Streit I

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Vorab wünsche ich euch allen einen wunderschönen Pride Month. ❤️🌈

PoV Vincent:

Es war 23:30 Uhr, als ich wieder auf die Uhr sah. Ich war komplett übermüdet, immer saß ich schon wieder seit 9:00 Uhr im Studio, und bearbeitete einen Song. Jedoch war ich nicht zufrieden damit, irgendwas fehlte, und egal was ich änderte, wurde es nicht besser.

Seufzend legte ich meinen Kopf auf dem Tisch ab, ich vermisste Dag so sehr. Vor allem die Abende, an denen wir einfach nur kuschelnd auf dem Sofa lagen, und einen Film schauten, vermisste ich so sehr, dass es mir fast das Herz brach.

Das war aber leider gerade wieder zur Seltenheit geworden, da ich sehr viel Zeit im Studio verbrachte, um meine ganzen Aufträge abzuarbeiten.

Dags und meine Beziehung litt vor allem in den letzten Tagen ganz schön darunter, Dag sah mich kaum, und wenn ich zu Hause war, schlief er meistens schon oder noch.

Ich hatte mir jedoch so fest geschworen, mit Dag in den Urlaub zu fahren, sobald ich hier fertig war. Einfach mal wieder nur wir zwei, zwei Wochen ohne irgendwelche Verpflichtungen.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, da ich Schritte hörte. Oder bildete ich mir das nur ein?

Ich zuckte mit den Schulter, setzte mir wieder die Kopfhörer auf und vertiefte mich wieder in die Arbeit.

Gerade, als ich gefunden hatte, was den Song endlich besser klingen ließ, wurden mir die Kopfhörer von den Ohren gerissen. Ich zuckte kurz zusammen, drehte mich dann um, und sah Dag dort stehen.

Anstatt mich zu freuen, maulte ich >Dag, jetzt gib mir die Kopfhörer wieder her, sonst werde ich hier nie fertig<. >Vincent Stein< wurde ich von Dag nur angeknurrt, was mich ziemlich einschüchterte. Ok, ich war nicht gerade nett zu ihm gewesen, obwohl ich mich eigentlich freute, dass ich ihn sah.

>Was machst du denn hier, Schatz?< fragte ich dann lächelnd. Dag seufzte, und sagte ruhiger >Ich hol dich jetzt nach Hause<. >Das ist echt süß von dir, Schatz, aber ich muss diesen Song erst noch fertig bekommen< sagte ich. Da Dag mich enttäuscht anschaute, schob ich hinterher >das dauert auch maximal nur noch 2 Stunden<.

Dag lachte kurz, ehe er ernst sagte >hast du mal auf die Uhr geguckt, wir haben es jetzt schon fast Mitternacht. Nur noch 2 Stunden ist gut<. Er sah einfach so unglaublich enttäuscht, und verletzt aus, was mir so leid tat.

>Es tut mir so leid, Dag, dass...< weiter kam ich mit meiner Entschuldigung jedoch gar nicht, da Dag mich unterbrach. >Es tut dir leid? Du kannst dir deine Entschuldigung sonst wohin stecken, Vincent! Ich liebe dich wirklich von ganzem Herzen, Vincent, aber es kommt mir mittlerweile nicht mehr so vor, als wäre ich dir so sonderlich wichtig, wie du immer behauptest. Wann bleibst du mal wieder Morgens bei mir liegen, damit wir kuscheln können, bevor wir in den Tag starten? Wann bist du mal wieder Abends da, bevor ich schlafe? Ich will nicht mal, dass wir aufs Sofa kuscheln, und einen Film schauen, ich will einfach nur einmal wieder in deinen Armen einschlafen, und am liebsten auch wieder darin aufwachen< sagte Dag brüchig, und klang sehr verletzt. Seine zitternden Hände bestätigten mir das, da diese immer nur zitternden, wenn er sehr aufgewühlt war.

>Hey Dag, wie kommst du denn darauf, dass du mir nicht mehr wichtig bist? Du bist, und wirst auch immer das wichtigste in meinem Leben bleiben< sagte ich überrascht, und ein bisschen schockiert.

>Klar, nach der Arbeit bin ich das wichtigste in deinem Leben für dich. Die Arbeit ist immer wichtiger als ich, Vincent. Und das weißt du selbst auch, wenn du ehrlich bist< sagte Dag brüchig, seine Augen wurden wässrig.

Ich merkte, dass ich alles verlor, wenn ich mich jetzt nicht zusammen riss.

>Dag, Schatz, dass stimmt doch überhaupt nicht, wir wissen doch Beide, dass du für mich das Wichtigste auf der ganzen Welt bist. Die Arbeit kann mir nicht ansatzweise das geben, was du mir gibst< widersprach ich ihm sanft.

>Ok Vinni, dann beweise es mir, und geh jetzt mit mir nach Hause. Dann glaube ich dir< sagte Dag, seine Stimme zitterte vor Nervosität. >Das kann ich nicht Dag, so sehr ich auch wollte. Ich muss hier erst fertig werden< sagte ich.

>Schau, du machst es schon wieder, wieder ziehst du die Arbeit vor mich. Verdammt Vincent, und dann fragst du, wie ich darauf komme, dass ich dir nichts mehr wert bin?< schluchzet Dag, und ihm liefen die Tränen nur so über die Wangen. >Schatz, ich mach das alles doch alles nur für uns, und ich liebe dich< sagte ich brüchig, kämpfte nun auch mit den Tränen.

>Achja, du machst das alles nur für uns? Ist dir überhaupt mal aufgefallen, wo es noch ein uns gibt? Richtig, nirgends. Du bist nie da, außer wenn ich schlafe, toll danke. Hast du auch mal nur einen Gedanken daran verschwendet, wie ich mich fühle? Weißt du, wie scheiße es sich anfühlt, wenn der eigene Freund nichts mehr mit einem macht, und die Arbeit immer wichtig ist? Hast du mitbekommen, dass ich wieder in Therapie bin? Wahrscheinlich nicht, und weißt du warum, weil du nur noch im Studio rum hängst, und nicht mal an dein Handy gehst< platzte es Dag aufeinmal vorwurfsvoll und wütend raus.

>Du bist wieder in Therapie?< fragte ich ängstlich, und mein Herz hämmerte nur so gegen meine Brust. Dag nickte nur, und weinte weiter. >Fuck, es tut mir so leid< hauchte ich, und brach nun ebenfalls in Tränen aus. >Passt schon< murmelte Dag.

>Dag, ich verstehe und weiß auch, dass es gerade wahnsinnig schwierig mit uns ist, aber ich verspreche dir, dass wenn ich mit der Arbeit fertig bin, ganz weit weg mit dir in den Urlaub fahre, und wir dann ganz viel Zeit für uns zu zweit haben< schniefte ich. Dag lächelte traurig >so schön das auch klingt Vincent, weiß ich nicht, ob es bis dahin noch ein uns gibt. Ich weiß nicht, ob ich das noch länger ertragen kann. Es liegt an dir< schniefte Dag.

Ich nickte, konnte nichts erwidern.

>Vincent ich liebe dich, aber ich kann das unter diesen Umständen nicht. Du brauchst mir Heute nicht mehr unter die Augen zu treten< schluchzet Dag, und wandte mich ab.

Mit diesen Worten ließ er mich alleine im Studio zurück.

Ich schluchzte, und legte verzweifelt meinen Kopf an meine Knie. Ich Vollidiot hatte uns mit der ganzen Arbeit zerstört. Hätte ich doch wenigstens mit Dag geredet, und mir ab und zu Zeit für ihn genommen. Ich hätte ihn unterstützen müsse, vor allem weil er wieder in Therapie ist.

Schluchzend machte ich keinen PC aus, und verließ das Studio.

Ich musste nach Hause, dass wusste ich. Auch wenn Dag mich nicht mehr sehen wollte, musste ich ihm zeigen, dass er mir wirklich wichtig war, und nach Hause gehen.

-Heute ein kürzeres Kapitel, da es echt noch älter ist. Hab ein bisschen damit gekämpft, dass überhaupt etwas länger zu bekommen- 

Dagcent OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt