Kapitel 492

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An diesem Abend beeile ich mich in der Kabine wahrscheinlich noch mehr als sonst.

"Was los?" leise lachend sieht Greg mich an "Keine Angst vor Lia wegen der gelben Karte?"
"Ich denke sie wirds mir verzeihen" antworte ich schmunzelnd, bevor ich trocken anfüge "Aber nur, weil es die erste in dieser Saison war."
"Zählen wir Champions League nicht mit?" hackt Marcel grinsend nach.
"Du bist still" ich deute auf ihn "Du hast heute rot gesehen."
"Touché" leise lachend gibt er sich geschlagen.

"Warum dus so eilig hast wissen wir allerdings immer noch nicht" merkt Greg lachend an.
"So neugierig?" fragend hebe ich eine Augenbraue.
"Nun normalerweise erzählst du alles gleich von dir aus" entgegnet er trocken und alle beginnen zu lachen.

"Meine Mama hat heute Geburtstag" erkläre ich schmunzelnd "Und da meine Eltern heute beide hier sind wollte ich mich da mal beeilen."
"Ich denke sie sind es gewohnt das du nicht pünktlich kommst" zieht Salih mich auf "Auf einmal mehr oder weniger kommt es da denke ich nicht an."
"Manchmal seid ihr wirklich blöd" murmle ich, während alle nur noch mehr zu lachen beginnen.

Schmunzelnd schüttle ich den Kopf, während ich mich wieder der Tasche vor mir widme. Das Geschenk für meine Mama nehme ich vorsichtig heraus und lege es auf der Bank neben mir ab, bevor ich meine ganzen Sachen einfach in die Trainingstasche stopfe.

"Das hast aber nicht du eingepackt" schmunzelnd deutet Alex auf den kleinen Karton, auf dem eine beinahe perfekte rote Schleife sitzt.
"Lia lässt mich auch keine Geschenke einpacken" entgegne ich seufzend.
"Fragt sich nur wieso?" Alex grinst.
"Nur zur Erinnerung" ich blicke in die Runde "Manche hier packen mit drei Tonnen Klebeband ein."
"Einigen wir uns einfach drauf, das niemand von uns Geschenke einpacken sollte" entgegnet Greg schmunzelnd und dieses mal brechen wir alle in schallendes Gelächter aus.

"Wenn deine Mutter ihr Geschenk allerdings heute noch auspacken soll, solltest du dich vielleicht mal sputen" leise lachend sieht Emre mich an.
"Ach verdammt" murmle ich, nachdem ich einen Blick auf die Uhr an meinem Handgelenk geworfen habe "Es ist ja schon nach zehn."

Vom leisen Lachen meiner Kollegen begleitet stecke ich meine Schienbeinschoner einfach zum ganzen Rest in die Tasche und schließe den Reißverschluss, bevor ich mich von der Bank erhebe.
Das Geschenk klemme ich mir vorsichtig unter den Arm, verabschiede mich von meinen Kollegen und verlasse mit schnellen Schritten die Kabine.

Der Gang vor mir ist still, alle Bremer scheinen das Stadion wohl längst verlassen zu haben. Verübeln kann man es ihnen nun wirklich nicht.

Seufzend mache ich mich auf den Weg in den VIP Bereich, zeige am Eingang unnötigerweise meine Karte vor und trete ein.

Meine Eltern sitzen an einem Tisch am Rand, so nah wie möglich am Spielfeld. Leise lachend schiebe ich mich an den zahlreichen Leuten vorbei, die sich bei einem Glas Sekt angeregt unterhalten und winke meinem Vater zu, der mich schon von Weitem entdeckt hat.

Leider komme ich nicht so schnell voran wie gedacht, da ich auf meinem Weg immer mal wieder für ein Foto oder ein Autogramm anhalten muss, bevor ich mich entschuldige und endlich am Tisch meiner Eltern platz nehme.

Schmunzelnd schiebt mein Vater mir ein Glas Wasser hin das ich beinahe in einem Zug leere, bevor ich erst einmal tief durchatme und mich auf meine Familie fokussiere.

"Was war denn..." setzt mein Vater sofort an und ich beginne leise zu lachen. Das ist einfach absolut typisch für ihn. Immer direkt analysieren.
"Papa" antworte ich schmunzelnd "Heute nicht."
"Das sagst du jedes mal" murmelt er leise, während meine Mutter lacht.
"Lass den Jungen in Ruhe" antwortet Mama "Es ist schon spät."

"Aber nicht zu spät hierfür" lächelnd stelle ich mein Geschenk auf den Tisch und schiebe es in die Mitte "Happy Birthday Mama."
"Du hast wirklich dran gedacht" meine Mutter lacht leise.
"Im Gegensatz zu Keven kann ich mir auch Geburtstage merken" entgegne ich trocken, während mein Vater sein Lachen mit einem Husten zu kaschieren versucht.
Gelingt ihm eher weniger gut.

Highway to love Part 4 | Nico Schlotterbeck Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt