Year 2 real talk

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Wir gingen in die große Halle zum Essen. Am Tisch saßen schon Draco, Lorenzo und Blaise, aber ich folgte Tom, der sich woanders hinsetzte. Draco warf mir einen verwirrten Blick zu, ich lächelte ihm nur zu. Tom und ich verbrachten das Essen zu zweit. Wir redeten nicht viel, und trotzdem war es nicht unangenehm.

„Bist du eigentlich noch sauer auf das goldene Trio?" fragte Tom nach einer Weile und sah dabei hinter mich. Mit dem goldenen Trio meinte er Harry, Hermine und Ron. Wir alle nannten die drei mittlerweile so.
Ich drehte mich kurz um und sah die drei.
„Naja, ich weiß ja selbst nicht genau, wie es war, aber wenn sie wirklich so über mich geredet hatten, dann..." Ich schüttelte den Kopf und merkte, wie mich die Emotionen einholten und mir Tränen in die Augen stiegen. „Weißt du, ich dachte, das wären meine Freunde", sagte ich enttäuscht. Ich sah zu ihnen, sie redeten und sahen aus, als hätten sie Spaß. Eine Träne rollte meine Wange hinunter. Mattheo oder Draco hätten mich jetzt in den Arm genommen und Witze gemacht, um mich aufzuheitern. Doch das tat Tom nicht.
„Jodie, sie werden bereuen, dass sie dir, meiner besten Freundin, so etwas angetan haben. Du hast mich, du brauchst sie nicht."
Er sah mich eindringlich an. Ich nickte. Er hatte recht, ich hatte jetzt neue Freunde. Ich fand es nicht schlimm, dass Tom eher kälter war. Immerhin war er nicht mein einziger Freund, und wenn ich deutlich spürbare Zuneigung wollte, konnte ich jederzeit in meine Freundesgruppe. Also klar, konnte ich Tom auch umarmen, aber man merkte, dass er das nicht kannte und dass für ihn nichts Schönes in dem Sinne war, sondern nur einen Gefallen, den er mir tat.
Ich erschrak kurz, als Tom meine Hand nahm, das hatte ich nicht erwartet. „Jodie, du bist meine beste Freundin, wir werden für immer zusammenhalten, egal was passiert, nichts kann uns trennen."
Etwas gruselig hörte es sich schon an, aber auch schön.
Er ließ die Hand genauso schnell wieder los, wie er sie genommen hatte.

Wir waren mittlerweile fertig mit Essen, und die Halle leerte sich allmählich.
„Kommst du noch mit in die Bibliothek?" Wollte mein bester Freund von mir wissen.
„Tom, sei mir nicht böse, aber ich bin wirklich müde", verabschiedete ich mich.
„Gute Nacht", sagte ich noch.
„Gute Nacht", verabschiedete sich auch er.
Tom verschwand mit schnellen Schritten in die Bibliothek. Ich beschloss, noch kurz zu den anderen zu gehen.

„Hey Jo", Pansy lächelte mich an.
„Hi, Leute", sagte ich. Alle erwiderten etwas, bis auf Mattheo.

Ich wunderte mich kurz, bis mir einfiel, dass er wahrscheinlich beleidigt war wegen vorhin.
„Warum seid ihr vorhin nicht zu uns gekommen?" fragte Draco mich.
„Wahrscheinlich wollte Miles mit meinem lieben Bruder alleine sein", sagte Mattheo schnippisch.
Dass er mich beim Nachnamen nannte, tat mir weh.
„Nein, ich..." fing ich an.
Draco merkte, dass es mir unangenehm war, darüber zu reden und wechselte das Thema, wofür ich ihn dankbar anlächelte.

„Wisst ihr, was ich aufgeschnappt habe bei Professor Dumbledore und Professor McGonagall? Sie redeten über eine Kammer, die vom Ahnen Slytherins geöffnet wurde."
„Ich hab Granger auch darüber reden hören", warf Theodore nachdenklich ein.

Meine Augen weiteten sich.
Tom? Der Erbe Slytherins?
Ich sah, dass Mattheo mein Blick aufgefallen war.
„Sie und Potter und ihr Weasley-Freund wollen herausfinden, wer dahinter steckt", fuhr Draco fort.

Ich zuckte zusammen – mein bester Freund würde vermutlich von der Schule fliegen.
„Aber ist die Kammer nicht gefährlich?" fragte Blaise.
„Ja, mein Vater hat gesagt, dass er mich dann vielleicht aus der Schule nimmt", sagte Pansy ängstlich.
„Leute, es ist bestimmt nicht so schlimm", versuchte Lorenzo, uns zu beruhigen.
„Ich geh schlafen", sagte ich, ich musste dringend darüber nachdenken.
„Ich komm mit dir", sagte Pansy immer noch ängstlich.
„Ich will nicht alleine durch das Schloss gehen", fügte sie noch hinzu.
„Gute Nacht, Jungs." Pansys Stimme klang müde.
„Gute Nacht", sagte auch ich, und wieder antworteten alle, außer Mattheo, der nur leise grummelte.

Forever? |Tom RiddleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt