Kapitel 24

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Der Richter warf einen letzten, prüfenden Blick auf die Dokumente vor ihm

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Der Richter warf einen letzten, prüfenden Blick auf die Dokumente vor ihm. Mein Herz fing wie verrückt an zu pochen, als der Richter seine Brille zurecht rückte und zu sprechen begann.
»Herr Bokuto, Frau Bokuto«, begann er mit fester Stimme, »nach eingehender Prüfung aller vorgelegten Beweise und Anhörungen erkläre ich nun das Urteil.«
Ich schielte zu Izumi hinüber, die den Blick auf ihre verschränkten Hände gerichtet hielt. Neben ihr saß ihr Anwalt, ein teurer Vertreter der besten Kanzlei in Tokio. Auf der anderen Seite des Raums saß mein Anwalt, weniger teuer, aber sehr zuverlässig und sah freundlicher drein als der andere.

Die letzten Wochen hatten ihren Tribut gefordert. Doch nun sollte es ein Ende haben.
»Das Gericht erklärt die Ehe von Bokuto Kotaro und Bokuto Izumi hiermit für rechtskräftig geschieden.«
Mit den Worten des Richters fiel eine schwere Last von meinen Schultern. Während ich erleichtert lächelte, froh, dass dieser langwierige Prozess endlich vorbei war, kämpfte Izumi mit den Tränen. Ihr Gesicht war eine Mischung aus Trauer und Wut. Natürlich spielte sie auch hier ihr perfektes Schauspiel - die gekränkte, verlassene Frau. Doch war es mir egal, denn Keiji und mir stand jetzt nichts mehr im Wege. Wir hatten unsere Ruhe und konnten unsere restliche Zeit gemeinsam verbringen.

Vor dem Gerichtsgebäude wartete Keiji sehnsüchtig auf mich. Als er mich freudestrahlend sah, erwiderte er es mit einem breiten Lächeln. Er kam auf mich zu, und wir fielen uns in die Arme.
»Ich hab's endlich hinter mir!«, sagte ich begeistert, als ich ihn fest umarmte.
Keiji drückte sich noch enger an mich.
»Ich bin so stolz auf dich«, sagte er leise und küsste mich zärtlich.
Izumi stand ein paar Schritte entfernt und beobachtete uns mit versteinerter Miene. Plötzlich sprach sie mich an, ihre Stimme kalt und voller Verbitterung: »Irgendwann wirst du diese Entscheidung bereuen, Kotaro!«
Ich spürte den Drang, ihr zu widersprechen, ihr zu erklären, wie sehr ich gelitten hatte und wie sehr ich Keiji liebte. Aber Akaashi hielt mich zurück, legte einen Arm um mich und schüttelte den Kopf.
»Es ist vorbei, Izumi.«, sagte er ruhig. »Lass uns gehen.«
Ich nickte und wandte mich von ihr ab, umarmte Keiji fest und drückte ihn an mich.
»Lass uns gehen«, wiederholte ich und küsste ihn leidenschaftlich.
Mit einem abfälligen "Pah" wandte sich Izumi ab und ging davon. Wir ignorierten sie und gingen Hand in Hand davon, bereit für unser neues gemeinsames Leben.

*

Mehrere Wochen vergingen seit dem Prozess, und ich fühlte mich großartig - bis auf den heutigen Tag. Ich wollte Keiji unbedingt Nakamura-san vorstellen, und dann erfuhr ich, dass sie leider von uns gegangen war. Diese Nachricht traf mich wie ein Blitzschlag. Sofort eilte ich in ihr Zimmer, setzte mich an meinen gewohnten Platz und starrte aus dem Fenster. Die Tränen liefen unaufhörlich, und ich fühlte mich, als ob ein Teil von mir verschwunden wäre.
Keiji war die ganze Zeit stillschweigend bei mir, strich mir sanft über die zitternde Hand und fuhr mir beruhigend durchs Haar. Kein Wort der Welt hätte mir mehr bedeutet als diese kleine Geste. Seine Nähe und die stille Unterstützung waren genau das, was ich in diesem Moment brauchte. Erinnerungen an Nakamura-san fluteten meinen Geist, und jeder Moment mit ihr fühlte sich nun kostbarer denn je an. Es war, als ob der Raum noch immer von ihrer Wärme und Weisheit erfüllt war, aber die endgültige Realität ihres Verlustes lastete schwer auf mir.
Keiji hielt mich fest, und ich wusste, dass ich diese Trauer nicht allein durchstehen musste. Seine stille Anwesenheit und die liebevolle Berührung waren alles, was ich in diesem Moment brauchte, um mich nicht völlig in meiner Trauer zu verlieren.

Mit weinerlicher Stimme erzählte ich ihm, dass sie der Grund war, wieso ich überhaupt noch in diesem Altenheim arbeitete. Dass sie wie eine Großmutter für mich war und immer einen netten Ratschlag für mich parat hatte. Nakamura-san würde mir fehlen. Ohne dazwischen zu reden, hörte er mir aufmerksam zu, strich mir hin und wieder eine Träne vom Gesicht und küsste schließlich meine Wange.
Wir waren nicht lange geblieben, weil Keiji mit einer Idee um die Ecke kam, die meine Stimmung etwas aufheitern konnte. Wenn er wüsste, dass nur seine Nähe reichte.

Im Eulen-Café tranken wir beide einen heißen Kakao und streichelten die süßen Wesen. Ihre flauschigen Körper und die beruhigende Atmosphäre halfen mir, mich etwas zu entspannen. Nachdem er bezahlt hatte, zog er mich sanft hinter sich her.
An seinem Tattoo-Studio schloss er die Eingangstür auf und sobald wir drinnen waren, schloss er sie gleich wieder ab. Irgendwie... aufregend, alleine hier zu sein.
Vorsichtig zog er mich zu einem Kuss an seine Lippen und knöpfte mein Oberteil auf. Ich konnte mir denken, was er vorhatte, und freute mich wahnsinnig auf diesen intimen Moment.
»Setz dich, Bo. Ich muss nur eben etwas aus dem Pausenraum holen«, sagte er und deutete dabei auf den Raum hinter den schwarzen Vorhang.
»Uh~, was hast du denn vorbereitet?«, hakte ich neugierig nach und bekam einen leichten Klaps auf die Brust.
»Nicht das, was du denkst. Ich habe eine Überraschung für dich.«
Meine Neugier wuchs, und ich setzte mich, wie er es gesagt hatte. Das Tattoo-Studio war im sanften Licht der Abenddämmerung getaucht, und ich spürte eine Mischung aus Spannung und Vorfreude in der Luft, während ich auf Keiji wartete.

Die Überraschung war einfach unglaublich! Er kam zurück, eine Mappe in der Hand, und darin lag etwas Besonderes - die Vorlage meines Rosentattoos. Wann und wie er eine Skizze davon anfertigen konnte, hinterfragte ich nicht. Aber als er die Vorlage an mein unfertiges Tattoo hielt, passte es perfekt.
»Gefällt es dir?«, fragte er, und ich antwortete mit stummen Tränen und einem heftigen Nicken. Ich wollte wissen, warum er seine Meinung geändert hatte, also fragte ich frech grinsend: »Ich dachte, du beendest keine angefangenen Tattoos?«
»Du bist und bleibst eine Ausnahme.«
»Und warum?«
»Darum.«
Als würde ich mich mit dieser Antwort zufriedengeben, da sollte der Tätowierer mich mittlerweile besser kennen. Daher hakte ich weiter nach: »Warum?«
»Weil... du mir mir eben viel bedeutest«, druckste der Schwarzhaarige herum und ich wollte aber mehr. Ich wollte die drei Worte aus seinem Mund hören.
»Und~?«, zog ich das Wort in die Länge, worauf er sich zwischen meine Beine quetschte, um mir einen Kuss zu geben.
»Und ich... dich liebe«, hauchte er. Es fühlte sich an wie ein Feuerwerk in meinem Inneren, wie beim ersten Mal, als er es mir sagte.

Alles begann mit diesem Tattoo, und nun vervollständigte es mein Akaashi. Ich erinnerte mich voller Freude an unsere erste Begegnung, als seine petrolfarbenen Augen meine goldbraunen trafen und mich sein Aussehen umhaute. Anfangs stieß ich auf Ablehnung, aber ich gab nicht auf. Ich kämpfte dafür, dass er mit mir ausging, dass er mir eine Chance gab und mein Einsatz wurde belohnt. Ein Beweis dafür, dass sich das Kämpfen lohnte.


***

Damit endet eine weitere Geschichte, aber natürlich sind weitere geplant (:

Zurzeit schreibe ich an ein paar Geschichten mit einer Freundin und wir haben auch einiges an Ideen die wir alle so gut es geht umsetzen möchten. Vielleicht habt ihr ja Lust euch reinzulesen (Momentan läuft eine IwaOi Mittelalter AU) (:

Also zum Abschluss: Danke für jeden einzelnen Vote, für die tollen Kommentare. Das motiviert einen erst so richtig (:

Bis dahin ~ 💐







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⏰ Letzte Aktualisierung: Jul 13 ⏰

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