Das schwarze Fohlen

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Heute war Samstag, aber nicht irgendeiner. Es war ein besonderer Tag, denn heute war Loras fünfter Geburtstag. Und es ging ihr größter Traum in Erfüllung. Ihre Eltern hatten nämlich ein besonderes Geschenk vorbereitet.
Nach dem Frühstück fuhren Lora und ihre Eltern mit dem Auto los. Lora wusste nicht, wo es hingehen würde, aber sie freute sich. Als sie schließlich angekommen waren, staunte sie und sah sich überrascht um. Überall liefen Menschen herum. Einige total gestresst und andere sahen sich in Ruhe um. Es herrschte reges Treiben, aber was Lora am meisten faszinierte, waren die ganzen Gerüche. Egal, wo sie entlang lief, es roch nach Pferd. Lora liebte diesen Duft, sie war verrückt nach Pferden, kann man sagen. Sie drehte sich zu ihren Eltern um.
„Bekomme ich wirklich ein eigenes Pferd?", fragte sie und ihre Augen leuchteten.
„Wir schauen auf jeden Fall mal", antwortete ihre Mutter.
„Oh ja", freute sich Lora und sie zog ihre Eltern hinter sich her durch die Menge.
Es dauerte nicht lange und sie kam vor einer Box zum Stehen. In der hintersten Ecke lag zusammengerollt ein schwarzes Fohlen. Durch die Dunkelheit war es kaum zu sehen, aber Lora entdeckte es direkt. Sie streckte ihre Hand über die Tür und schnalzte leise mit der Zunge. Zuerst passierte nichts, aber Lora versuchte es noch einmal. Und da stellten sich tatsächlich die Ohren des Fohlens auf. Es drehte den Kopf in Loras Richtung und öffnete die Augen. Und in diesem Moment wusste sie, dass es kein anderes Pferd für sie geben würde.
„Mama! Papa! Ich will dieses Fohlen hier", erklärte sie und konnte den Blick nicht von dem Tier lösen.
„Meinst du wirklich?", fragte ihre Mutter.
„Lora, ich glaube, das Pferd ist noch zu jung", versuchte ihr Vater es.
„Ich will nur dieses hier.", erwiderte sie fest.
Lora drehte sich zu ihren Eltern und schaute sie flehend an.
„Bitte Mama. Bitte Papa", versuchte sie es weiter.
Ihre Eltern schauten sich gegenseitig an und gingen ein wenig zur Seite, um in Ruhe reden zu können. Lora drehte sich wieder zu dem Fohlen, was inzwischen aufgestanden war. Neugierig, aber noch immer ein wenig unsicher, schaute es über die Türkante. Lora streckte ihre Hand aus und liest das Pferd daran schnuppern.
„Raven", flüsterte sie und streichelte vorsichtig über die Nüstern.
Das Fohlen richtet direkt die Ohren auf und sah sie aufmerksam an.
„Du bist wunderschön. Ich wünsche mir, dass du zu mir gehörst."
„Ich glaube, dein Geburtstagswunsch geht bald in Erfüllung", sagte da ihre Mutter.
„Ich finde, ihr zwei passt gut zusammen", ergänzte ihr Vater.
Lora fiel ihren Eltern voller Freude um den Hals.

Lora und RavenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt