ich tat automatisch dasselbe, aber als ich durch die Tür schreiten wollte, hinderte mich der Arm des Captains daran. „Du bleibst hier." Wies er an. „Ich kann helfen." Widersprach ich, doch er ließ sich nicht überreden.

Protective Shield - Prove yourselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt