Seit unserem Besuch im Boxstudio sind zwei Tage vergangen und durch meine Verletzungen hat mein Vorsitzender darauf bestanden das ich mir frei nehme.
Doch, wie ich halt bin, kann ich nicht nur Zuhause rumliegen.
Also entschied ich mich zu dem alten Anwesen meiner Familie zu fahren, dass seit einigen Jahren schon verlassen ist. Das Grundstück gehört inzwischen mir.
Doch ich komme einfach nicht dazu irgendwas daraus zu machen. Es bedeutet mir einfach viel zu sehr.
Da stecken zu viele Erinnerungen. Schöne Erinnerungen, deren Bedeutung unbeschreiblich ist. Es ist wie ein altes Märchen, deren Seiten noch nicht vollständig sind.
Eine Geschichte ohne geschriebenes Ende. Obwohl man glauben mag das es so viel Potential hatte.Da es seit Jahren nur leer steht, komme ich hier immer mal wieder um Ruhe zu finden.
Ich bin hier komplett alleine. Naja, nicht ganz. Da ist diese eine schwarze Katze die mich besucht. Wärend ich zeichne leistet sie mir immer Gesellschaft. Auch Heute.
Ich machte es mir am Boden auf der Veranda gemütlich. Hinter mir ist ein kleiner Zaun, aus dem selben Material wie die zwei Säulen die direkt neben mir stehen. Auf dieser Seite liegt überall Laub rum.
Es hat was beruhigendes an sich. Und natürlich etwas besonderes. Die meisten würden es weg schneiden lassen und säubern. Doch für mich ist das genau das was ich schön finde. Was ich brauche. Und die Tiere hier fühlen sich auch ganz wohl.
Ich hatte das Glück das es keinerlei Schimmel oder so im Anwesen gibt. Jedoch ist es alt und kaputt an manchen Stellen. Aber das hielt mich nicht davon ab immer wieder hier her zu kommen. Ich fühle mich sicher. Und nur das zählt.Nach dem ich mich auf den kalten Boden gesetzt hatte, breitete ich mein Block und meine Stifte auf dem Boden aus.
Mit einem Bleistift fing ich erst mal an alles wichtige zu skizzieren.
Ich kann mich irgendwie immernoch nicht ganz dazu überwinden mit den Farben zu zeichnen, weshalb ich mich mal wieder dazu entschied alles mit den Bleistiften zu zeichnen, die mir so bekannt waren.
Ich begann die Katze zu zeichnen und die Aussicht hinter ihr. Alle Details sollten mit dabei sein. Für den Himmel musste ich so langsam improvisieren, da die Wolken sich immer mehr und mehr breit machten und der erste Regen schon viel.
Nach einer Weile worde es schon so dunkel, das ich glaubte ich würde hier schon seit Stunden sitzen. Und tatsächlich. Als ich einen Blick auf meine Uhr warf war es bereits halb neun abends.Ich wollte noch ein paar letzte Straffierungen machen, als die Katze meinen Stift schnappte.
"Hey Kitty, gibt es her. Ich bin gleich fertig und dann gehe ich. Aber gib mir bitte meinen Stift zurück. Das Set war teuer, okay? Sei ein braves Kätzchen."
Aber natürlich will sie kein braves Kätzchen sein.
Sie starrte mich für ein paar Sekunden an, machte ein paar Schritte nach hinten und rannte direkt in den Wald.
"Hey, ich dachte Katzen mögen kein Wasser. Du scheiß Katze! Oder Kater. Ist mir jetzt auch egal!"
Ich sprintete der Katze hinterher in den Wald, wärend der Regen mich langsam völlig durchnässte. Überall war es ruhig, man hörte nur den Regen, meine Schritte und das Rascheln der Blätter.Nach einer Weile blieb die Katze vor einem Busch stehen und schaute mich an. "Wehe du rennst gleich wieder weg. Gib mir meinen Stift und ich lasse dich in ruhe!"
Aber natürlich hört sie wieder nicht auf mich. Sie sprang in den Busch. Und gerade als ich ihr durch den Busch hinterher rennen wollte, erschrak ich.
Ein Muskulöser, großer Mann in schwarz gekleidet spazierte aus dem Busch heraus und starrte mich an, wärend er seinen Kopf leicht zur Seite neigte.
Ich war wie zu Stein gefroren und bewegte mich nicht. Das letzte was ich noch wahr nahm ist das alles verschwommen wurde und ich schwach auf den Beinen wurde. Der Mann rannte noch zu mir, bevor alles schwarz wurde.Nach einiger Zeit kam ich wieder zu mir. Ich lehnte an der Wand im Anwesen direkt neben der Tür. Eine warme Jacke lag auf mir und unter mir war eine Decke. Meine Decke. Aber die Jacke war nicht von mir.
Ich dachte schon ich sei eingeschlafen und das alles wäre nur ein schlechter Traum gewesen, aber nein. Ich hörte eine Stimme die vom anderen Türrahmen kam. Dort stand ein Mann.
Jedoch war es viel zu dunkel um ihn zu erkennen. Ich konnte nur die Umrisse von ihm erkennen.
"Bist du endlich wach?" Fragte der Misteriöse Mann mit einer tiefen Stimme, die mich etwas nervös machte.
"Wer bist du? Und was machst du auf meinem Grundstück?"Er lachte. Selbst sein Lachen klang so tief, das es durch den ganzen Raum vibrierte. Auf meiner Haut breitete sich Gänsehaut aus. "Also erstens habe ich dich gerettet und zweitens warst du auf meinem Grundstück."
"Das stimmt doch garnicht! Außerdem wäre mir nichts passiert, wenn du mich nicht so erschrocken hättest", protestierte ich.
Doch dazu gab er keine Antwort. Nach einer langen Pause sprach er endlich weiter.
"Ich muss dich leider enttäuschen, aber unsere Grundstücke liegen wohl oder übel direkt neben einander." Das kann nicht sein, er muss lügen. Dieses Grundstück steht unverkauft, jedoch zum kauf offen seit meiner Kindheit. Es war komplett zugewachsen und kein guter Ort für Kinder, jedoch spielten wir trotzdem immer dort. Aber aus diesem Grund wollte es keiner kaufen."Du lügst. Dieses Grundstück will keiner." Er lehnte sich gegen den Türrahmen an. "Das verletzt mich aber, Olivia." Ich erstarr. Woher zum Teufel wusste er meinen Namen?
"Hey, hör zu. Ich arbeite mit Cops zusammen. Also lege dich nicht mit mir an." Er lachte erneut, doch dieses mal ärgerte mich das.
"Und ich arbeite im Militär. Zudem habe ich sehr viele Verknüpfungen. Noch Fragen?" Ich schaute zur Seite und war einfach nur stumm.
"Ich habe nicht vor dir weh zutun. Darum musst du dir keine Sorgen machen." Meine Antwort ist ein wenig dumm, aber ich bin ein ehrlicher Mensch. Also sprach ich es einfach aus.
"Ich dachte zu erst du wärst die Katze, oder der Kater der plötzlich ein Mensch geworden ist."Ich hörte plötzlich hastige Schritte und dann sah ich auch das der Maskierte Mann schnell zu mir eilte. Als er mich fast erreichte zog er den Augenschutz ab und warf ihn auf den Boden.
Ich stand auf und wollte schon los rennen, doch dann packte er mich am Arm.
Das Mondlicht, das plötzlich gut zu erkennen war, beleuchtete sein Gesicht perfekt. Beziehungsweise nur seine Augen und ein Teil seines Gesichts, die durch einen Schlitz in seiner Maske gut erkennbar waren.
Er hatte schöne, helle Augen die schon fast golden schienen. Sie starrten mich an. Sie starrten mich an als ob sie mich schon lange kennen würden. Und auch mir kamen sie bekannt vor. Solche Augen sah ich nur ein Mal in meinem ganzen Leben. Solche Augen vergisst man nicht. Man vergisst sie nie.
"Sehe ich dir etwa wie ein beschissener Kater aus?"
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Fire of Secrets
RomanceOlivia Jones: Er ist wie ein Schatten. Er ist immer da und ich kann ihn immer sehen. Doch ich kann ihn nie berühren, seine Nähe nie spüren. Fabrizio Marchetti: Sie war meine Zerstörung, mein Ruin. Doch nun ist sie meine ganze Welt. Meine ganze Ezist...