TOO EVIL

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Mit Hilfe meines Besens flogen wir zurück zur Schule und landeten hinter der Schule, sodass wir nicht die Tribüne mit Schülern und Lehrern passieren mussten.

Auf direktem Weg schlichen wir uns zur Tribüne, wieder nahm ich Toms Hand.
Jetzt gehörte ich zu ihm!

„Da seid ihr ja endlich!"
Draco machte ein genervtes Gesicht.

„Wo wart ihr?"
Wollte Pansy sofort wissen.

Ich spürte, wie ich rot anlief. Ich hasste es zu lügen. Doch ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, übernahm Tom das.

„Ach, ich hatte einen kleinen Unfall und Jodie hat mir dabei geholfen. Aber das tut jetzt nichts zur Sache. Was ist hier los?!"
Meinte er und tat unwissend, während er wartete, bis sich auf dem Feld etwas tat.

„Potter und Cedric sind noch im Irrgarten, obwohl sie gewonnen haben. Sie und der Pokal sind verschwunden."
Berichtete Blaise aufgeregt.

Ein schlechtes Gewissen machte sich in mir breit.

Verdammt, die beiden waren tot und ich war schuld.

Ich hatte es nicht verhindert.

Ich hätte sie retten können.

Eine einsame Träne floß aus meinen ausdruckslosen Augen, die traumatisiert auf das leere Feld starrten, wo jetzt Harry und Cedric hätten stehen sollen.

Nur Tom bemerkte, dass ich weinte, und griff nach meiner Hand.
Ich hätte mir gewünscht, dass er mich geküsst hätte, denn noch immer vermisste ich das Gefühl der beruhigenden, zarten Küsse auf meinen Lippen unvorstellbar.
Aber mir war ebenfalls klar, dass dies nicht gerade wahrscheinlich war. Dringend musste ich mich mit Tom alleine treffen und über alles reden.

Ungeduldig liefen die Lehrer umher. Dann wurden die restlichen beiden Champions aus dem Irrgarten geholt.

Nachdem Lehrer aller Schulen in den Irrgarten eingetreten waren, um nach Harry und Cedric zu suchen, wurden die Schüler gebeten, in ihre Zimmer zu gehen. Die Siegerehrung würde am nächsten Tag nachgeholt werden.

Diese Siegerehrung würde es nie geben, doch das wussten nur Tom und ich.

Als wir alle Richtung Slytherin-Gemeinschaftsraum liefen, versuchte ich das Geplapper von Pansy, die direkt neben mir ging, zu ignorieren.
Wie verrückt schien die Brünette über das Verschwinden der Hogwarts-Champions nachzudenken.

Alle stellten Vermutungen an, ich redete kein Wort, während Tom fröhlich mit den anderen spekulierte. Ich verlor mich in der Erinnerung an den Friedhof.

„Gute Nacht", sagte ich leise und verschwand, nachdem die anderen erwidert hatten, in unser Zimmer.

Pansy wollte noch kurz mit zu Draco kommen und als ich eintrat, stellte ich ehrlich fest, dass die anderen beiden Nervensegen auch nicht da waren.

Ich legte mich in mein Bett, für alles andere hatte ich gerade keine Kraft. Doch auch schlafen konnte ich nicht. Pansy kam nicht, es wurde immer später.
Auch von Daphne und Astoria war keine Spur.

Ich spürte, wie mein Herz schwer wurde, ich vermisste Tom, ich wollte, dass er mich küsste, bestimmt würde es mir dann auch besser gehen.

Nachdem ich noch eine halbe Stunde an Tom gedacht hatte, mir über die Lippen strich und ihn noch mehr vermisste, stand ich auf.

Nur kurz warf ich mir meinen Umhang über und verließ mein Zimmer.
Ich wusste, wo Tom sein Zimmer hatte und machte mich auf den Weg dorthin.

Ich klopfte einmal und wenige Sekunden später ging die Tür auf.
Als Vertrauensschüler hatte Tom ein Einzelzimmer, worüber ich gerade sehr froh war.

Als er mich sah, verzog er keine Miene.

„Ich hab dich so vermisst", flüsterte ich und spürte erst jetzt, wie heiße Tränen meine Wangen hinunterliefen.

Sehnsüchtig warf ich mich in seine Arme.
Er erwiderte die Umarmung und schloss die Tür hinter mir.

„Kann ich hier schlafen?"
Fragte ich leise und sah bittend in Toms Augen, die im schwachen Licht wie schwarze Löcher wirkten, die mich in ihren Bann zogen.

„Klar."

Tom nickte kurz und führte mich zu seinem Bett.

Sofort ließ ich mich in die gemütlichen, schwarzen Samtkissen sinken.

„Willst du nicht etwas anderes anziehen?"
Fragte Tom irritiert.

Ich zuckte nur mit den Schultern und kuschelte mich weiter ein, darauf wartend, Toms Körper hinter mir zu spüren.

Doch stattdessen spürte ich, wie er mir den Mantel auszog, unter dem ich Rock und Bluse trug.
Auch meine weißen Ballerinas ließ er auf den Boden fallen.

Langsam knöpfte er mein Hemd auf. Adrenalin durchflutete meine Adern, und ich war heilfroh, dass es dunkel war, denn ihm unbekleidet gegenüberzutreten, dafür war ich noch nicht bereit.

„Ich liebe dich."
Sagte Tom irgendwann, nachdem er mir gerade das Hemd abgestreift hatte.

Ich spürte seinen Atem auf meinem Dekolleté, dann küsste er mich.
Ganz zart, und dann heftiger an Hals und Dekolleté.
Meine Hände vergruben sich in seinem schwarzen, wuscheligen Haar.

Wenige Minuten später trug ich einen Pullover von Tom.
Tom lag hinter mir, doch anders, als ich gehofft hatte, berührte er mich nicht. Keine Umarmung von hinten, keine Nackenküsse.
Ich rutschte nach hinten, bis ich mit meinem Hintern gegen ihn stieß.

Ich wollte, dass er mich berührte, dass ich dieses prickelnde Gefühl spürte.
Ich rutschte weiter nach hinten, woraufhin Tom von mir weg rückte.
Ein Stich traf mein Herz wie eine spitze Nadel.

Wollte er mich nicht in seiner Nähe haben?!

Ich dachte, er liebt mich, oder etwa nicht?!
Gedanken wuselten durch meinen Kopf.
Was sollte das? Warum tat er das?

Man suchte doch nicht den Abstand zu einer Person, die man liebt.

Ich wollte doch nur seine Nähe, doch danach zu fragen, traute ich mich nicht.
Also blieb ich so liegen, und nach ein paar Minuten, in denen ich über sein Verhalten nachdachte, war ich zum Glück in einen tiefen Schlaf gesunken.

„Harry Potter ist tot!"
Schrie ein Junge, und die Leichen von Harry und Cedric tauchten auf.
Ein grün leuchtender Pokal, der mit Blut getrübt war, stand zwischen den Leichen.

„Tom Riddle und seine Freundin, die waren es!"
Schrie Harry Potter, der auf einmal wieder zum Leben erwacht war.

„Sie war es ganz alleine!"
Schrie Tom, der sich auf meine Annäherung hin weiter von mir entfernte.

„Ich liebe dich nicht, du hast sie umgebracht!"

Das Bild verschwamm, und ich fand mich in einem Raum aus hässlichen schwarzen Steinen wieder.
Dementoren umgaben mich.

„Willkommen in Askaban!"
Zischten sie, bevor sie alle auf mich zukamen, wohl erpicht darauf, mir die Seele auszusaugen.

Ich hörte Schreie und sah Cedric und Harry vor mir.
Ich schrie, so laut ich konnte, bis ich etwas auf meinem Mund spürte, das mich daran hinderte, weiter zu schreien.

Dann wachte ich auf. Mein Herz hämmerte, Toms Hand lag auf meinem Mund.
Er hatte ihn mir zugehalten.

„Was ist los?"
Fragte er besorgt und zog mich in seine Arme.
Er hatte sein Hemd ausgezogen, und mein Körper befand sich direkt an seinen Muskeln. Uh, verdammt!

„Ein Albtraum", keuchte ich und setzte mich auf.

„Alles gut, ich bin hier."
Tom strich mir die verstrubbelten Haare aus dem Gesicht.

Jetzt hatte ich seine Nähe.
Mir musste es nur schlecht gehen, er musste nur Angst um mich haben, dann hatte ich seine Nähe.

Ich kuschelte mich an seine Brust, während er über meine Seite strich.
Ich fühlte mich sicher und schlief wieder ein.

You're mine |Tom RiddleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt