Beomgyu und Jungwon

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Auch Jungwon und Beomgyu bekommen für diese Nacht eine andere Suite, die sie zusammen erkunden. Zusammen - wortwörtlich - weil Jungwon sich gerade nicht überwinden kann, Beomgyus Hand loszulassen und dieser sich offenbar nicht daran stört. Und genau so stehen sie am Ende auf der Schwelle zum Schlafzimmer und blicken etwas entgeistert auf das übergroße Himmelbett. "Oh wow", murmelt Beomgyu, "ein Himmelbett."

Ja - eines. "Du kannst das Bett haben", sagt Jungwon rasch. "Ich bin sicher, es gibt noch eine zweite Schlafgelegenheit, die auch gemütlich ist." Enttäuscht ist er irgendwie trotzdem und kann den Grund dafür gar nicht so genau benennen. Die Sofas in diesen Luxustempeln sind mit Sicherheit bequemer als die Schlafmatten in den Höllenbaracken und dennoch. Er unterdrückt ein Seufzen und sie kehren zurück in den Wohnbereich.

"Lieber gleich was essen und dabei quatschen? Oder lieber erst reden? Hast du drängende Fragen? Oder lieber erst gucken, ob wir einen Whirlpool finden und dafür einen Mitternachtssnack bestellen?" Interessanterweise ist er heute nicht halb so unter Druck, was seine berufliche Beichte angeht, vielleicht auch, weil er es schon einmal ausgesprochen hat.

"Whirlpool klingt gut und Mitternachtssnack auch." Grinsend wirft Beomgyu seine Tasche in die Ecke und sucht seine Badehose raus, dann ist er auch schon im Bad verschwunden und zieht sich um, bevor er auch nur weiß, ob es einen Whirlpool gibt. Jungwon ist echt nett. Er ist wirklich überrascht. Langsam verschwindet Yeonjun in den Hintergrund seines Kopfes. Nein, an ihn wird er nicht denken, diesen Abend wird er genießen. Wenig später steht er in einer grünen Badehose neben Jungwon. "Und haben wir einen?" Jungwon schmunzelt und nickt. Ja, haben sie. Und er deutet auch in die entsprechende Richtung. Ungeduldig wartet er, bis Jungwon wieder aus dem Bad kommt. Wow, was für eine Hammerfigur. Es dauert einen Moment, bis er merkt, dass er starrt.

"Du darfst gucken, ist okay. Ich gucke auch", lacht Jungwon, hält sich dann aber die Augen zu und späht immer noch lachend zwischen zwei Finger hindurch, bevor er sie wieder sinken lässt, erneut Beomgyus Hand nimmt und ihn mitnimmt auf die Dachterrasse. Es gibt eine Lounge mit bequemen Möbeln, es gibt eine kleine Bar, die mit Snacks und Getränken bestückt ist und natürlich den Whirlpool. Am Rand stehen Flaschen mit verschiedenen Aromen, Gläser voll mit Badeperlen in allen erdenklichen Formen und eine große Schale voll mit Rosenblüten. "Okay, ich muss zugeben, ich bin gerade ein bisschen lost. Macht man das alles rein? Oder nur eins? Zwei? Was willst du?" Er steigt schon mal in das Wasser, das angenehm temperiert ist.

Fasziniert starrt er auf den Pool. "Wow," dann nimmt er die Gläser und Tübchen in die Hand und riecht daran. "Hm, die riechen nach Erdbeer und Rosenblätter," er kichert, "wenn schon denn schon." Er wartet gar nicht erst auf Jungwons Antwort und gibt von beidem etwas zu diesem ins Wasser. Dann lässt er sich langsam ins Wasser gleiten. Er achtet darauf, etwas Abstand zwischen ihnen zu lassen. Genüsslich schließt er die Augen. So angenehm warm. Dann schaut er wieder zu Jungwon und bleibt an dessen Oberarmen hängen. "Du machst gerne Sport oder?"

"Ein bisschen", antwortet Jungwon und kräuselt dabei amüsiert die Nase. "Was nicht heißt, dass man mit mir nichts anderes anfangen kann. Das ist für mich und mein Körpergefühl, nicht um irgendwen zu beeindrucken. Manchmal auch die einzige Möglichkeit, meine überschüssige Energie irgendwie loszuwerden. Ahm ... berufsbedingt", setzt Jungwon hinterher, zögert einen Moment, bevor er dieses Rätsel auch gleich lüftet und auf seine Arbeit zu sprechen kommt. "Ja" endet er schließlich. "Damit weißt du so ziemlich das Wichtigste über mich und nein, was immer du denkst. Ich habe nicht in jedem Hafen einen anderen Kerl. Ich habe gar keinen Kerl, schon ewig nicht." Er beugt sich etwas vor und seine Hände berühren Beomgyus Fußgelenke. "Und jetzt, auf einer Skala von 1-10, sag mir, wie entsetzt du bist."

Ernst sieht Beomgyu Jungwon an: "15". Dann schmunzelt er. "Ganz ehrlich, warum sollte ich jetzt entsetzt sein? Ist doch ein solider Job. Noch stecke ich mitten im letzten Jahr meines Studiums. So viel Zeit habe ich im Moment eh nicht und danach. Keine Ahnung. Ich weiß noch nicht, wo es hingeht. Aber vielleicht kann ich dich ja mal begleiten? Klingt tatsächlich sehr aufregend. Du siehst wenigstens was von der Welt. Geht man da eigentlich noch an Land oder bist du zu fertig von deinem Job?" Ihm brennen noch tausend Fragen unter den Nägeln. Aufgeregt blickt Beomgyu Junwon entgegen.

15! Da hat Jungwon aufgehört zu atmen, aber dann hat Beomgyu frech weitergeplappert und jetzt senkt Jungwon den Kopf, taucht das Gesicht ins Wasser, als wolle er sich ertränken. Wasser blubbert. Hände legen sich um sein Gesicht und zwingen ihn dazu wieder aufzusehen. "Was machst du denn?", kichert Beomgyu.

"Ich bin ein Seebär", murmelt Jungwon, "ich halte das aus." Seine Daumen streichen ebenfalls über Beomgyus Haut, immer noch an den Knöcheln, die er festhält. Da lässt Beomgyu ihn wieder los und lehnt sich etwas zurück. Ist das zu viel? Ist er ihm schon zu nah? Dabei hätte er gerade das Bedürfnis, ihm noch ein wenig näher zu sein. Einfach nur um ... Irgendwie irritiert er sich gerade selbst, oder es liegt an seiner Begleitung. Er atmet tief durch und weicht ebenfalls ein Stück zurück.

"Manchmal bin ich zu fertig", antwortet er endlich auf Beomgyus Fragen. "Dann falle ich in mein Bett und das war's. Aber grundsätzlich bin ich neugierig und will die Orte kennenlernen, die wir besuchen. Die Menschen, Dinge, die man abseits von Touristenhochburgen findet. Ich bin ein Abenteurer - kann man das so sagen?" Er lacht und wiegt den Kopf. "Ich fände es nur schöner, wenn ich das alles mit jemandem teilen könnte." Jungwon verstummt, begegnet Beomgyus Blick und leckt sich hektisch die Lippen. Scheiße - und warum hat er jetzt so Herzklopfen?

Beomgyus Augen glänzen. "Wow, das klingt toll. Wie lange machst du das schon? Ich habe noch nie jemanden kennen gelernt, der solch einen Job hat." Reisen, ferne Länder uh. "Klingt aufregend. Zumindest für eine Zeit. Aber ewig könnte ich nicht nur mitfahren. Ich brauche was zu tun." Dabei schmunzelt er. Dann sieht er Jungwon an. "Aber mit mir musst du etwas Geduld haben. Ich finde dich wirklich nett. Und verdammt hübsch. Allerdings brauche ich etwas Zeit. Ich habe nicht so viel Erfahrung. Eher etwas weniger." Schnell sieht er auf seine Finger. Es fällt ihm immer noch schwer, darüber zu reden. Er genießt Jungwons Nähe gerade sehr, aber er muss ihm klar machen, dass er es nicht überstürzen will. Aber warum würde er sich am liebsten gerade ankuscheln?

"Eher etwas weniger", wiederholt Jungwon flüsternd und schnaubt belustigt. Er hebt die Hand, berührt Beomgyus Kinn, berührt mit dem Daumen seine Unterlippe und schmunzelt. "Ist, okay. Hab ich kein Problem mit." Dann lässt er die Hand sinken, steht rasch auf und steigt aus dem Whirlpool, er schnappt sich einen Bademantel und wedelt auffordernd damit. "Lass uns essen, ich habe Hunger."


Mod:

"Heute hat es Yoongi mal ruhiger angehen lassen, aber die Chemie passt auch eindeutig nicht so gut wie mit Niki, wo ja direkt die Funken geflogen sind. Dafür scheinen sie einen entspannten Abend zu haben. Hat doch auch was, oder?", läutet Jin seine Kommentarrunde ein und schlürft an seinem Cocktail.

"Bin ich eigentlich der Einzige, der glaubt, dass Jungwon sich deutlich wohler bei Beomgyu fühlt, als bei Minho? Oder täuscht das? Er ist viel entspannter ... wirkt gelassener, auch als er über seinen Job geredet hat. Seine Leidenschaft. Beomgyu scheint es völlig zu akzeptieren und sogar zu unterstützen. Aber was ist mit Yeonjun? Befindet sich Beomgyu jetzt vielleicht in einem Zwiespalt? Gott. Das ist alles so aufregend!", ruft Jin aus. Er muss sich unbedingt etwas überlegen, wie er diese Situation besser beleuchten kann. Ob sie die Nacht wohl im selben Bett verbringen? Es wäre näher als die anderen beiden.

"Mal sehen, wo das hinführen wird ... Aber jetzt schauen wir erst einmal in der Hölle vorbei!"

Single's Inferno Gay Version - Staffel 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt