8. Alles geplant

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Stöhnend wachte ich auf. Meine Arme und Beine wurden von dicken Seilen zurück gehalten. Ich konnte mich nicht bewegen. Panisch blickte ich umher. Ich befand mich in einem kleinen Raum. Außer mir und dem Stuhl auf dem ich gefesselt war, stand noch ein bewaffneter Mann vor der Tür. Er sah mich kalt an. Ich wusste nicht wo ich war oder was hier vor sich ging, aber ich war mir sicher, dass der silberne Akrobat in der Nähe sein musste. Er hatte mich schließlich nieder geschlagen und her gebracht. „Was wollt ihr von mir?" fragte ich den Mann wütend. Er antwortete mir nicht, sondern betätigte das Funkgerät an seiner Schulter. „Sie ist wach." Sagte er laut und deutlich herein, während ich versuchte meine Handfesseln zu lösen. Es war aussichtslos. Ich hätte mit meinem Stuhl nach vorne hüpfen können, aber das würde nicht viel ändern. Denn besonders schnell wäre ich damit nicht gewesen. Ich verstand nicht wieso gerade ich gekidnappt wurde. Was brachte ich diesen Kriminellen denn? Übermäßig wichtig war meine Person nicht und es würde niemand Lösegeld zahlen, wenn sie es darauf abgesehen hatten. Als jedoch zwei bedrohlich wirkende Personen meine „Zelle" betraten, wurde mir klar, dass es hier nicht um Geld ging. Der größere von den beiden Männern hatte schwarze Locken und auffallend goldenen Augen. Außerdem war er sehr muskulös. Seine Arme waren von Verbrennungen gezeichnet. Den zweiten erkannte ich augenblicklich als den Akrobaten. Seine Statur und Größe passten perfekt. Ich ließ ihn keine Sekunde aus dem Auge und spürte das dringende Verlangen, ihm weh zu tun. „Wo ist dein Anzug?" stichelte ich. Der schmale verzog das Gesicht zu einem düsteren Lächeln. „Das Kind hat sogar was im Kopf." Sagte er mehr zu sich selbst, als zu mir. „Ich bin kein Kind." Wollte ich protestieren, doch der Lockenkopf unterbrach mich. „Schluss mit dem Small Talk! Komm endlich zur Sache!" forderte er. Er war also der Chef von beiden. Gut zu wissen. Mein Körper spannte sich an, als der kleinere Mann begann im Kreis um mich herum zu spazieren.

„Ich muss sagen, es war wirklich wirklich einfach dich und deine Superhelden-Freunde zu uns zu locken." Verriet der Akrobat. Mein Herz setzte einen Schlag aus. War das alles etwa ihr Plan gewesen? Hatten sie tatsächlich geplant mich gefangen zu nehmen? „Jetzt mach nicht so ein Gesicht. Es gehört schon viel Naivität dazu, in mein Haus einzusteigen und dort eine Akte zu entwenden. Zwar hatten wir gedacht ihr würdet eine Zeit brauchen, um die Fabrik zu finden, aber es reichte ja eine Meldung im Fernsehen und ihr wart hier." Meine Augen öffneten sich bei jedem seiner Wörter weiter. Wir waren also komplett auf ihn rein gefallen. Sie hatten uns höchstwahrscheinlich im Tower überwacht. Warum hatten wir denn nichts bemerkt? „Was ist mit Dr. Banner? War er auch Teil eures Plans?" zischte ich. Die Männer lachten. „Oh, er ist es immer noch." „Was habt ihr ihm angetan?" wollte ich wissen und war kurz davor die Kontrolle zu verlieren. Unsere Taten wirkten im Nachhinein gesehen einfach so dumm. Ich selbst kam mir total manipulierbar vor.

„Es hatte ausgereicht, ihm ein paar Sachen zu erzählen und ihn hier und da zu foltern. Der Arme wird ja so schnell wütend." Ich formte die Hände zu Fäusten. Die Wut staute sich in mir auf. „Wieso tut ihr das?" Meine Stimme schwankte zwischen verzweifelt und aggressiv. Der mit den Locken schüttelte den Kopf. „Ganz einfach: Wir hassen die Avengers. Wir wollen sie tot sehen und wie ginge das besser, als wenn man ihr Team zuerst auseinander reißt und dann langsam zerstört." Erklärte er und ich bekam Gänsehaut. Das war also ihre Absicht. Ich musste ihr Vorgehen verhindern, koste es was es wolle. Die Welt und die Menschheit brauchten die Avengers und ich konnte nicht zu lassen, dass sie ihnen weggenommen wurde. „Ihr seid grausam." Spuckte ich ihnen vor die Füße und sah sie abstoßend an. Was waren das für Menschen, die so etwas taten? Sie hatten gar keinen Grund die Avengers zu hassen. Der Akrobat grinste schon wieder. „Danke. Wir möchten dir ein Angebot machen. Du wirst es sicher nicht ablehnen." Versichtete er. Ich wartete ab. „Wir haben dich nicht ohne Grund ohne hierher gebracht, Sasha. Du hast etwas das wir haben möchten." Ich wusste sofort wovon die Rede war. Sie wollten mein Schutzschild. „Da kann ich euch nicht helfen. Ich weiß selbst nicht wie es funktioniert." „Lass mal unsere Sorge sein."

Protective Shield - Prove yourselfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt